Lücke in Apple iMessage erlaubt Hack der Verschlüsselung
Sicherheitsforscher der Johns-Hopkins-Universität haben eine Lücke in Apples iMessage entdeckt, mit der Angreifer bei ausreichend viel Rechenleistung den Entschlüsselungscode übertragener Fotos und Videos knacken können. Anders als Textnachrichten werden diese nicht direkt zwischen den Geräten übertragen, sondern liegen in Apples iCloud verschlüsselt zum Abruf bereit.
Um an die Daten zu gelangen, simulierten die Forscher Apples iCloud-Server. Anschließend konnten sie die Kommunikation des iPhone infiltrieren. So ließ sich durch das Verhalten des iPhone der richtige Entschlüsselungscode von Fotos und Videos erraten. Dazu waren aber Tausende Versuche notwendig, da der 256-Bit-Code aus 64 Stellen besteht und damit die Versuchsmenge sehr groß ausfällt.
Apple ist über das Sicherheitsproblem informiert und hatte bereits mit iOS 9.0 einige Aspekte entsprechend verbessert. Allerdings ist mit einer modifizierten Strategie noch immer ein Angriff möglich, um den Entschlüsselungscode zu erraten. Erst mit iOS 9.3, welches voraussichtlich in dieser Woche erscheinen wird, ist das Sicherheitsproblem vollständig gelöst. Entsprechend sollten Nutzer das Update möglichst bald durchführen.
Bemerkenswert sind die Äußerungen der Sicherheitsforscher bezüglich des Verschlüsselungsstreits zwischen Apple und dem FBI. So halten sie die Forderung des FBI nach einer Hintertür in der iPhone-Verschlüsselung für absurd, weil nicht einmal die reguläre Verschlüsselung absolut sicher umgesetzt ist. Ihrer Ansicht nach gibt es genügend Sicherheitslücken, mit denen das FBI bei genügend Budget die Verschlüsselung knacken kann.
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