M1-Macs & SSDs: Diskussionen um extrem hohe Angaben zu Schreibvorgängen – Anzeige-Bug in macOS?
Apple verbaut bekanntlich in den hauseigenen Computern keine Massenspeicher, die vom Nutzer selbst ausgetauscht werden können. Die SSDs sind fest auf den Mainboards verlötet, im Falle eines Defekts müssen Mac mini oder MacBook also in die Werkstatt. Glücklicherweise kommt das nicht allzu häufig vor, denn die Nachfolger der klassischen Festplatten sind sowohl robust als auch langlebig.
Extrem viele Schreibvorgänge im StatusAngegeben wird die Lebensdauer einer SSD in Form von Schreibvorgängen, welche das Gerät mindestens absolviere sollte, bevor es möglicherweise den Dienst einstellt. Maßeinheit sind dabei die auf den Datenträger geschriebenen Bytes, die Fachbezeichnung lautet "Terabytes Written" (TBW). Anzeigen lassen können sich Mac-Nutzer diesen Wert und weitere Informationen beispielsweise mit einer quelloffenen Software namens Smartmontools, welche kostenlos auf
SourceForge zu haben ist. Berichte von etlichen Besitzern eines M1-Mac zeigen jetzt, dass die Rechner für ihre SSDs beunruhigend viele Schreibvorgänge melden.
159 Terabytes nach nur zwei MonatenEin Twitter-User namens David Rysk etwa hat den Status seines MacBook Pro M1 mit 16 Gigabyte RAM und 2 Terabyte Speicher
veröffentlicht. Dem SMART-Status zufolge weist die SSD nach zwei Monaten insgesamt 150 TBW auf. Legt man die Herstellerangaben zu handelsüblichen Speichern zu Grunde, welche eine Mindest-Lebensdauer von rund 600 TBW ausweisen, hätte das Gerät davon also bereits ein Viertel erreicht. Die SSD könnte demzufolge etwas mehr als ein halbes Jahr nach dem Kauf des MacBook Pro ausfallen. Im Forum von
Linus Tech Tips finden sich weitere Einträge, welche ebenfalls sehr hohe Werte zeigen. Diese liegen nach kurzer Zeit schon deutlich über zehn Prozent des zu erwartenden TBW-Maximums.
Entwickler sammelt Meldungen auf TwitterDer Entwickler Hector Martin, welcher Linux auf Apple-Silicon-Macs
portieren möchte, sammelt auf seinem Twitter-Account derzeit ebenfalls solche Statusmeldungen. Da die von Smartmontools gelieferten Werte sehr unrealistisch erscheinen, geht er fest von einem Bug aus. Unklar ist ihm zufolge lediglich, ob der Grund dafür in den M1-Macs selbst oder in macOS zu finden ist. Für letzteres spricht, dass derart hohe Angaben gelegentlich auch bei Intel-Macs auftreten können. Nicht gänzlich auszuschließen ist zudem, dass Smartmontools die von M1-Macs gelieferten oder seitens macOS auf die eine oder andere Art und Weise interpretierten Angaben nicht korrekt auswerten kann. Es steht zu erwarten, dass Apple sich dieses Bugs in nicht allzu ferner Zukunft annehmen wird.