LibreOffice stellt Pläne für Cloud- und Mobile-Versionen vor
Auf der belgischen Open-Source-Konferenz FOSDEM hat LibreOffice seine Pläne für Cloud- und Mobile-Versionen vorgestellt. Im Gegensatz zum klassischen Ansatz einer vollständigen Neuentwicklung will man einen Großteil der Desktop-Version lediglich portieren. So soll langfristig sichergestellt werden, dass die gängigen Funktionen von LibreOffice auf allen Plattformen zur Verfügung stehen. Erste Prototypen für Android und iOS wurden bereits fertiggestellt. Optisch unterscheiden sich diese aber noch nicht von der Desktop-Version. Erst nach Abschluss der Portierungsarbeiten will man sich der notwendigen Multitouch-Bedienung und Programmoberfläche widmen. Um möglichst schnell Versionen veröffentlichen zu können, werden die Mobile-Versionen von LibreOffice nur das Betrachten von Office-Dokumenten erlauben. In späteren Versionen sollen dann auch Bearbeitungsfunktionen folgen.
Anders sehen die Pläne bei der ebenfalls geplanten Cloud-Version aus. Hier will man sich die Canvas-Funktion von HTML5 zunutze machen, bei der die Programmoberfläche
als eine Art Live-Bild in die Web-Seite gezeichnet wird. Im Hintergrund setzt man hierfür Broadway ein, welches das Gtk+Interface von LibreOffice auf CSS, HTML und JavaScript überträgt. Um das Datenaufkommen des Live-Bildes möglichst gering zu halten, erfolgt die Übertragung geänderter Bildbereiche gestückelt im PNG-Format. Die rudimentäre Variante mit Broadway, welche auch auf einem eigenen Server betrieben werden kann, will man mit LibreOffice 3.5 einführen. Eine Unterstützung für den Mehrnutzerbetrieb ist bisher allerdings noch nicht implementiert. Schätzungen zufolge werden mit einem Quad-Core-Server voraussichtlich 200 bis 300 parallele Sitzungen möglich sein.
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