Praxis: Logi MX Master 3S for MacMX Master 3S for Mac: Die Maus, die ich wahrhaftig liebeUm noch mal die Metapher vom alten Hund und neuen Tricks zu bemühen: Als jemand, der in der frühen Heimcomputer-Ära aufwuchs und die ersten grafischen Benutzeroberflächen erlebte, war die Computermaus das prägendste Zeigegerät für mich. Mit allen danach folgenden Varianten konnte ich mich nie anfreunden. Weder mit Trackballs, noch mit Trackpoints (der „Nippel“ in der Tastatur) oder anderen, noch exotischeren Varianten. Auch das Track- oder Touchpad war und ist nichts für mich. Und ich habe es mit Apples Magic Trackpad wirklich intensiv versucht.
KompaktBezeichnung | | MX Master 3S for Mac |
Verfügbarkeit | | September/Oktober 2022 |
Unter den Mäusen wiederum landete ich trotz aller Markenexperimente immer wieder bei Logitech und zuletzt bei deren „MX Master“-Serie. Seit die erste Version im Jahr 2015 erschien – damals noch für 99 Euro Listenpreis;
Testbericht – habe ich nie wieder eine andere Maus-Serie eingesetzt, außer zu Testzwecken. Auch wenn sowohl das Mauskonzept als auch die Software damals noch viele Minuspunkte aufwiesen, habe ich seit dem keine bessere oder auch nur gleichwertige Maus kennengelernt.
Logitech hat das Konzept seit dem stetig und behutsam (und recht langsam) weiterentwickelt, womit wir bei der heutigen
MX Master 3S for Mac gelandet sind. Beinahe alle Kritikpunkte der ersten Inkarnation sind mit der 3S Geschichte. Zuletzt erhielt die Maus mit der „S“-Version einen noch präziseren Sensor mit bis zu 8.000 dpi und leise Tastenklicks. Ansonsten bleibt das Design zum Vorgänger unverändert.
Das gilt auch für die weiße Mac-Version, die mir zum Test zur Verfügung gestellt wurde. Abgesehen von der Farbe ist äußerlich kein Unterschied zu meiner seit 2019 in Benutzung befindlichen MX Master 3 erkennbar. Auch nicht bei der Kompatibilität. „For Mac“-Käufer müssen den selben Preis wie für die Normalversion bezahlen, aber auf den ansonsten zugehörigen Bolt-Adapter verzichten.
Mit Macs jüngeren Datums ist das zum Glück kein Problem, aber bei Macs mit älteren Bluetooth-Versionen (älter als BT 4) ist die Verzögerung und manchmal die Mausbewegung über den Bolt- bzw. damals Unifying-Adapter stets zügiger/flüssiger gewesen. Am iMac Pro und heute am Mac Studio steht Bluetooth mit der MX Master 3S der Dongle-Verbindung aber nicht mehr nach.
Die funktionalen Einzelheiten der Maus brauche ich nicht mehr zu erläutern. Lesen Sie dazu bei Bedarf einfach meinen zuvor verlinkten Test der MX Master 3. Aber ein Blick auf die Neuerungen der 3S muss natürlich sein.
Die virtuelle Auflösung des Sensors mit „Darkfield „-Technologie für alle Oberflächen in der 3S ist bis 8.000 dpi einstellbar (der Nennwert liegt auch hier bei 1.000 dpi), was insbesondere Nutzern von Multimonitor-Setups mit einer höheren Bewegungsgeschwindigkeit bzw. kürzeren Mausbewegungen zugute kommen soll. Auf dem 27“ Studio Display mit 5K ist für mich eine Einstellung mit 1.150 dpi optimal (Sensorbereich auf 8K DPI erweitert).
Den größten Fortschritt stellen aber die (laut Logitech) um 90% leiseren Tastenklicks dar. Und tatsächlich ist die 3S flüsterleise. Ok, der Mausrad-Klick und die Taste darunter sind noch etwas lauter, aber die Haupttasten und die seitlichen Tasten sind so leise, dass sie niemanden mehr stören dürften.
Geräuschvergleich: MX Master 3 von 2019, MX Master 3S for Mac und Lift for Mac.
Ehrlich gesagt habe ich mich an den Klicks meiner Master 3 nie wirklich gestört. Ich sitze allerdings auch allein im Büro. Doch das nahezu geräuschlose Arbeiten mit der 3S ist noch mal ein echter Komfort-Zugewinn, auf den ich nicht mehr verzichten möchte. Schade ist nur, dass die MX Mechanical Tastatur die gewonnene Ruhe konterkariert. Aber Logi hat ja auch leisere Tastaturen wie die oben beschriebene K380 oder die
MX Keys im Angebot.
Gemeinsames FazitMit den „For Mac“-Tastaturen K380 und MX Mechanical haben Apple-User zwei neue und – je nach Anwendungsbedarf – sehr empfehlenswerte Alternativen. Während die K380 mit ihrer Kompaktheit eher als Media-Keyboard, für iPads, oder im Platz begrenzte Mac-Setups eine gute Wahl ist, erfüllt die MX Mechanical gänzlich andere Ansprüche. Ihre hohe Bauform und die Tasten mit langem Hub liebt oder hasst man. Design und Verarbeitung sind spitze.
Wer lieber eine Full-Size-Variante hätte, kann auch zur Normalversion greifen, denn die ist ebenfalls Mac-kompatibel, nur mit minimal anderen Tastenbeschriftungen – und nur in Schwarz/Grau. Außerdem bietet die Normalversion die Wahl zwischen verschiedenen Tastenmechaniken.
Ob auf den Mäusen nun „For Mac“ steht, oder nicht, spielt noch weniger eine Rolle. Logitechs Vermarktungsstrategie ist hier etwas fragwürdig. Gut, der fehlende Bolt-Adapter würde in den meisten Fällen wohl sowieso im Schrank der Mac-User verschwinden und wäre quasi überflüssiger Elektroschrott. Aber einfach zu sagen, wie lassen was weg, schreiben „For Mac“ drauf, kassieren aber den gleichen Preis, hinterlässt zumindest einen zwiespältigen Eindruck. An der Qualität der Mäuse gibt es hingegen nichts auszusetzen. Insbesondere die MX Master 3S ist und bleibt die wohl beste Computermaus für Intensivnutzer. Die ergonomisch geformte Lift ist zumindest für diejenigen einen Versuch wert, die noch nicht auf eine bestimmte Mausform geeicht sind, bzw. die mit herkömmlichen Designs Haltungsschmerzen bekommen.
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