Linux auf M1-Macs: Alpha von Asahi Linux steht bereit
Asahi Linux hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Die Entwickler veröffentlichten jetzt die Alpha-Version ihres für M1-Macs angepassten Betriebssystems. Die Arbeiten an der Portierung begannen bereits vor etwas mehr als einem Jahr. Die jetzt zur Verfügung gestellte Fassung des auf Arch Linux basierenden OS richtet sich vornehmlich an Entwickler, welche sich in das Projekt einbringen möchten, und experimentierfreudige Mac-Nutzer mit Linux-Erfahrung. Die Nutzung auf Produktivsystemen empfiehlt sich daher in aller Regel nicht.
Asahi Linux läuft auf allen M1-Macs außer Mac StudioDie Alpha-Version von Asahi Linux läuft laut der
Ankündigung im Blog des Projekts auf Macs mit M1, M1 Pro und M1 Max mit Ausnahme des soeben erschienenen Mac Studio. Um das Betriebssystem auf diesen Notebooks und Desktops installieren zu können, müssen auf den Geräten mindestens macOS Monterey 12.3 zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird auf der SSD ein freier Speicherplatz von 53 Gigabyte oder mehr benötigt. 15 Gigabyte entfallen dabei auf Asahi Linux Desktop, der Rest muss für künftige Updates von Apples hauseigenem Betriebssystem vorgehalten werden. Zudem ist eine Internetverbindung erforderlich, weil die Installationsdateien von einem Server des Projekts heruntergeladen werden.
Minimalinstallation oder grafische BenutzeroberflächeSind die Voraussetzungen erfüllt, lässt sich die Einrichtung von Asahi Linux mit folgendem Terminalbefehl starten:
curl https://alx.sh | sh
Zur Auswahl stehen eine Minimalinstallation sowie eine Desktop-Version mit grafischer Benutzeroberfläche. Darüber hinaus gibt es eine UEFI-Umgebung, mit welcher sich mithilfe eines USB-Mediums andere Betriebssysteme auf dem Mac installieren lassen, welche die M1-Architektur unterstützen. Die Einrichtung ist den Angaben des Projekts zufolge weitgehend selbsterklärend und sollte Mac-Nutzern mit Linux-Kenntnissen keine Probleme bereiten.
Unterstützung für GPU-Beschleunigung fehlt nochAsahi Linux unterstützt bereits die Mehrzahl der Hardware-Komponenten aller M1-Macs mit Ausnahme des Mac Studio. Laut den Entwicklern funktionieren WLAN, die USB-Anschlüsse, der HDMI-Port des Mac mini sowie Keyboard, Maus und Trackpad in aller Regel einwandfrei. Der noch fehlende Support für die Lautsprecher und die Steuerung des Display-Controllers soll in Kürze nachgereicht werden. Bislang nicht implementiert sind unter anderem die Unterstützung von Displayport, GPU-Beschleunigung, Bluetooth und Kamera sowie der Neural Engine und der hardwareseitigen Video-Codecs. Eine vollständige Übersicht aller funktionierenden und noch fehlenden Features ist im
Blogbeitrag zu finden. Die Entwickler weisen zudem darauf hin, dass einige Apps noch nicht auf Asahi Linux laufen, beispielsweise Chromium und Emacs sowie alle Anwendungen, welche jemalloc oder libunwind nutzen.