Live mithören: Wie sich AirPods zum Spionieren missbrauchen lassen
Seit iOS 12 verfügen iPhone, iPad und iPod touch über die Funktion "Live-Mithören". Wird diese aktiviert, arbeiten die Geräte wie Mikrofone und senden aufgenommene Geräusche und Töne an gekoppelte AirPods. Was nützlich klingt und natürlich auch praktisch sein kann, lässt sich allerdings auch zum Ausspionieren von Familienmitgliedern oder Freunden nutzen.
Hilfestellung für HörbehinderteEigentlich soll "Live-Mithören" (englisch: "Live Listen") eine Hilfestellung für Hörbehinderte sein, vor allem in lauten Umgebungen. Nach dem Aktivieren der Funktion platziert man hierzu das iPhone in der Nähe der Person, die man besser hören und verstehen möchte. Das Smartphone überträgt dann dessen Worte an die AirPods. Das Ganze funktioniert, da die In-Ear-Hörer über Bluetooth mit dem iPhone verbunden sind, über Entfernungen von bis zu 15 Metern.
Alle Geräusche werden übertragenGenau das ermöglicht allerdings auch die Nutzung von "Live-Mithören" zu Spionagezwecken. Platziert man nämlich das iPhone beispielsweise in einem anderen Raum, werden alle Geräusche, also auch jedes Gespräch, von dort an die AirPods übertragen. Das kann völlig legal sein, etwa wenn man "Live-Mithören" als "Babyphone" einsetzt. Es kann aber auch natürlich auch den Straftatbestand des illegalen Abhörens erfüllen.
Auch mit Apple Watch möglichDas Ganze funktioniert nicht nur mit iPhone, iPad und iPod touch, sondern auch mit der Apple Watch. Da sich diese erheblich besser unauffällig irgendwo platzieren lässt, wird sie einem möglichen Abhöropfer noch weniger auffallen als ein herumliegendes iPhone.
Besondere Gefahr im UnternehmensumfeldEine besondere Gefahr dürfte "Live-Mithören" im Unternehmensumfeld darstellen, da es möglicherweise zum Abhören von Arbeitskollegen oder gar zum Ausspähen von Geschäftsgeheimnissen eingesetzt werden könnte.