Linux 6.2 unterstützt M1-Chips – Alltagstauglichkeit aber noch fraglich
Der Weg für andere Betriebssysteme als macOS führt auf den Macs der aktuellen Generation über Virtualisierung – zumindest ist das der von Apple vorgesehene Weg, Treiberpakete wie Boot Camp werden nicht mehr zur Verfügung gestellt. Erst vor wenigen Tagen erteilte Microsoft der Virtualisierung von Windows auf ARM-Macs
offiziellen Segen, was gerade für Unternehmen ein wichtiger Schritt ist. Anders sieht es bei nativer Installation eines Systems aus. Eine entsprechend angepasste Windows-Version existiert nicht, lediglich im Linux-Lager kann man fündig werden. Dort beobachtet man einiges an Bewegung, denn gerade erst erfolgte die Ankündigung, dass Linux 6.2 mit M1-Chips kompatibel ist.
Linux 6.2 als Grundlage von Ubuntu 23.04 und Fedora 38Insgesamt handelt es sich bei Linux 6.2 um kein umfangreiches Feature-Update, dennoch um einen wichtigen Meilenstein. Explizit als unterstützte Plattformen aufgeführt sind M1, M1 Pro, M1 Max und M1 Ultra. Da Ubuntu ab Version 23.04 auf Linux 6.2 setzt, selbiges trifft auf Fedora 38 zu, gibt es also vermehrt Auswahl bezüglich M1-kompatibler Linux-Varianten. Viele Hardware-Funktionen stehen auf M1-Macs jedoch nicht zur Verfügung, was die Alltagstauglichkeit extrem einschränkt. USB, Multitouch per Touchpad, Audio-Anschluss, Ruhezustand – all dies befindet sich im Stadium "Work in progress". Ebenfalls noch zu gewährleisten bleibt M2-Kompatibilität, denn es gibt bislang keine ausreichenden Tests.
Asahi ist schon einige Schritte weiterWie anspruchsvoll Hardware-Support ist, zeigt das Asahi-Projekt. Trotz voller Energie auf das Ziel, eine für den normalen Gebrauch einsetzbare Linuxversion zu erstellen, dauerte es fast zwei Jahre, bis beispielsweise WLAN, USB und HDMI funktionierten. Native Grafikbeschleunigung steht seit Ende 2022 als Alpha zur Verfügung, wobei längst nicht die Performance für wirklich anspruchsvolle Anwendungen geboten ist. Dennoch leistete das Team beeindruckende Arbeit – gerade GPU-Beschleunigung galt als besonders schwer zu knackender Brocken. Inwiefern nativ ausgeführtes Linux auf M1- bzw. M2-Macs relevant ist, sei allerdings dahingestellt.