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Lossless Audio via Bluetooth: Qualcomm schafft, was Apple (noch) nicht kann

AirPods, AirPods Pro und AirPods Max gehören zahlreichen Testberichten zufolge in ihren jeweiligen Preisklassen zu den besten Vertretern der Zunft. Das hat einen einfachen Grund: Apple legt bei der Entwicklung der kabellosen In-Ears und des Over-Ear-Kopfhörers besonders großen Wert auf herausragende Klangeigenschaften und etliche weitere Features. Einen prinzipbedingten Nachteil weisen die Schallwandler aus Cupertino allerdings ebenso auf wie alle Geräte anderer Hersteller: Sie können – etwa aus Apple Music – keine verlustfrei komprimierte Musik wiedergeben.


"Snapdragon Sound" überträgt Lossless Audio in CD-Qualität
Apple hat bislang nämlich keine Möglichkeit gefunden, Lossless Audio mithilfe von Bluetooth zu übertragen. Qualcomm ist das hingegen jetzt offenbar gelungen: Der US-amerikanische Chiphersteller stellte auf dem Mobile World Congress in Barcelona eine neue Generation seiner als "Snapdragon Sound" bezeichneten Technologie vor. Dank zweier neuer Prozessoren namens S5 und S3 lässt sich verlustfrei komprimierte Musik per Funk beispielsweise zwischen Smartphones und Kopfhörern übermitteln. Die Chips unterstützen laut der Pressemitteilung des Unternehmens bei Lossless Audio eine maximale Auflösung von 16 Bit bei einer Samplerate von 44,1 Kilohertz, das entspricht CD-Qualität. Verlustbehaftet komprimierte Musik mit bis zu 24 Bit und 96 Kilohertz lässt sich mit ihnen ebenfalls per Bluetooth senden.

Bluetooth 5.3 und ein neuer aptX-Codec
Um die Übertragung von Lossless Audio an kabellose Kopf- und Ohrhörer sowie aktive Lautsprecher und andere Empfänger zu ermöglichen, kombiniert Qualcomm einen neu entwickelten aptX-Codec mit Bluetooth 5.3. Das ermöglicht die höheren Bitraten, welche für verlustfrei komprimierte Musik zwingend erforderlich sind. Darüber hinaus bieten S3 und S5 dem Hersteller zufolge eine neue adaptive aktive Geräuschunterdrückung (ANC) sowie eine im Vergleich zu bisherigen Komponenten um 25 Prozent reduzierte Latenz. Dieses Feature ist vor allem für Gamer interessant. Die Chips verfügen zudem über eine Stereo-Aufnahmefunktion, für welche allerdings naturgemäß entsprechend ausgestattete Ohr- oder Kopfhörer benötigt werden.

Erste Geräte könnten im zweiten Halbjahr erscheinen
Qualcomm hat einigen Herstellern bereits Testexemplare von S3 und S5 zur Verfügung gestellt. Erste Geräte mit der neuen Generation von "Snapdragon Sound" sollen im zweiten Halbjahr 2022 erscheinen. Die Technologie wird unter anderem von Samsung, Motorola und OnePlus eingesetzt. In Sachen Lossless Audio gerät der iPhone-Konzern damit ein wenig ins Hintertreffen, denn er verfügt bislang nicht über eine vergleichbare Technik. Sollte Apple auch künftig in iPhones und AirPods auf die Unterstützung von aptX verzichten wollen, müsste man in Cupertino ein eigenes Verfahren für die Übermittlung von verlustfrei komprimierter Musik mithilfe von Bluetooth entwickeln, um gleichziehen zu können.

Kommentare

silversurfer2202.03.22 17:27
Die Chips unterstützen laut der Pressemitteilung des Unternehmens bei Lossless Audio eine maximale Auflösung von 16 Bit bei einer Samplerate von 44,1 Kilohertz, das entspricht CD-Qualität. Verlustbehaftet komprimierte Musik mit bis zu 24 Bit und 96 Kilohertz lässt sich mit ihnen ebenfalls per Bluetooth senden.

????
+1
tocotronaut02.03.22 17:55
Proprietäre Lösungen sind was ganz feines...
Die sollten mal lieber den Bluetooth Standard an sich "pimpen".
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Retrax02.03.22 18:29
Ich glaube, dass Apple dieses Jahr etwas präsentiert um Lossless & HiRes-Lossless via Blutooth und via WiFi übertragen zu können.

Ansonsten wäre es etwas peinlich für Apple.
+4
Borimir02.03.22 18:48
silversurfer22
Die Chips unterstützen laut der Pressemitteilung des Unternehmens bei Lossless Audio eine maximale Auflösung von 16 Bit bei einer Samplerate von 44,1 Kilohertz, das entspricht CD-Qualität. Verlustbehaftet komprimierte Musik mit bis zu 24 Bit und 96 Kilohertz lässt sich mit ihnen ebenfalls per Bluetooth senden.

????
Was verstehst du daran nicht? Auch eine verlustbehaftete Datei kann eine Wortbreite von 24 Bit haben. Bringst du das evtl. mit der Bitrate durcheinander?
+5
Motti
Motti02.03.22 18:56
Apple hatte noch nie etwas eingeführt, ohne entsprechender Hardware zu sorgen. Nur dauerte das eben etwas...
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gstar6102.03.22 19:11
Motti
Apple hatte noch nie etwas eingeführt, ohne entsprechender Hardware zu sorgen. Nur dauerte das eben etwas...

Ich denke Apple wird Losless über UWB ermöglichen und damit die iPhones ab der 11er Serie unterstützen.
+2
Martin8302.03.22 20:20
Klangqualität hängt auch von der Elektronik ab. Nicht nur vom Codec und der Bluetooth-Version.

Bei mir: Apple Music per Bluetooth (AAC vom iPad) am T+A PA 1100 E klingt nahezu identisch zur USB oder HDMI-Verbindung

Großer Nachteil: das iPad überträgt während Musik spielt auch Mitteilungs- und Systemtöne. Da lässt sich nix richtig einstellen und Fokus ist keine Option.
0
Mecki
Mecki02.03.22 22:05
Ich warte immer noch, dass mir irgend jemand von den Leuten, die immer verlustfreie Komprimierung wegen der Klangqualität fordern, in einem Doppelblindtest einmal belegt, dass er überhaupt den Unterschied heraus hören kann, denn soweit mir bekannt, ist das bisher noch niemanden jemals gelungen, wenn die Bitrate hoch genug war und ein vernünftiger Encoder verwendet wurde. Und wenn das keiner kann, dann gibt es dafür auch keinerlei Notwendigkeit.

Und nein, das hin und wieder richtig zu raten ist kein Beleg. Wenn ich statt zu tippen eine Münze werfe (Kopf: Muss verlustfrei sein, Zahl: Muss verlustbehaftet sein), dann wird die Münze auch in 50% der Fälle recht haben. Heißt das jetzt, dass die Münze Ohren hat und den Unterschied hören kann? Nein, natürlich nicht. Es heißt nur, dass jeder nur durch raten 50% erreichen kann und wenn er Glück hat, auch mal 60%. Interessant wird es aber erst ab 90%; man muss also schon in 9 von 10 Fällen richtig liegen, damit es unwahrscheinlich ist, dass das noch Zufall ist.

Man darf nicht vergessen, SBC komprimiert bereits grundsätzlich als MP3 und das mit bis zu 345 kbit/s. Außerdem erlaubt das Format bis zu 512 kbit/s, was aber aktuell keiner nutzt (gibt experimentelle Implementierungen) und dann sollte es mindestens die Qualität von aptX HD erreichen. Der Grund warum SBC oft schlecht klingt ist, weil eine zu geringe Bitrate verwendet wird ("bis zu" heißt nicht, dass immer 345 kbit/s zum Einsatz kommt und dann gibt es halt auch viele sehr billige Encoder auf dem Markt, die einfach nur ganz schlechte SBC Streams produzieren. Dafür kann aber das Format nichts und solche Encoder würde Apple z.B. auch nie einsetzen.

Allerdings nutzt Apple gar nicht SBC, wenn man AirPods mit Apple Geräten nutzt. Dann nutzt Apple nämlich AAC. Und hier gibt es zum Glück eine ganze Reihe von exzellenten Encodern und AAC komprimiert noch einmal deutlich besser als SBC. Wer also sagt, er braucht ganz dringend verlustfreie AirPods, der muss mir beweisen, dass er den Unterschied zwischen CD und AAC mit 256 kbit/s hören kann. Und wie gesagt, ich akzeptiere nur einen Doppelblindtest, den ich selber durchgeführt habe (gerne mit seinem Equipment, das ist mir egal), weil alles andere ist nicht aussagekräftig und hier hat bisher noch jeder komplett versagt. Ein ganz großer Vorteil von AAC ist, dass nicht umkodiert werden muss, wenn die Musik schon als AAC vorliegt, denn jede Umkodierung kann zu hörbaren Artefakten führen.

Und außerdem gibt es den Nachfolger von SBC doch schon. Er heißt LC3, kommt vom Fraunhofer Institut, ist Teil vom Bluetooth 5.2 LE Standard und er schlägt sogar Opus in Qualität. Wer also bei AAC schon versagt hat, der hat bei LC3 nicht den Hauch einer Chance den Unterschied zu hören.

Hier soll einfach nur Geld gemacht werden, indem man Leuten Schlangenöl verkauft, indem man Leute erzählt, sie bekommen nicht die beste Qualität und müssen jetzt dieses oder jenes Produkt kaufen, weil das ist viel besser, völlig egal ob sie jemals den Unterschied hören werden oder nicht.
+11
Achilles03.03.22 01:21
Borimir

Ich muss zugeben, ich bin in dieser Hinsicht auch etwas verwirrt, den seit wann gilt Musik in CD Qualität als verlustfrei?
In meinem Bekanntenkreis habe ich Leute, die niemals digitalisierte Musik, als verlustfrei bezeichnen würden. Die haben ihre Musik ausschließlich auf Vinyl, deren Plattenspieler an einem Röhrenverstärker angeschlossen ist.
+1
Krispo9903.03.22 07:55
Um einen Unterschied zwischen verlustbehafteter und Lossless Codierung wahrnehmen zu können, muss ich mich vollkommen auf die Musik konzentrieren (außer es handelt sich um sehr starke Komprimierung).
Dass heisst die Augen schließen und entspannt auf dem Sofa der Musik lauschen. Dann brauch ich aber nicht unbedingt einen kabellosen Kopfhörer.
Unterwegs oder in Bewegung fällt mir der Unterschied zwischen AAC und Apple lossless nicht auf. Dazu sind die ablenkenden äußeren Einflüsse zu stark.
Aber mal schauen wohin sich die VR Welt entwickelt und es bedarf höchster akustischer Exaktheit, wenn die Grafik so realistisch ist, dass man sie kaum noch von der Realität unterscheiden kann. Aber dann die Bandbreite für die Grafik das Problem und Bluetooth garantiert nicht die passende Übertragungstechnik.
+1
eiq
eiq03.03.22 09:01
Mecki
Wird nicht passieren, da steht für die Goldohren zu viel auf dem Spiel.
+2
Borimir03.03.22 09:01
Achilles
BorimirIch muss zugeben, ich bin in dieser Hinsicht auch etwas verwirrt, den seit wann gilt Musik in CD Qualität als verlustfrei?
In meinem Bekanntenkreis habe ich Leute, die niemals digitalisierte Musik, als verlustfrei bezeichnen würden. Die haben ihre Musik ausschließlich auf Vinyl, deren Plattenspieler an einem Röhrenverstärker angeschlossen ist.
Da scheiden sich halt die Geister. Aber Musik von Vinyl als verlustfrei zu bezeichnen ist schon ein starkes Stück Von Datenträgern der Neuzeit verfälscht wohl nur das Tape Musik mehr als eine Schallplatte. Nicht einmal Musik, die du live hörst, kommt verlustfrei bei dir an, weil dein Gehirn aufgrund der hohen Datenmenge Datenreduktion betreibt. Aber was solls, jeder wie er/sie will. Wenn die in deinem Bekanntenkreis auf Schallplatte stehen, ist das doch in Ordnung. Solange die nicht wie die Zeugen Jehovas durch die Gegend rennen, um andere zu bekehren.
+6
Borimir03.03.22 09:02
Mecki
Ich warte immer noch, dass mir irgend jemand von den Leuten, die immer verlustfreie Komprimierung wegen der Klangqualität fordern, in einem Doppelblindtest einmal belegt, dass er überhaupt den Unterschied heraus hören kann, denn soweit mir bekannt, ist das bisher noch niemanden jemals gelungen, wenn die Bitrate hoch genug war und ein vernünftiger Encoder verwendet wurde. Und wenn das keiner kann, dann gibt es dafür auch keinerlei Notwendigkeit.

Und nein, das hin und wieder richtig zu raten ist kein Beleg. Wenn ich statt zu tippen eine Münze werfe (Kopf: Muss verlustfrei sein, Zahl: Muss verlustbehaftet sein), dann wird die Münze auch in 50% der Fälle recht haben. Heißt das jetzt, dass die Münze Ohren hat und den Unterschied hören kann? Nein, natürlich nicht. Es heißt nur, dass jeder nur durch raten 50% erreichen kann und wenn er Glück hat, auch mal 60%. Interessant wird es aber erst ab 90%; man muss also schon in 9 von 10 Fällen richtig liegen, damit es unwahrscheinlich ist, dass das noch Zufall ist.

Man darf nicht vergessen, SBC komprimiert bereits grundsätzlich als MP3 und das mit bis zu 345 kbit/s. Außerdem erlaubt das Format bis zu 512 kbit/s, was aber aktuell keiner nutzt (gibt experimentelle Implementierungen) und dann sollte es mindestens die Qualität von aptX HD erreichen. Der Grund warum SBC oft schlecht klingt ist, weil eine zu geringe Bitrate verwendet wird ("bis zu" heißt nicht, dass immer 345 kbit/s zum Einsatz kommt und dann gibt es halt auch viele sehr billige Encoder auf dem Markt, die einfach nur ganz schlechte SBC Streams produzieren. Dafür kann aber das Format nichts und solche Encoder würde Apple z.B. auch nie einsetzen.

Allerdings nutzt Apple gar nicht SBC, wenn man AirPods mit Apple Geräten nutzt. Dann nutzt Apple nämlich AAC. Und hier gibt es zum Glück eine ganze Reihe von exzellenten Encodern und AAC komprimiert noch einmal deutlich besser als SBC. Wer also sagt, er braucht ganz dringend verlustfreie AirPods, der muss mir beweisen, dass er den Unterschied zwischen CD und AAC mit 256 kbit/s hören kann. Und wie gesagt, ich akzeptiere nur einen Doppelblindtest, den ich selber durchgeführt habe (gerne mit seinem Equipment, das ist mir egal), weil alles andere ist nicht aussagekräftig und hier hat bisher noch jeder komplett versagt. Ein ganz großer Vorteil von AAC ist, dass nicht umkodiert werden muss, wenn die Musik schon als AAC vorliegt, denn jede Umkodierung kann zu hörbaren Artefakten führen.

Und außerdem gibt es den Nachfolger von SBC doch schon. Er heißt LC3, kommt vom Fraunhofer Institut, ist Teil vom Bluetooth 5.2 LE Standard und er schlägt sogar Opus in Qualität. Wer also bei AAC schon versagt hat, der hat bei LC3 nicht den Hauch einer Chance den Unterschied zu hören.

Hier soll einfach nur Geld gemacht werden, indem man Leuten Schlangenöl verkauft, indem man Leute erzählt, sie bekommen nicht die beste Qualität und müssen jetzt dieses oder jenes Produkt kaufen, weil das ist viel besser, völlig egal ob sie jemals den Unterschied hören werden oder nicht.
Ich warte immer noch darauf, dass die unsinnigen und immer gleichen Diskussionen endlich mal aufhören. Jeder wie er/sie will....
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DogsChief
DogsChief03.03.22 09:23
Martin83
Klangqualität hängt auch von der Elektronik ab. Nicht nur vom Codec und der Bluetooth-Version.

Bei mir: Apple Music per Bluetooth (AAC vom iPad) am T+A PA 1100 E klingt nahezu identisch zur USB oder HDMI-Verbindung

Großer Nachteil: das iPad überträgt während Musik spielt auch Mitteilungs- und Systemtöne. Da lässt sich nix richtig einstellen und Fokus ist keine Option.
Bei mir werden keine Systemtöne abgespielt, wenn ich auf "Nicht stören" gestellt hab. Man könnte also, wenn es um den reinen Musikgenuss geht, für einen bestimmten Zeitraum alle Systemtöne ausschalten und schon ist Ruhe
Die 2 wichtigsten Tage im Leben eines Menschen: 1. Der Tag an dem man geboren wird und 2. der Tag, an dem man herausfindet, warum... (Mark Twain)
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esc
esc03.03.22 09:58
Mecki

Einen solchen Test könnte doch Mactechnews machen?
Was spricht dagegen?
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pogo3
pogo303.03.22 12:22
Was spricht dagegen?
Ein Hörtest ? Alles.

Jeder Hörgeräte Akustiker wird bestätigen dass es keine zwei gleichen Hörkurven geben kann, und sich der Zustand des Hörens auch noch permanent verändert. Ohnehin wissen wir dann noch immer noch nicht wie das Gehirn weiterverarbeitet, wie also Ton individuell empfangen, erlebt wird.

Ich kann dazu nur noch empfehlen: Man höre (natürlich bei identischem Signalweg, identischer Umgebung etc.) sich das "neue" HI-RES Material gewissenhaft an, macht dann einige Stunden Pause. Zwischenzeitlich hört man sich einfaches Apple AAC Material an, und dann nochmals das HI-RES. Und plötzlich schwinden die Gewissheiten. Oder man stelle einfach mal die Boxen etwas anders, dann tut sich was, aber holla.

Es gibt ganz Gewiss min. 1000 Möglichkeiten die den wahrgenommenen Ton deutlich mehr verändern, als der Signallauf. Spätestens als das "Remastering" aufkam, war alles anders zu hören, und nichts mehr so wie es im Original war. Und was war das Original ? Macht es Sinn nach dem unendlich besten Signal in der 3 Stelle nach dem Komma zu suchen, wo doch heutzutage im Studio ehemals gemischte Instrumente in 3D Räumen völlig synthetisch "zusammengestellt" werden, also jede Illusion möglich ist ?
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
+2
holk10003.03.22 16:10
Mecki
Ich warte immer noch, dass mir irgend jemand von den Leuten, die immer verlustfreie Komprimierung wegen der Klangqualität fordern, in einem Doppelblindtest einmal belegt, dass er überhaupt den Unterschied heraus hören kann, denn soweit mir bekannt, ist das bisher noch niemanden jemals gelungen, wenn die Bitrate hoch genug war und ein vernünftiger Encoder verwendet wurde. Und wenn das keiner kann, dann gibt es dafür auch keinerlei Notwendigkeit.

Und nein, das hin und wieder richtig zu raten ist kein Beleg. Wenn ich statt zu tippen eine Münze werfe (Kopf: Muss verlustfrei sein, Zahl: Muss verlustbehaftet sein), dann wird die Münze auch in 50% der Fälle recht haben. Heißt das jetzt, dass die Münze Ohren hat und den Unterschied hören kann? Nein, natürlich nicht. Es heißt nur, dass jeder nur durch raten 50% erreichen kann und wenn er Glück hat, auch mal 60%. Interessant wird es aber erst ab 90%; man muss also schon in 9 von 10 Fällen richtig liegen, damit es unwahrscheinlich ist, dass das noch Zufall ist.

Man darf nicht vergessen, SBC komprimiert bereits grundsätzlich als MP3 und das mit bis zu 345 kbit/s. Außerdem erlaubt das Format bis zu 512 kbit/s, was aber aktuell keiner nutzt (gibt experimentelle Implementierungen) und dann sollte es mindestens die Qualität von aptX HD erreichen. Der Grund warum SBC oft schlecht klingt ist, weil eine zu geringe Bitrate verwendet wird ("bis zu" heißt nicht, dass immer 345 kbit/s zum Einsatz kommt und dann gibt es halt auch viele sehr billige Encoder auf dem Markt, die einfach nur ganz schlechte SBC Streams produzieren. Dafür kann aber das Format nichts und solche Encoder würde Apple z.B. auch nie einsetzen.

Allerdings nutzt Apple gar nicht SBC, wenn man AirPods mit Apple Geräten nutzt. Dann nutzt Apple nämlich AAC. Und hier gibt es zum Glück eine ganze Reihe von exzellenten Encodern und AAC komprimiert noch einmal deutlich besser als SBC. Wer also sagt, er braucht ganz dringend verlustfreie AirPods, der muss mir beweisen, dass er den Unterschied zwischen CD und AAC mit 256 kbit/s hören kann. Und wie gesagt, ich akzeptiere nur einen Doppelblindtest, den ich selber durchgeführt habe (gerne mit seinem Equipment, das ist mir egal), weil alles andere ist nicht aussagekräftig und hier hat bisher noch jeder komplett versagt. Ein ganz großer Vorteil von AAC ist, dass nicht umkodiert werden muss, wenn die Musik schon als AAC vorliegt, denn jede Umkodierung kann zu hörbaren Artefakten führen.

Und außerdem gibt es den Nachfolger von SBC doch schon. Er heißt LC3, kommt vom Fraunhofer Institut, ist Teil vom Bluetooth 5.2 LE Standard und er schlägt sogar Opus in Qualität. Wer also bei AAC schon versagt hat, der hat bei LC3 nicht den Hauch einer Chance den Unterschied zu hören.

Hier soll einfach nur Geld gemacht werden, indem man Leuten Schlangenöl verkauft, indem man Leute erzählt, sie bekommen nicht die beste Qualität und müssen jetzt dieses oder jenes Produkt kaufen, weil das ist viel besser, völlig egal ob sie jemals den Unterschied hören werden oder nicht.
Doppelblindtest, am besten noch alle paar Sekunden umschalten, ist für die Beurteilung von Komprimierungsunterschieden nicht geeignet. Bei so einem Test hört man in der Tat nur deutliche Unterschiede etwa bei Klangfarben.
Ich persönlich merke deutlichen Unterschied etwa beim Ausklingen von Klaviertönen oder einer Triangel, weil diese bei komprimierter Musik abgeschnitten werden. Am deutlichsten merke ich s daran, dass ich bei Lossless Klassik auch nach stundenlangem Hören entspannt bin, während die komprimierte Version bald „nervig“ wird. Hab ich vielfach auf einer sehr hochwertigen Anlage reproduzierbar ausprobiert, bei unterschiedlichsten Lautstärken. Das ist auch nachvollziehbar, weil das Gehirn beim Hören die fehlenden Informationen ersetzen muss, so dass ich sie bewusst tatsächlich nicht so wahrnehme. Darauf beruht ja überhaupt die Wirksamkeit der Kompressionstechnik trotz 90 Prozent wegfallenden Informationen die Musik als nahezu vollständig wiedergegeben wahrzunehmen. Das strengt das Gehirn aber natürlich an. Bei Videos funktioniert das deutlich weniger, weil das Auge eine geringere Auflösung viel eher wahrnimmt.
+1
Leichtbau
Leichtbau03.03.22 18:29
holk100
Das ist auch nachvollziehbar, weil das Gehirn beim Hören die fehlenden Informationen ersetzen muss, so dass ich sie bewusst tatsächlich nicht so wahrnehme. Darauf beruht ja überhaupt die Wirksamkeit der Kompressionstechnik trotz 90 Prozent wegfallenden Informationen die Musik als nahezu vollständig wiedergegeben wahrzunehmen. Das strengt das Gehirn aber natürlich an.

Ich habe das so in Erinnerung, dass beim Nutzen des Maskiereffekts Dinge weggelassen (Datenreduktion) die vom menschlichen Gehör eh nicht oder kaum wahrgenommen werden. Das Gehirn dichtet da anschließend nichts hinzu oder vervollständigt es.
robbie@compjutah ~ % sudo deindustrialisierung /schland
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