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Lion Server ohne MySQL, TomCat und QuickTime Streaming

Apple hat nicht nur den Preis von Lion-Server gesenkt, laut Anwenderberichten wurde auch der Funktionsumfang stark zusammengestrichen. Am überraschendsten dürfte dabei wohl der Verzicht auf MySQL sein. Die bisher zur Standard-Installation gehörende Datenbank muss von Anwendern nun nachträglich installiert werden. Für Server-Dienste wie das mitgelieferte Wiki setzt Apple in OS X Lion auf die freie Alternative PostgreSQL. Administratoren dürften ihre angepasste Server-Software allerdings nur mit großem Aufwand auf eine neue Datenbank umstellen können. Neben der bisherigen Standard-Datenbank fehlen in Lion Server auch andere Bestandteile früherer Server-Installationen wie TomCat, Axis und QuickTime Streaming. Völlig unklar bleibt hierbei, ob Apple mit diesem Schritt die Flexibilität der Server-Architektur erhöhen und Entwickler zur Bereitstellung optimierter Installationspakete bewegen will oder sich mittelfristig ganz aus dem Server-Markt zurückziehen will. Die alternativlose Einstellung des Xserve im vergangenen Jahr lässt eher vermuten, dass Apple kein großes Interesse mehr am professionellen Server-Markt hat.

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Kommentare

julesdiangelo
julesdiangelo03.08.11 14:38
Administration Administratoren
bin paranoid, wer noch?
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nowMAC03.08.11 14:40
Das raff ich einfach nicht! MAN APPLE einfach mal Butter bei die Fische!

Auch wenn ich selbst den Server nicht brauche, verstehe ich Apple hier einfach nicht! Bei QTX ist das noch ne andere Sache, hier hat Apple schon Stellung bezogen und gesagt wo es hingehen soll, warum machen sie es nicht auch beim Serverdurcheinander?!
Ne Ne, seit Steve Jobs nicht mehr da ist....
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Gerhard Uhlhorn03.08.11 14:40
Da es eher spezielle Software ist, und diese möglicherweise auch schlicht nicht fertig geworden ist, denke ich, dass das Apple das als Apps zum kaufen nachliefern wird. Also genau so, wie Apple auch die Server-Erweiterung anbietet.
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Svein03.08.11 14:47
Dass TomCat nicht mehr dabei ist, ist wohl nur logisch. Ohne Java macht auch Tomcat wenig Sinn.
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pit
pit03.08.11 14:48
Also Lion Server ist bis zu heutigen Tag einfach unbrauchbar. Mal schauen was da noch kommen wird.

Am ärgelichsten ist das die Server Admin Tools nicht richtig funzen und wichtige Dienste wie AFP gar nicht
angezeigt werden.
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Gustlonson03.08.11 14:49
Hallo Leuts,

wer wie ich schonmal mit einem richtigen PDC von Winzigweich gearbeitet hat wird verstehen warum Apple den Run nicht mehr gewinnen kann(natürlich kann man das Zeugs was man braucht auch selbst kompilieren und installieren, aber das wollen die Leute doch garnicht). Der LionServer ist genau das was man als kleine Fa. gebrauchen kann. Die meisten mit OSX Server im Einsatz nutzen nicht einmal 3 Dienste. Also ich finde es gut und endlich steht Apple dazu dass es nur ein Spielerchen ist.
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ALogicUser03.08.11 14:57
Ja schade, daß Apple nicht mal selbst fertige Software zum Lionrelease liefern konnte... Vorallem weil ja Apple keine Server Erfahrung hat...oder oops da gabs doch mal SL Server...
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cyberdyne
cyberdyne03.08.11 15:23
Also ich habe einen Xserve mit fast allen Diensten (vorallem auch als Domain Controller für Windows laufen) und mich bricht das an. Ich zahle auch gern die 999€ für Lion Server, wenn Samsba 4 mit PDC und MySQL wieder drin sind.

Mich kommt der Wechsel auf einen Windows 2008 R2 Server teuer zu stehen, da ich keinen SBS nehmen kann und so für knapp 3000€ kaufen muss:

- Windows 2008 R2 Standard + 50 CALs
- Exchange 2010
- Backuplösung *sick* *sick* *sick* *sick* *sick* *sick*

Kotz! Also muss es ersteinmal bei SL Server bleiben! Nächstes Jahr dann W2k8R2 als PDC und den Xserve als Backup-Domain Controller für die Macs.
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le_fnord03.08.11 15:26
wo ist eigentlich das problem?

kein MySQL mehr? Die Entscheidung war klar, da Oracle ja an MySQL rumschraubt
und es professionellere Alternativen gibt (den Fork: MariaDB, oder halt PostgreSQL).

Gleiches gilt ja für die Java Anwendung TomCat, ein eher selten benutzter und überschätzter Server, dessen OpenSource Konkurrenten deutlich angenehmer zu händeln sind.

Hier sehe ich Apple einfach nur konsequent, kein Java (weil, Java ist sowas von 90er),
also auch keine Java-Anwendungen.

Das einzige was wirklich schmerzlich ist, ist das Fehlen von QTS.

Ansonsten kann ich nur jedem empfehlen Software selber zu basteln, gerade für Server
damit wenigsten ein Grundverständnis von der Funktionsweise vorhanden ist und verstanden wird das ein Server nix mit Klicki-Bunti zu tun hat, hier kann ich nur Homebrew wärmstens empfehlen.

Liebe Grüße.
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UWS03.08.11 15:35
Wie jede Apple-Entscheidung ist auch diese natürlich vollkommen richtig. MySQL braucht nun wirklich kein Mensch, da gibt es bessere Alternativen. Leider kann man MySQL noch nachinstallieren, hoffentlich unterbindet Apple das bald. Wird Zeit, dass Apple auch Apache und PHP rausschmeißt.

Achso, Moment, ich höre gerade große Teile des Webs basieren auf (L)AMP, OK dann muss sich das Web eben umstellen, weil Apple ja grundsätzlich immer recht hat.
There is no cloud…it’s just someone else’s computer.
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LoCal
LoCal03.08.11 15:36
Kann @@le_fnord zustimmen... MySQL ist momentan eher eine (rechtlich) weckelige Sache und technisch ist es postgreSQL auch unterlegen....

MySQL hat seinen Ruhm dadurch "verdient", dass es von jedem Wald- und Wiesenprovider angeboten wurde und in der Anfangszeit der CMSe und Blogs deshalb von nahezu allen System unterstützt wurde.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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o.wunder
o.wunder03.08.11 15:38
Sehe ich das richtig das für alle weggelassenen Dinge Lizenzgebühren bei kommerzieller Nutzung anfallen? Vielleicht ist das ja der Grund, Apple möchte diese Kosten sparen.
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Luzifer
Luzifer03.08.11 15:50
"Die alternativlose Einstellung von XXX (insert random professional software name) in den vergangenen Jahren lässt eher vermuten, dass Apple kein Interesse mehr am professionellen Markt hat."

So müsste der Wortlaut dann eig. korrekt sein.
Cogito ergo bumm!
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wall-e03.08.11 16:03
ich danke luzifer, richtig erkannt
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SK8T03.08.11 16:12
Danke Luzifer. Genau mein Reden.
Das ganze mit "höherer Flexibilität" schönzureden, grenzt wirklich an einer gestörten Realitätswahrnehmung.
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Moogulator
Moogulator03.08.11 16:15
Ist doch offensichtlich, Apple möchte Prosumer, der brauchts nicht.
Ich habe eine MACadresse!
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o.wunder
o.wunder03.08.11 16:28
Ach immer dieses rumgenörgel wg Pro ja oder nein. Das ist bestimmt nicht der Grund. Eher schon Lizenzkosten.
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mniewiera03.08.11 17:02
also ich hab alle meine mac´s im haushalt auf lion aktualisiert.
bis auf meinen mini server. der bleibt wohl noch vorerst auf snow...
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macmanpb
macmanpb03.08.11 17:13
Was soll denn das genörgel
Ist denn bei Windoof 7 alles dabei? na? na?
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vadderabraham03.08.11 17:21
Das fehlen von QT Streaming ist sicherlich eine Sache, die mit nahenden und künftigen Streaming Geschichten zu tun haben wird. Ich denke mal da wird irgendwann was für alle Macs zum nachinstalleren kommen und das bisherige QT Streaming ersetzen.
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ALogicUser03.08.11 17:29
Immerhin eröffnet Apple für alle Dritthersteller einen lukrativen Markt. Streiche alles wichtige aus einer Software... und somit kostet sie weniger... Erinnert mich irgendwie an FCPX(leider). Sicher eine sehr billige SW mittlerweile + natürlich die anfallenden Kosten für zusätzliche Exportmöglichkeiten(OMF usw.) von ui 499 Dollar.

Ich denke Apple streicht alles so gut wie möglich, um dennoch innovativ für sehr sehr viele User zu sein und verdient wahrscheinlich mehr dabei, als zuvor..

Daumen Hoch
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DerDieter03.08.11 17:52
Auch wenn ich es netter finde, wenn MySQL vor-installiert ist und nur angeschaltet werden muss: wenn ich es brauche (und ich brauche es), installiere ich es mir, so wie ich das bisher auch gemacht habe.

Das, was man im Store als "Lion Server" kaufen kann sind ein paar GUIs, die die Arbeit für einen Admin etwas bequemer machen, mehr nicht. Und für 39 EUR sind sie verdammt günstig. Aber ein Server wird nicht deshalb zum Server, weil er eine GUI für $parameter dabei hat. Üblicherweise haben Server überhaupt gar keine GUI. Wozu auch?

Das ganze kindische Geplapper über "Pros" zeigt eigentlich nur, wie wenig die meisten Leute, die hier über Server diskutieren, über Server wissen. Aber das war bei FCPX, den Lion-Betas, und und und ja auch nicht anders
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sierkb03.08.11 18:14
cyberdyne:

Wieso gleich zu Windows wechseln? Jede gutgepflegte Linux- oder BSD-Distribution bietet Dir dieselben Dienste an. Ohne, dass Du dafür großes Geld auf den Tisch legen oder gar zu Windows rüberwechseln musst...

le_fnord:
wo ist eigentlich das problem?

Das Problem ist, dass diejenigen, die bisher so auf MacOSX Server gesetzt und sich da gemütlich eingerichtet haben, ihre Datenbanken dort unter MySQL eingerichtet haben, derzeit die Gekniffenen sind, weil Apple mit Lion ihnen diese Dienste quasi unterm Hintern weggezogen hat, indem sie sie entweder ersatzlos ganz gestrichen haben oder durch was Anderes ersetzt haben, welches eine evtl. nicht ganz komplikationslose Migration erfordert oder/und diesen Diensten die GUI entzogen haben, an die sie sich jetzt seit Jahren gewöhnt haben und sie bei einigen diesr Dienste nun genötigt sind, traditionell zu adminsitrieren: ohne GUI, direkt in der Shell, im Terminal, zu Fuß und per Hand und ohne die Maus. Wer das nicht kann und eher "Turnschuh-Administrator" ohne große Unix-Kenntnisse sein durfte und sich bislang da immer hat irgendwie durchklicken müssen, ohne groß verstanden zu haben, was er da eigentlich macht und was da unter der Oberfläche eigentlich grad' alles passiert, der hat jetzt ein Problem.

Sprich: das Preis-/Leistungsverhältnis von MacOSX Server ist jetzt im Grunde noch schlechter als es je war. Die einzigen Pluspunkte, weswegen man es überhaupt einer Linux-/BSD-Distribution hätte vorziehen können/sollen, hat Apple nun zusammengestrichen. Oder anders ausgedrückt: Jede Linux-Distribution bietet mehr (erst recht dessen speziell auf Unternehmen ausgerichteten Enterprise-Varianten) und ist dazu unter der Haube auch noch besser aufgestellt als ausgerechnet MacOSX Server Lion. Das gilt jetzt für den Lion Server, den Apple da so sehr beschnitten und an vielen Stellen komplett um das GUI gebracht hat, mehr denn je.
kein MySQL mehr? Die Entscheidung war klar, da Oracle ja an MySQL rumschraubt

Die Entscheidung war in dieser Form sicher NICHT klar. Zumal MySQL technisch gesehen derzeit besser dasteht denn je. Gerade was Enterprise Features angeht. Erklären kann man sich diesen Schritt höchstens damt, dass Oracle für seine kommerziell genutzten MySQL-Datenbank (also nicht die kostenfreie Community-Version), auf einmal ein Vielfaches an Geld dafür haben will wie zuvor Sun. Und das war Apple vielleicht schlichtweg zu teuer, diese von Oracle veranschlagten Summen für die kommerzielle Version von MySQL auf den Tisch zu legen.

So empfiehlt Apple in seinen offiziellen Release Notes zu Lion auch denjenigen, die trotzdem weiter MySQL verwenden wollen/müssen, im Kapitel "Database Replacement" sich diese bei Oracle direkt zu holen und zu installieren. Und zwar die weiterhin kostenfreie FOSS Community-Version:
Apple, Release Notes Mac OS X 10.7 Lion
Database Server Replacement

Beginning in Mac OS X v10.7, Mac OS X Server ships with PostgreSQL instead of MySQL as its database server. If you are using other software that requires MySQL, you must install it yourself.

You can find downloads and installation instructions for MySQL at the MySQL Community Edition site, http://www.mysql.com/downloads/mysql/ .

In addition to the directions linked to above, you must manually reconfigure PHP if you use it to work with MySQL databases. Previous versions of PHP obtained their default values for mysql.default_port and mysql.default_socket from the mysql-config command-line tool. Because this tool is no longer available, you must explicitly define these values in /etc/php.ini.

The default port for MySQL is traditionally 3306, and the traditional socket on Mac OS X was /var/mysql/mysql.sock. For more information about the available directives, see http://us3.php.net/manual/en/mysql.configuration.php .

Diejenigen Admins, die da auf ihren bisherigen Mac-Servern ihre Datenbanken unter MySQL laufen haben, sind grad' sehr die Gekniffenen. Ob Apple denen wohl unter die Arme greift, ihre MySQL-Datenbanken zu PostGreSWL zu migrieren? Ob das wohl alles so problem- und fehlerlos klappt? Zumal PostGreSQL doch ein wenig anders zu handhaben ist als MySQL. Nicht jeder Admin, der jahrelang mit MySQL zu tun hatte, hat die Kenntnisse dazu, nicht jeder Admin hat die Zeit, sich aus dem Stand diese PostgreSQL-Kenntnisse nun anzueignen.
und es professionellere Alternativen gibt (den Fork: MariaDB

Schon mal irgendwo ein fertiges Binary von MariaDB für MacOSX gesehen? Ich nicht. Muss man sich selber bauen.
oder halt PostgreSQL

Siehe zuvor Gesagtes.

Zumal hier auch noch Eines auffällig ist bei diesem so harten Schnitt: PostgreSQL steht unter einer BSD-ähnlichen Lizenz, der von Apple viel lieber gemochten Lizenz. MySQL steht, zumindest in der Community-Edition, unter der von Apple grundsätzlich weniger gemochten GPL (GPL 2). Obwohl MacOSX/iOS aus einen ganzen Haufen an GPL2-lizenzierter Software besteht , auf welche Apple immer noch nicht verzichten KANN, weil sie für ihr Betriebssystem so essentiell und ohne (besseren) Ersatz aus dem BSD-Lager ist (das schreibt Apple auch in seinen Developer Dokumenten, dass GPL-Software aus dem GNU Userland für sie nicht nur aus diesem Grund ohne Alternative aus dem BSD-Lager sei). Schade ist nur, dass Apple sich so wegen der GPL 3 ziert und diese scheut wie der Teufel das Weihwasser. Die Standard-Shell unter MacOSX ist auch unter Lion begrüßenswerterweise die GNU Bourne Again Shell, die GNU Bash. Doch auch unter Lion ist es immer noch die veraltete GNU bash, version 3.2.48(1)-release (x86_64-apple-darwin10.0) aus dem Jahre 2009, obwohl die mittlerweile bei Version 4.2 angelangt ist: . Und warum? Weil Version 3.2.48 die letzte Version noch unter der GPL 2 ist. Alle neueren Versionen der GNU Bash stehen unter der GPL 3. Und die mag Apple nicht, meidet sie wie der Teufel das Weihwasser. Dafür liefern sie dann lieber veraltete Software aus, Hauptsache die GPL3 gemieden.
Gleiches gilt ja für die Java Anwendung TomCat, ein eher selten benutzter und überschätzter Server, dessen OpenSource Konkurrenten deutlich angenehmer zu händeln sind.

Apache Tomcat überschätzt? Empfinde ich nicht so. Naja, egal.
Zumal Apple Java ja sehr wohl weiterhin anbietet -- eben erst auf Zuruf und wenn's gebraucht wird, wird automatisch der Download und die Installation angeboten. Wie seit SL mit den Drucker-Treibern.
Hier sehe ich Apple einfach nur konsequent, kein Java (weil, Java ist sowas von 90er),
also auch keine Java-Anwendungen.

Sehe ich ebenfalls anders. Siehe zuvor Gesagtes.
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sierkb03.08.11 18:17
LoCal:
MySQL ist momentan eher eine (rechtlich) weckelige Sache

Inwiefern?
und technisch ist es postgreSQL auch unterlegen....

Inwiefern? Dass PostgreSQL-Verfechter dies seit Jahren gerne behaupten, ist auch mir bekannt. Dass das aber nicht immer und überall so stimmt, was da behauptet wird bzw. PosreSQL dafür an anderen Stellen andere Schwächen hat gegenüber MySQL und dass dort, wo MySQL tatsächlich Schwächen hatte oder hat, schon seit einiger Zeit zuerst von Google und dann jetzt von Oracle klar erkennbar signifikante Verbesserungen erfolgt und vom Enterprise-Segment nachgefragte Features eingebaut worden sind und noch immer erfolgen und eingebaut werden, dürfte hoffentlich auch geläufig sein.
MySQL hat seinen Ruhm dadurch "verdient", dass es von jedem Wald- und Wiesenprovider angeboten wurde

Kannst Dir ja mal die Mühe machen und nachforschen, in welchen Enterprise-Bereichen MySQL überall eingesetzt wird inzwischen. Einer der langjährig größten Kunden und Anwender von MySQL dürfte übrigens Google mit seinen riesigen über die Welt verstreuten Rechenzentren und Datenbanken sein...
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ratti
ratti03.08.11 18:41
So einfach ist die Ersetzung eines Mac OS X Servers durch Freie Software ja nun auch nicht.

Ich versuche, möglichst viel bei uns eben nicht auf dem OS-X-Server zu machen, sondern das auf unsere Linux-Server auszulagern. *Nicht* gelungen ist mir das bisher bei:

- Netboot. Es soll gehen, aber Apple-Erweiterungen zum Standard machen das schwer. Ich habe es nicht hinbekommen. Generell ist es ziemlich schwer zu debuggen, weil der Client nun mal im Bootprozess ist und man ziemlich oft und lange nur drehende Bälle als Resultat hat.
- AFP. Netatalk ist kein stabiler Ersatz, erst recht nicht bei den aktuellen Querelen.
- SoftwareUpdateServer. Das ist schlicht Apple Eigenbau, den man so nicht nachgebaut bekommt, und durch die Lastverteilung klappt auch Squid o.ä. nicht.

Wäre das nicht, könnte sich Apple mit seinem „Server“ gehackt legen.
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gfhfkgfhfk03.08.11 18:57
sierkb
PostgreSQL ist bei komplexen Anfragen deutlich schneller. Früher mit MyISAM war MySQL schneller, wenn man die Installationen out-of-the-box verglich. Allerdings sieht die Sache anders aus, wenn man PostgreSQL umkonfiguriert, es ist sehr konservativ konfiguriert. InnoDB war noch nie besonders schnell, und konnte nie Volltextsuche. Oracle scheint sich des Themas InnoDB jetzt anzunehmen, unter anderem die Volltextsuche wurde integriert. Mal sehen, ob sie die substantiellen Schwächen von InnoDB beseitigen, oder ob sie Angst haben Oracle zu schaden.

PostgreSQL hat eine umfangreichere SQL Abfragesprache als MySQL, gerade die ganzen JOINs sind leistungsfähiger und auch schneller in der Ausführung. PostgreSQL hält sich sehr stark an die SQL ISO Norm.

Dann ist die eingebaute Programmiersprache PL/pgSQL umfangreicher, es gibt weitere Programmiersprachen mit denen sich nicht nur stored procedures programmieren lassen (PL/TCL, PL/Python und PL/Perl).

Die C Library bietet eine SQL-Injection sichere API an.

Das ganze Thema Transaktionsverarbeitung in MySQL ist schwierig, das fängt mit den absolut unsinnigen last_insert_id (eine richtiges RDBMS hat nun einmal Sequenzen) an und geht weiter über die nur rudimentäre ACID Unterstützung in InnoDB weiter. MyISAM hat noch nicht einmal diese.

last_insert_id ist ein Flaschenhals. Darüber gibt es auch eine Reihe von Artikeln.
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sierkb03.08.11 19:54
ratti:
So einfach ist die Ersetzung eines Mac OS X Servers durch Freie Software ja nun auch nicht.

Eigenartig, dass es da draußen zig Unternehmen gibt (darunter auch so manche Werbeagentur und Druckerei), die seit Jahren schon eine heterogene Rechner-Landschaft (MacOSX Clients, Windows Clients, vor einigen Jahren manchmal sogar noch dazwischen irgendein alter MacOS9-Rechner für) bei sich werkeln haben, in deren Mitte kein MacOS X Server sitzt, sondern entweder ein Solaris Server oder ein Linux-Server. Und irgendwie bekommen die es hin, damit wunderbar zu arbeiten, ohne dass die nun unbedingt einen MacOSX Server brauchen.
Netboot

Kann ich nicht viel zu sagen außer, dass ich diesbzgl. immer nur via NFS und Samba angebunden gewesen bin (Single Sign-on). Und das hat ohne irgendwelche großen Probleme und Verzögerungen geklappt.
AFP. Netatalk ist kein stabiler Ersatz, erst recht nicht bei den aktuellen Querelen.

Ebenso: dort, wo ich arbeiten durfte, war das kein Problem. Und die NAS-Hersteller da draußen nebst Kunden, welche Netatalk in ihre Geräte verbaut haben und nutzen, haben jahrelang damit offenbar auch kein Problem gehabt. Die aktuelle Problematik rührt doch nur daher, weil einerseits Apple da einseitig eine Protokolländerung vorgenommen hat und andererseits die NAS-Gerätehersteller im überwiegenden Maße (bis auf Netgear) offenbar zu bequem, zu langsam in der Reaktion und zu sehr vom Schlage "Nehmen aber nix dazu beitragen wollen" gewesen sind. Open-Source im GPL-Bereich ist eben keine Einbahnstraße, wo es nur einen gibt, der gibt, und der Rest darf sich dann daran bis zum Sankt-Nimmerleinstag daran laben ohne auch nur ein Fitzelchen dazu beizutragen und auch mal auf irgendeine Weise (und sei sie noch so klein) was zurückzugeben, sondern das Open-Source-Modell im GPL-Bereich versteht sich als ein Gegen- und Nehmen-Modell. In beide Richtungen soll also im Sinne des gewählten Lizenzmodells Transfer und Anerkennung der geleisteten Arbeit stattfinden.
Die gewesene Frustration der Netatalk-Entwickler kann man deshalb ganz gut nachvollziehen, wobei es auch an ihnen selber liegt und man ihnen als Versäumnis entgegenhalten muss, dass sie hier mal rechtzeitiger hätten laut geben sollen. Auf der anderen Seite haben sie den Zeitpunkt sehr geschickt gewählt, günstiger hätte er nicht für sie sein können mit ihrem Anliegen durchzukommen. Inzwischen hat man sich ja einigen können, die NAS-Hersteller zeigen sich erkenntlich, und die aktuellen Netatalk-Sourcen sind wieder für alle zu gänglich und nicht nur für Netgear, welche sich schon vorher und viel früher mit den Netatalk-Leuten ins Benehmen gesetzt und/oder sogar Code beigesteuert hatten.

Deswegen wird von Firmen wie Apple und Microsoft ja auch die BSD-lizenzierte Software so bevorzugt. Weil sie dort qua Lizenz zu nichts verpflichtet sind, auch nur irgendwas wieder zurückfließen zu lassen. Und von diesem Recht machen sie selbstverständlich auch ausgiebigst Gebrauch. Obwohl wohl grad' Microsoft in zunehmendem Maße seinen Frieden mit der GPL zu schließen scheint, wenn sie sogar zum Linux-Kernel Code für den Hypervisor für Windows beisteuern und seit kurzem aus diesem Grunde in der Commitments-Statistik zumindest vorübergehend sogar zu denjenigen zählen, die am meisten Commits zum 3.0-Kernel beigetragen haben (wie immer man das auch bewerten und zu gewichten vermag).
SoftwareUpdateServer. Das ist schlicht Apple Eigenbau, den man so nicht nachgebaut bekommt

Zum Beispiel

PKGImage

kann man da nicht auch für nehmen? Und einen beliebigen MacOSX-Rechner dafür abstellen?
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sierkb03.08.11 20:10
gfhfkgfhfk:
PostgreSQL ist bei komplexen Anfragen deutlich schneller.

Grundsätzlich? Nach allem, was ich bisher weiß: nein. Nicht grundsätzlich. Kommt wohl immer drauf an, bei was und wofür. Es gibt durchaus Szenarien, wo MySQL schneller ist. Genau deswegen hat es sich doch mit seinen MyISAM-Tabellen gerade im Backend von WWW-Anwendungen so empfohlen: weil's bzgl. der Reaktions- und Antwortzeiten schneller war/ist als andere DBs.
InnoDB war noch nie besonders schnell, und konnte nie Volltextsuche. Oracle scheint sich des Themas InnoDB jetzt anzunehmen, unter anderem die Volltextsuche wurde integriert. Mal sehen, ob sie die substantiellen Schwächen von InnoDB beseitigen, oder ob sie Angst haben Oracle zu schaden.

InnoDB gehört seit einigen Jahren Oracle. InnoDB ist seit MySQL 5.5 die Standard-Tabelle unter MySQL geworden, hat MyISAM abgelöst. Und Oracle arbeitet derzeit mit aller Kraft daran, InnoDB unter MySQL so richtig glänzen zu lassen. Nicht nur in deren kommerziellen Versionen von MySQL, sondern auch in der freien/kostenfreien Community-Version.
PostgreSQL hat eine umfangreichere SQL Abfragesprache als MySQL, gerade die ganzen JOINs sind leistungsfähiger und auch schneller in der Ausführung. PostgreSQL hält sich sehr stark an die SQL ISO Norm.

Das war immer das jahrelange große Gegenargument der PostgreSQL-Befürworter. Mittlerweile rüstet Oracle an dieser Front aber nach und befähigt MySQL immer mehr mit genau diesen Features.

Jede DB hat ihre ganz eigenen Stärken und Schwächen. Die eine hier, die andere dort. Und der Einsatzzweck und der zu erreichende Nutzen gibt die Parameter vor, welche DB dafür am besten geeignet ist.

Ich empfehle Dir, falls Dir nicht eh schon bekannt, diesbzgl. übrigens mal das Blog von Kristian Köhntopp (MySQL getaggt , PostgreSQL getaggt ), einem recht umtriebigen und bekennendem MySQL-Freund, der MySQL seit Jahren im Enterprise-Segment einsetzt und welcher in der Vergangenheit und ab und zu immer mal wieder Vergleiche von MySQL und PostgreSQL und anderen DBs anstellt bzw. so manches Urteil/Vorurteil contra MySQL und pro PostgreSQL beleuchtet und überprüft. Kritisch und selbstkritisch, recht informativ und ausgewogen, wie ich finde. Und in deutscher Sprache.
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hj1904.08.11 09:11
@ ratti: Warum ist Netatalk kein stabiler Ersatz? Ich gehe sogar weiter und würde sagen, dass Netatalk in der Summe mehr kann als Apple's AFP. Man muss es nur richtig implementieren und warten:
- Aktuelle Netatalk-Version verwenden
- EAs auf dem Fileystem des Servers einschalten

Was soll an Netatalk nicht professionell sein?
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tdassel04.08.11 15:31
Es wird ja nur noch peinlich...
Was ist Apple früher bei den Unis & Schulen hausieren gegangen mit QTSS und so einige haben sich da schöne Infrastrukturen aufgebaut, damit die Studies nach der Vorlesung selbige als Poscast aufm Rechner nachvollziehen können. Alles für die Tonne.

Mich würde interessieren, was jetzt eigentlich Springer macht, die vor Jahren angekündigt haben, komplett auf Apple umsteigen zu wollen, da fehlt inzwischen ja alles in der Infrastruktur, selbst wenn man sich so einen MacPro als "Server" ins Regal stellt.

Also full ack to Luzifer...

Für den Hausgebrauch ist Apple o.k., im Business, Enterprise und an der Uni haben die nix mehr verloren, da hinterlässt Apple nur verbrannte Erde.

Dadurch fährt es dann alle Apple Händler gegen die Wand, die sich eben auf diese Bereich spezialisiert haben und dort ihre Kunden verlieren ( werden ).
Das Geschäft macht dann allein Apple, die Ihr Lifestyle-Zeug über die eignen Stores verkaufen und sich um den ganzen Rest nicht mehr kümmern.

Echt traurig..

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