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Lobby-Arbeit vergebens: US-Justizministerium wird wohl Klage gegen Apple erheben

Apples Marktmacht steht in vielen Ländern im Zentrum kartellrechtlicher Untersuchungen. Der US-Konzern führt eine ganze Reihe von Abwehrkämpfen – und musste in einigen Verfahren in Japan, Südkorea und nicht zuletzt in den Vereinigten Staaten bereits Niederlagen einstecken. Nun droht Apple weiteres Ungemach: Einem Bericht von The Information zufolge möchte das US-Justizministerium nun einen Zahn zulegen und die bereits 2019 eingeleiteten wettbewerbsrechtlichen Untersuchungen gegen das Unternehmen beschleunigen.


Auch ATT, „Mit Apple anmelden“ und Standortbestimmung in der Kritik
Der Bericht zitiert einige Personen, welche mit der Angelegenheit vertraut sind. Die Ermittlungen rund um Apple hätten sich ihnen zufolge deutlich intensiviert: So habe das Justizministerium mehr Personal für die Untersuchungen bereitgestellt. Außerdem seien mehrere Geschäftspartner von Apple vorgeladen worden. Nach Ansicht der Juristen des Ministeriums handle es sich um „ernste Probleme“, welche die Marktmacht des Konzerns mit sich bringe: Einmal mehr steht das gegenwärtige Geschäftsmodell des App Store auf dem Spiel. Allerdings nennt der Bericht noch weitere Themen, derer sich die Regierung annimmt: Die Datenschutzfeatures „App Tracking Transparency“ und „Mit Apple anmelden“ seien ebenso Gegenstand der Untersuchung wie Beschwerden über die Standortbestimmung: Apple messe mit zweierlei Maß und erlege Drittanbietern Einschränkungen auf, an denen sich das Unternehmen jedoch nicht halte.

Chefermittler vertrat einige Apple-Gegner
Den Quellen des Berichts zufolge sei eine Klage gegen Cupertino nahezu unausweichlich. Das liege nicht zuletzt am neuen Leiter der Kartellabteilung des Ministeriums, Jonathan Kanter: Dieser habe in seiner Privatkanzlei einige Mandanten vertreten, die Apple alles andere als gewogen sind, darunter Spotify, Basecamp, Tile sowie Match. Erschwerend kommt hinzu, dass Google die Kosten für App-Abonnement unter Android gesenkt hat – und ohnehin bereits attraktivere Konditionen für Entwickler anbietet (siehe hier). Der Druck auf Apple dürfte also weiterhin zunehmen.

Kommentare

tbaer
tbaer26.10.21 15:14
Der Leitet des Kartellamtes betreibt nebenher eine Anwaltskanzlei, die die Gegner Apples vertritt. Tolles Geschäftsmodell.
Oder habe ich das falsch verstanden?
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adiga
adiga26.10.21 15:49
tbaer
Der Leitet des Kartellamtes betreibt nebenher eine Anwaltskanzlei, die die Gegner Apples vertritt. Tolles Geschäftsmodell.
Oder habe ich das falsch verstanden?
Das sieht eher nach vorher, nachher aus. Er hatte eine Anwaltskanzlei, welcher er wohl für den Posten des Leiters des Kartellamtes aufgegeben hat.
+2
milk
milk26.10.21 15:55
Auf jeden Fall scheint bei dem Prozess eine Ehrenrunde wegen Befangenheit des Kartellamtsleiters schonmal vorprogrammiert.
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Hitman26.10.21 17:06
In jedem Fall schwächt sich das Land selbst damit , eins dürfte klar sein jeder wird auf den anderen zeigen und eine Lawine wird sich in Bewegung setzen.

Mehrere Geschäftspartner von Apple wurden befragt , genau eine Kartellbehörde
fragt Kunden ob ihre Autos zu teuer sind.
Wieviel werden wohl nein sagen ?
Schade das keiner in dieser Behörde
mal die Kunden fragt (gilt auch für Europa).
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Legoman
Legoman27.10.21 08:35
Geht es jetzt darum, dass Apple etwas falsch macht oder das die anderen sauer sind, weil sie an ungezügelten Gewinnen gehindert werden?
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