VMware Fusion und Parallels Desktop sind für viele Mac-Nutzer die Mittel der Wahl, wenn es um die Virtualisierung von älteren macOS-Versionen oder anderen Betriebssystemen geht. Der eine oder andere Besitzer eines Computers aus Cupertino greift aber auch auf VirtualBox zurück, die von Oracle angebotene weitgehend quelloffene Lösung. Diese ist nicht nur für Privatanwender kostenlos, sondern kann auch von Selbstständigen und Unternehmen gratis eingesetzt werden. Drei Jahre nach der Veröffentlichung der letzten Hauptversion ist jetzt VirtualBox 7 erschienen und hat etliche neue Features an Bord.


VirtualBox 7 kann virtuelle Maschinen verschlüsseln
Die macOS-Variante der neuen VirtualBox-Ausgabe ( Download-Seite) trägt nunmehr der Entwicklung des Mac-Betriebssystem Rechnung: Version 7 benötigt – wie von Apple vorgegeben - keine Kernel-Erweiterungen mehr, sondern fußt ausschließlich auf dem von macOS bereitgestellten Hypervisor-Framework sowie vmnet. Wichtigste Neuerung ist die Möglichkeit, virtuelle Maschinen komplett zu verschlüsseln, und zwar inklusive aller Logdateien und Schnappschüsse. Wer dieses Sicherheits-Feature nutzen möchte, muss allerdings mit Kommandozeilen-Befehlen arbeiten; in der neu gestalteten grafischen Oberfläche von VirtualBox 7 steht es bislang nämlich noch nicht zur Verfügung. Letztere versetzt den Nutzer dafür in die Lage, unter anderem die Speicher- und Prozessorlast zu überwachen, die ein aktives virtuelles System verursacht.

Neuer Standard-Audiotreiber und virtuelle TPM-Module
VirtualBox 7 erlaubt es darüber hinaus, in einer Cloud laufende virtuelle Maschinen einzubinden und mithilfe der Managementfunktion der App zu verwalten. Die Dienste welcher Anbieter sich mit dieser Funktion nutzen lassen, ist bislang allerdings nicht bekannt; fest steht lediglich, dass Oracles hauseigener Service unterstützt wird. Unter der Haube hat sich ebenfalls einiges geändert, so verwendet VirtualBox 7 für Audio-Aufzeichnungen Vorbis statt Opus, zudem ermöglicht ein neuer Standard-Audiotreiber den Transfer einer virtuellen Maschine auf eine andere Plattform, ohne dass eine Neuinstallation des Treibers erforderlich ist. Die App bringt darüber hinaus virtuelle TPM-Module (wahlweise 1.2 oder 2.0) mit.

Weiterhin keine Unterstützung von M1- und M2-Macs
Eine von vielen Nutzern erwartete Neuerung gibt es in VirtualBox 7 allerdings noch nicht: Die Unterstützung von Macs mit M1- oder M2-Chip fehlt nach wie vor. Oracles Virtualisierungslösung kann folglich nur auf Intel-Macs eingesetzt werden. Allerdings existiert für Apple Silicon eine Entwicklervorschau ( Download-Link), welche schon seit einiger Zeit angeboten wird. Diese ist jedoch bislang alles andere als stabil und daher nur für experimentierfreudige Nutzer geeignet, also nicht für den produktiven Einsatz.