M2 im MacBook Pro – Chip wird deutlich wärmer, Kühlung wohl am Limit
Apples hauseigene M-Chips gelten als Effizienzwunder, denn sie paaren eine hohe Rechenleistung mit sehr niedrigem Energieverbrauch. Diese Eigenschaften weist auch die zweite Generation auf, welche das Unternehmen in Form des M2 in den 2022er Modellen von 13“ MacBook Pro und MacBook Air zum Einsatz bringt. Der neue Prozessor arbeitet ersten Benchmarks zufolge rund 15 bis 20 Prozent schneller als sein Vorgänger, die GPU-Performance steigt sogar noch stärker an. Zu verdanken ist das unter anderem einer erhöhten Taktfrequenz.
Gestiegener Energiebedarf bedeutet mehr AbwärmeDie Gesetze der Physik gelten allerdings auch in Cupertino. Apple lässt den M2 ebenso wie den M1 im 5-Nanometer-Verfahren fertigen. Eine höhere Taktung bei gleichbleibender Strukturbreite führt aber zwangsläufig zu steigendem Energiebedarf. Das macht sich offenbar beim neuen 13“ MacBook Pro bemerkbar. Das Kühlsystem des Notebooks hat einem aktuellen Bericht von
Notebookcheck zufolge deutlich mehr zu tun als beim Vorgängermodell, welches mit einem M1 ausgestattet ist. Bei einem Test mit Cinebench sprang der Lüfter bereits nach kurzer Zeit an und lief dann durchgehend mit maximaler Drehzahl.
Das reichte allerdings nicht, um den M2 ausreichend zu kühlen: Das System drosselte daher die Leistung und reduzierte die Energieaufnahme des Prozessors von anfänglichen 35 Watt auf 28 bis 30 Watt. Dadurch arbeitete das MacBook Pro naturgemäß langsamer, die CPU-Temperatur lag allerdings bei konstanten 98 Grad Celsius. Bei einer derart extremen Dauerbelastung, die allerdings im Alltagseinsatz eher die Ausnahme sein dürfte, gerät das Kühlsystem des 13“ MacBook Pro also an seine Grenzen.
13“ MacBook Pro gerät an thermische GrenzenNoch größere Hitze und zudem ein weit stärkeres Throttling des Prozessors meldete der Twitter-Nutzer
Vadim Yuryev. Beim Export von RAW-Dateien in 8K verzeichnete er kurzzeitig eine CPU-Temperatur von 108 Grad Celsius. Dann griff der Lüfter des Geräts ein und schaltete auf maximale Drehzahl. Dadurch und infolge der Drosselung sank der Wert rasch auf 84 Grad Celsius.
Der M2 lieferte bei Yuryevs Test trotzdem eine um zehn Prozent höhere Performance als das 13“ MacBook Pro mit M1, obwohl dieses seine Leistung wesentlich moderater absenkte. Das deutet darauf hin, dass das neue Notebook aus Cupertino bei extremer Beanspruchung zwar durchaus ans Limit gerät, dieses aber nie überschreitet und auch in solchen Situationen zuverlässig arbeitet.
Überhitzung steht wohl nicht zu befürchtenEine möglicherweise schädliche Überhitzung des M2, mit diesem Begriff schreckte der YouTube-Kanal MaxTech vor wenigen Tagen auf, ist nach den bisher vorliegenden Beobachtungen also sehr unwahrscheinlich. Zudem lassen sich Fehler zumindest im Falle von MaxTech und Yuryev nicht gänzlich ausschließen. Endgültige Klarheit über Apples Thermalmanagement beim M2 dürfte in einigen Wochen herrschen, wenn weitere diesbezügliche Testergebnisse vorliegen. Aufschlussreich wird in diesem Zusammenhang vermutlich auch das Verhalten des MacBook Air mit M2 sein, welches bekanntlich ohne aktive Kühlung auskommt.