Leistungsstarke 3D-Grafik - Ist Vulkan das Metal von morgen?
Auf der Siggraph hat die Khronos Group den zukünftigen 3D-Grafikstandard für Apps und Spiele
vorgestellt, der nicht nur das hauseigene OpenGL ablösen wird, sondern möglicherweise auch so leistungsfähig wie Apples vor zwei Jahren vorgestellte Metal-Schnittstelle und Microsofts DirectX ist. Wenn es um detailreiche 3D-Grafik auf mehreren Plattformen geht,
könnte Vulkan zukünftig die erste Wahl sein. Mit der Unterstützung von mobilen Grafikchips bis Highend-Grafikkarten auf beliebigen Geräten bietet Vulkan nicht nur die nötige Flexibilität, sondern ist durch AMDs Mitwirken dabei auch so effizient wie möglich.
Obwohl Apple zu den Mitgliedern der Khronos Group gehört, hat man sich mit der Einführung der Metal-Schnittstelle in iOS 8 vor zwei Jahren von OpenGL offiziell verabschiedet. Dies allerdings gab einen entscheidenden Impuls bei den anderen Mitgliedern der Khronos Group, sich vom veralteten und überzogenen OpenGL-Standard zu verabschieden und einen gänzlich neuen Standard zu entwickeln - nämlich Vulkan. Das Fundament hat Radeon-Entwickler AMD beigesteuert, während sich andere Mitglieder um die Portierung auf die verschiedenen Plattformen gekümmert haben.
Vulkan wird auf allen aktuellen Windows- und Linux-Varianten einschließlich Android verfügbar sein. Bei den unterstützten Desktop-Grafikchips werden AMDs Oland-Architektur, Nvidias Kepler-Architektur oder Intels Skylake-Architektur Mindestvoraussetzung sein. Darüber hinaus werden alle aktuellen mobilen Grafikchips von ARM, Imagination und Qualcomm unterstützt. Damit wäre theoretisch auch Imaginations PowerVR-Varianten in den aktuellen A-Prozessoren des iPhone, iPad und Apple TV technisch zu Vulkan kompatibel.
Dennoch bleiben bislang iOS und macOS außen vor, da hier Apple gefordert wäre, eine entsprechende Unterstützung in das Betriebssystem zu integrieren und die plattformübergreifende Schnittstelle freizugeben. Bislang gibt es in iOS oder OS X keine Anzeichen für derartige Pläne, sodass Apples Geräte als Spieleplattform zukünftig an Attraktivität verlieren könnten. Apple selbst wird wahrscheinlich Metal weiterhin als die beste Lösung für App-Entwickler bewerben. Hohe Entwicklungskosten könnten aber dazu führen, dass zukünftig einige Spiele für iOS und macOS nicht mehr erscheinen werden, wie es bislang noch mit OpenGL der Fall war.