Lizenzstreitigkeiten zwischen Intel und AMD
Heute wurde bekannt, dass Intel gegenüber AMD eine beachtliche Drohkulisse aufgebaut hat. AMD meldete heute an die Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission), dass
Intel mit der Aufkündigung des vor acht Jahren geschlossenen Cross-Licensing-Abkommens droht. Eigentlich wäre die Vereinbarung noch bis zum nächsten Jahr gültig, Intel sieht aber Verstöße von AMD und will daher das Patentaustauschabkommen binnen zweier Monate kündigen, sofern AMD nicht angemessen reagiert. Durch die Auslagerung der Chipfertigung erfülle AMD nicht mehr die Grundlagen der Vereinbarung und verstoße somit gegen die Verträge. Intel habe bereits vor der Bekanntgabe dieser Pläne Hinweise darauf gegeben, im Fall einer großen Umstrukturierung genau zu überprüfen, ob die Vereinbarungen dadurch nicht hinfällig werden. AMD sieht dies natürlich ganz anders und kann auch keinen Lizenzverstoß erkennen. Man selbst sehe eher bei Intel einen Verstoß gegen das Abkommen und überlege nun, Intel die Nutzungsrechte an AMD-Patenten zu entziehen. Intel hätte sich an vertraglich festgesetzte Fristen halten müssen, die genau regeln, wann Nachverhandlungen bei Uneinigkeit der Partner möglich sind.
Abkommen zwischen AMD und Intel bestehen schon seit mehr als 30 Jahren. So muss AMD an Intel Lizenzgebühren für die Nutzung bestimmter wichtiger Patente bezahlen. Ohne jene Zahlungen wäre es nicht möglich gewesen, x86-Technologie in dieser Form einzusetzen. Vor acht Jahren brachte allerdings auch AMD Patente ein, die Intel nutzen durfte, es ging dabei um 64-Bit-Erweiterungen von x86.
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