Leaker: Apple verlangt Herausgabe von Quellen und droht mit Strafanzeigen
Wenn es um das Bewahren von Geheimnissen geht, gilt Apple als eine der erfolgreichsten Firmen der Welt. Welche Entwicklungen sich in Sachen Hardware und Software hinter der glänzenden Fassade des Hauptquartiers in Cupertino vollziehen, bleibt der Öffentlichkeit in aller Regel verborgen. Allerdings arbeitet der iPhone-Konzern mit einer Vielzahl von anderen Unternehmen zusammen, etwa Zulieferern, Auftragsfertigern und Zubehörherstellern. Das erschwert naturgemäß die lückenlose Geheimhaltung.
Schwarzmarkt für PrototypenEs bleibt daher nicht aus, dass immer wieder einmal Fotos von künftigen Geräten im Internet auftauchen. Zuweilen gelangten Vorseriengeräte durch Nachlässigkeiten von Apple-Mitarbeitern versehentlich an die Öffentlichkeit. In der vergangenen Jahren hat sich zudem ein regelrechter Schwarzmarkt entwickelt, auf dem gestohlene Prototypen etwa von iPhones oder iPads gehandelt werden. Daran beteiligen sich unter anderem Mitarbeiter von Foxconn oder sogar Angestellte von Apples chinesischer Niederlassung. Derartige Leaks sind dem kalifornischen Unternehmen natürlich ein Dorn im Auge.
Apple fordert UnterlassungserklärungApple hat jetzt einem Bericht von
Vice zufolge mindestens in einem solchen Fall juristische Maßnahmen gegen einen namentlich nicht genannten chinesischen Leaker ergriffen. Dieser hatte vor geraumer Zeit auf seinem Twitter-Account Fotos von iPhone-Prototypen gepostet. Von den Anwälten des iPhone-Konzerns erhielt er nun ein Schreiben, in dem er aufgefordert wird, Derartiges künftig zu unterlassen. Apple setzt ihm in dem Brief vom 18. Juni 2021 ein Frist von 14 Tagen, um eine entsprechende Erklärung abzugeben. Der Leaker soll sich verpflichten, künftig keine gestohlenen Vorseriengeräte mehr anzukaufen, zu bewerben und zu veräußern.
Leaker soll alle Bezugsquellen nennenDarüber hinaus verlangt Apple die Preisgabe aller Quellen, von denen der Leaker die Geräte bezogen hat. Der iPhone-Konzern will also nicht nur entsprechende Veröffentlichungen unterbinden, sondern auch gegen den offenbar nach wie vor florierenden Schwarzmarkt mit Prototypen vorgehen. Sollte der Leaker Apples Forderung nicht nachkommen, droht ihm laut dem anwaltlichen Schreiben eine Anzeige und möglicherweise eine empfindliche Strafe. Vice zufolge hat das Unternehmen in den vergangenen Wochen vermutlich mehrere solche "Cease and Desist Letter" verschicken lassen, eine genaue Zahl ist jedoch nicht bekannt. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der bekannte Leaker "Mr. White" bereits am 11. Juni seinen Twitter-Account schloss und ein neues Konto unter anderem Namen eröffnete. Ob das in Verbindung mit Apples aktueller Aktion geschah, ist allerdings nicht bekannt.