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Linux auf M1: Kernel-Version 5.13 bringt offiziellen Support

Als Apple die ersten, auf der ARM-Architektur basierenden Macs ankündigte, war ein großes Fragezeichen die Unterstützung von alternativen, nativen Betriebssystemen. Auf Intel-Macs lässt sich Windows und Linux nativ installieren – und Apple sagte während der Präsentation der M1-Macs eindeutig, dass Virtualisierungslösungen das Mittel der Wahl sind, um alternative Systeme auf den M1-Macs auszuführen.


Doch seit Erscheinen der beeindruckenden M1-Macs sind viele Entwickler damit beschäftigt, Linux nativ auf der neuen Apple-Hardware auszuführen. Bereits im Januar vermeldete Corellium, Linux nativ samt grafischer Benutzeroberfläche auf den schnellen ARM-Macs starten zu können. Auch das Asahi-Linux-Projekt beschäftigt sich genau mit dieser Aufgabe, Linux nativ auf der neuen Apple-Hardware zum Laufen zu bekommen.

Offizieller Support im Linux-Kernel 5.13
Nun wurde der erste Release Candidate des Linux-Kernels 5.13 veröffentlicht – und in den Update-Notizen findet sich ein kleiner, aber wichtiger Satz: "Unterstützung für Apples M1 ARM-Plattform". Dies bedeutet, dass künftige Linux-Distributionen offiziell Apples ARM-Plattform unterstützen, ohne einen gepatchten Kernel einsetzen zu müssen.

Viele Lücken
Doch die anfängliche Unterstützung bedeutet nicht, dass alle Funktionen der M1-Macs plötzlich unter Linux anstandslos funktionieren: Es fehlen noch eine Menge Treiber. So wird aktuell keine Form von Grafikbeschleunigung genutzt und keine Treiber für Vulkan oder OpenGL stehen bereit. Durch die fehlende Grafikbeschleunigung ist die Nutzung grafisch anspruchsolle Anwendungen außen vor und selbst normale Benutzeroberflächen sind hakelig zu bedienen. Außerdem fehlen Treiber für Bluetooth und WLAN.

Da Apple keinerlei Dokumentation zum M1-Chip veröffentlicht, müssen Entwickler alle Funktionalitäten durch Reverse-Engineering "entschlüsseln". Hierbei beobachten die Programmierer, wie zum Beispiel Apples Frameworks aus macOS mit der Hardware kommunizieren und versuchen, die Schritte nachzuvollziehen. Dies ist ein äußert schwieriger und zeitaufwendiger Prozess, wie im Blog von Alyssa Rosenzweig nachzulesen ist. Rosenzweig erklärt hier, wie sie die Funktionsweise der M1-GPU herausfand.

Der Sinn?
Erschloss sich durch natives Windows auf dem Mac eine Fülle von Software, ist der Sinn hinter nativem Linux deutlich überschaubarer – besonders für Endanwender. Die allermeiste Open-Source-Software steht auch für den Mac bereit, da macOS ein Unix-artiges Betriebssystem ist. Falls dies nicht der Fall ist, reichen in diesen Fällen oftmals Virtualisierungslösungen. Hierbei führt das Betriebssystem Linux oder Windows als virtuelle Maschine "parallel" zu macOS aus – mit kleinen Einbußen bei der Performance. Anders als bei einer nativen Installation kann aber macOS weiterhin voll genutzt werden und Betriebssystem-Funktionen, wie beispielsweise der Schlaf-Modus, stehen komplett zur Verfügung. Daher ist die Leistung der Linux-Portierer zwar beeindruckend – in der Praxis wird Linux auf dem Mac aber ein Schattendasein fristen.

Kommentare

pünktchen
pünktchen14.05.21 08:54
Linux muss halt spätestens dann gut laufen wenn Apple in ein paar Jahren die Unterstützung für ihre ersten M1 Macs einstellt.
+7
Grenzlaeufer14.05.21 08:56
Ein Grund für Linux könnte die höhere Stabilität als Macos sein. Für einen Entwickler wäre das eine interessante Option.
Die Menge der Abstürze auf meinem MBP16" finde ich besorgniserregend!
-2
MacRS14.05.21 09:03
Ich kenne mich ja nicht so aus, aber inwiefern hat man die genannten Probleme bei einer VM nicht?
0
MikeMuc14.05.21 09:16
Grenzlaeufer
Die Menge der Abstürze auf meinem MBP16" finde ich besorgniserregend!
Womit traktierst du denn dein MBP auf das es bei dir so oft abstürzt?
+7
Marcel Bresink14.05.21 09:17
MacRS
Ich kenne mich ja nicht so aus, aber inwiefern hat man die genannten Probleme bei einer VM nicht?

Bei einer VM kennt man die Hardware, die simuliert wird, genau.
+4
Wellenbrett14.05.21 09:17
Grenzlaeufer
Ein Grund für Linux könnte die höhere Stabilität als Macos sein. Für einen Entwickler wäre das eine interessante Option.
Die Menge der Abstürze auf meinem MBP16" finde ich besorgniserregend!
Also da mache ich ganz andere Erfahrungen: ich hatte seit etwa 25000 Betriebsstunden keine einzige Kernel Panic mehr unter macOS. Unter Linux (Kubuntu und KDE-Neon) habe ich dagegen öfter mal Abstürze von Systemdiensten. Was stürzt denn bei Dir ständig ab? Teile des Systems oder Anwendungsprogramme?
+5
subjore14.05.21 09:33
Wellenbrett
Grenzlaeufer
Ein Grund für Linux könnte die höhere Stabilität als Macos sein. Für einen Entwickler wäre das eine interessante Option.
Die Menge der Abstürze auf meinem MBP16" finde ich besorgniserregend!
Also da mache ich ganz andere Erfahrungen: ich hatte seit etwa 25000 Betriebsstunden keine einzige Kernel Panic mehr unter macOS. Unter Linux (Kubuntu und KDE-Neon) habe ich dagegen öfter mal Abstürze von Systemdiensten. Was stürzt denn bei Dir ständig ab? Teile des Systems oder Anwendungsprogramme?

Ich habe auch keine abstürze. Nur Systemprozesse die regelmäßig aus dem Ruder laufen. Aber das wird hoffentlich mit den M1 Chips besser.
+1
Lamoras14.05.21 09:33
Grenzlaeufer
Ein Grund für Linux könnte die höhere Stabilität als Macos sein. Für einen Entwickler wäre das eine interessante Option.
Die Menge der Abstürze auf meinem MBP16" finde ich besorgniserregend!
Das is eine in der Freizeit geschriebene frickellösung. Da erwarte ich von nem Kartenhaus im Angesichte eines Tornados mehr Stabilität.

Nein, nativ ist linux auf M1 ziemlich nutzlos. Virtuell allerdings ist es gerade für Entwickler sehr wichtig
-5
pünktchen
pünktchen14.05.21 09:40
Wellenbrett
Was stürzt denn bei Dir ständig ab? Teile des Systems oder Anwendungsprogramme?

Frage ging zwar nicht an mich aber:

1. corespotlight: Suchfunktion hört einfach auf zu funktionieren. Seit Mojave bis Big Sur
2. Wake from Sleep, Akkumanagement etc. - seit Jahren und auf zig verschiedenen Laptops, eigentlich seit dem Wechsel von PPC auf Intel

Eine Kernel Panic habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen, aber wenn sich der Computer einfach ausschaltet oder nicht mehr aus dem Schlaf aufwacht ist das ja auch nicht wirklich besser.
+3
ruphi
ruphi14.05.21 10:22
Auch bei mir gibt es seit dem Umstieg von MBA 2011 auf MBP 2018 mit Touchbar/T2 viel häufiger Systemabstürze. Will nicht sagen, dass es häufig ist (geschätzt vielleicht 1x/Monat), aber doch wesentlich mehr als früher (vlt 1x/Jahr).
0
Metty
Metty14.05.21 10:39
subjore
Ich habe auch keine abstürze. Nur Systemprozesse die regelmäßig aus dem Ruder laufen. Aber das wird hoffentlich mit den M1 Chips besser.
Nein, die rudern nur deutlich schneller.
0
Bodo_von_Greif14.05.21 10:53
1. corespotlight: Suchfunktion hört einfach auf zu funktionieren. Seit Mojave bis Big Sur

Liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an zu wenig RAM,

Gruss,

Bodo
[x] nail here for new monitor
-3
Frost14.05.21 11:40
pünktchen
2. Wake from Sleep, Akkumanagement etc. - seit Jahren und auf zig verschiedenen Laptops, eigentlich seit dem Wechsel von PPC auf Intel

Was ich oft auf mehreren Macs habe ist dass der Finder Prozess abstuerzt.
Das merkt man dann daran, dass wenn man das System herunterfahren moechte, dieses nicht mehr herunterfahren laesst und einfach haengen bleibt.
Sobald man dann ueber das "Sofort beenden" Menue den Finder Prozess neu startet (beim Finder wird dort anstelle Beenden, neu starten angezeigt) faehrt dann das System ganz normal herunter.
+1
stromsparmodus14.05.21 12:07
Es handelt sich um den Kernel Linux 5.13-rc1. 5.1.3 dürfte etwa 2019 gewesen sein.
0
Grenzlaeufer14.05.21 12:19
subjore
Wellenbrett
Grenzlaeufer
Ein Grund für Linux könnte die höhere Stabilität als Macos sein. Für einen Entwickler wäre das eine interessante Option.
Die Menge der Abstürze auf meinem MBP16" finde ich besorgniserregend!
Also da mache ich ganz andere Erfahrungen: ich hatte seit etwa 25000 Betriebsstunden keine einzige Kernel Panic mehr unter macOS. Unter Linux (Kubuntu und KDE-Neon) habe ich dagegen öfter mal Abstürze von Systemdiensten. Was stürzt denn bei Dir ständig ab? Teile des Systems oder Anwendungsprogramme?
Ich habe auch keine abstürze. Nur Systemprozesse die regelmäßig aus dem Ruder laufen. Aber das wird hoffentlich mit den M1 Chips besser.

* Öfters mal stürzt die Desktop Session mit üblen Grafik-distortions ab. Manchmal brauche ich aber keinen Neustart sondern kann mich direkt neu Anmelden (und alles neu starten)
* Nach einigen Wochen Uptime (wenn ich mal da hinkomme) funktioniert die Grafikausgabe auf meinem externen Monitor nicht mehr, wenn ich die linken TB Ports verwende
* Letztens war der Documents-Ordner und die Photo-library verschwunden. Erst hab ich die Photos aus Timemachine wiederhergestellt. Danach sah ich, dass Documents nur im Finder leer war, auf der Shell war es noch zu sehen.
* Zwischendurch lief gerne mal ein Bluetoothd mit vollast auf einem CPU-Kern, was die Lüfter zum heulen brachte.
* Bei dem gelockten Screensaver habe ich wenigstens rausgefunden, dass ich mich ich glaube nach Control+CMD+Q wieder neu anmelden kann.

Mein Anwendungsprofil: Safari/Chrome, Apple Photos, VMware Fusion für Virtualisierung und jede Menge OpenSource Tools für Python-, Shell-Programmierung mit Neovim im Terminal.
+1
Grenzlaeufer14.05.21 12:27
Wellenbrett
Unter Linux (Kubuntu und KDE-Neon) habe ich dagegen öfter mal Abstürze von Systemdiensten. Was stürzt denn bei Dir ständig ab? Teile des Systems oder Anwendungsprogramme?

Ich habe auch noch nie ein stabiles KDE auf (K)Ubuntu gesehen. Das erste mal konnte ich das nach 20 Jahren mit Linux unter Arch Linux erleben. Ich hab den Eindruck, dass die Ubuntu-Leute ihre Pakete gern kaputt frickeln.
Tipp: Versuchs mal mit Manjaro KDE
0
MacRS14.05.21 12:27
Marcel Bresink
MacRS
Ich kenne mich ja nicht so aus, aber inwiefern hat man die genannten Probleme bei einer VM nicht?

Bei einer VM kennt man die Hardware, die simuliert wird, genau.
Okay und das ist nicht der Fall, wenn das OS nativ auf dem M1 läuft?
0
Grenzlaeufer14.05.21 12:29
MacRS
Okay und das ist nicht der Fall, wenn das OS nativ auf dem M1 läuft?
[/quote]

Nein, weil Apple, weder Treiber für Linux noch Spezifikationen bereitstellt.
+2
MacRS14.05.21 15:19
Grenzlaeufer
Nein, weil Apple, weder Treiber für Linux noch Spezifikationen bereitstellt.
Das heißt dann im Umkehrschluss, dass eine Programm wie Parallels genau wie dem M1-macOS vorgaukelt, dass es sich bei der virtuellen Maschine um einen M1-Mac handelt?
0
seahood
seahood14.05.21 17:47
Bin mal gespannt wann die erste Version von VirtualBox mit laufenden Linux für den M1 fertig ist.
Think different! 
-1
pünktchen
pünktchen14.05.21 20:14
Ich denke nicht dass Oracle Virtualbox je für den M1 anbieten wird.
0
therojam
therojam20.05.21 15:31
Lamoras
Grenzlaeufer
Ein Grund für Linux könnte die höhere Stabilität als Macos sein. Für einen Entwickler wäre das eine interessante Option.
Die Menge der Abstürze auf meinem MBP16" finde ich besorgniserregend!
Das is eine in der Freizeit geschriebene frickellösung. Da erwarte ich von nem Kartenhaus im Angesichte eines Tornados mehr Stabilität.
Redest von Linux im Allgemeinen? Dann muss ich dir echt widersprechen.
An Linux arbeiten nicht nur Freizeitprogrammierer. Leute von Intel, RedHat, selbst M$ hat enige Linuxentwickler.
Falls du von der Portierung auf Apple's M1 redest... da bin ich mir unsicher, ob dies ein Freizeitprojekt ist... Linux wird in echt vielen Unternehmen eingesetzt. Leider selten auf Arbeitsrechnern, mehr auf Servern, aber dafür sehr weit verbreitet.
Warum ich das weiß? Ich selbst bin zwar privat ein , aber leider kann man da meist nur als Entwickler Geld verdienen, daher mach Linux ...
+1

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