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M3, A17 & Co.: Kommen Apples zukünftige Chips aus Arizona?

Apples Abhängigkeit von China ist hinlänglich bekannt. Die überwiegende Mehrzahl der Computer, Smartphones und Tablets aus Cupertino sowie Apple Watch, AirPods und Zubehör werden im derzeit noch bevölkerungsreichsten Land der Erde produziert. In den vergangenen fast drei Jahren zeigte sich allerdings, dass diese Fertigungsstrategie Probleme aufwirft, so kam und kommt es wegen der strikten Null-COVID-Politik des kommunistischen Regimes immer wieder zu Produktionsausfällen und in der Folge zu mehrwöchigen Lieferzeiten (siehe ). Apple bemüht sich daher seit einiger Zeit darum, Lieferketten und Herstellung zu diversifizieren, und hat hierfür etwa Indien und Vietnam im Fokus.


TSMC plant angeblich zweite Fabrik in Arizona
Im Hinblick auf die zentralen Komponenten von iPhone, iPad und Mac ist der kalifornische Konzern allerdings von einem wesentlich kleineren Land abhängig. Apples hauseigene A- und M-Chips für die Geräte werden nämlich in Taiwan gefertigt, und zwar von TSMC, dem drittgrößten Halbleiterhersteller der Welt. Das in Hsinchu im Nordwesten des Inselstaats ansässige Unternehmen verfügt über modernste Technologie und ist daher seit Jahren einer von Apples wertvollsten Partnern. Unter anderem wegen der angespannten Lage in der Region baut TSMC seit 2020 in Arizona eine 12 Milliarden US-Dollar teure Chipfabrik auf, in der 2024 die Fertigung beginnen soll. Einem aktuellen Bericht des Wall Street Journal zufolge plant das taiwanische Unternehmen nunmehr die Errichtung eines zweiten Werks in dem US-Bundesstaat.

Neues Werk für Apples künftige M- und A-Chips?
Die neue Fab soll nördlich von Phoenix entstehen und laut der Zeitung über die Möglichkeit verfügen, Chips in 3-Nanometer-Technologie herzustellen. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass TSMC in der ebenfalls milliardenschweren Anlage für Apple künftige Generationen der A- und M-Prozessoren fertigen wird. Das in naher Zukunft in Betrieb gehende erste Werk dürfte dazu nämlich nicht in der Lage sein, da es auf Strukturbreiten von 5 Nanometern ausgelegt ist und sich angeblich bestenfalls auf 4-Nanometer-Technik umrüsten lässt. Beide Verfahren wären für Apples SoCs ab M3 und A17 sowie folgende Versionen nicht mehr ausreichend. TSMC wollte die Angaben des Wall Street Journal nicht bestätigen. Das Unternehmen teilte lediglich mit, man plane derzeit ein Gebäude, welches potenziell als zweites Werk dienen könne.

Kommentare

PinchePasta
PinchePasta10.11.22 08:47
Tja, die machen es richtig.
Bin nur mal gespannt ob sie 20$/h zahlen, oder irgendwie wege finden das zu umgehen.
Deutschland macht sich lieber weiterhin von anderen Ländern abhängig, und das gerne mal von totalitären Diktaturen und Pseudomonarchien, und dass dort unter menschenunwürdigen bedingungen und teilweise sogar mit sklaven produziert wird weiss deren regierung ganz genau.

Die Zukunft wird zeigen, ob die Globalisierung neue Schritte zu gehen fähig ist, und echter technologischer Austausch stattfinden kann, und nicht bloß billigproduktion auf kosten der arbeiter und die herstellung billiger fake/scamprodukte
Lieber arm als ab
+12
Rosember10.11.22 09:27
Ich denke kaum, dass in derartigen Einrichtungen Stundenlöhne von 20 $ ein Problem wären. Es handelt sich dabei um den Kern der Hightech-Industrie, der auch in Taiwan nicht von "auf der Straße" rekrutiertem Personal bedient wird.
Interessant dürfte eher sein, dass eine solche Fabrik einen Wissens-Re-Import aus Taiwan in die USA darstellt, denn TSMCs Fertigungskünste gelten weltweit als mehr oder weniger einmalig.
+16
awk10.11.22 09:41
Das Problem der Halbleiterindustrie sind nicht die Personalkosten. In der direkten Herstellung arbeiten nur sehr wenige Personen. Das hat schlicht technische Gründe. Menschen bringen Partikel mit sich, das lässt sich nicht verhindern, es sei denn man steckt sie in eine Art Raumanzug.
Die Probleme in Europa sind, besonders in Deutschland, Vorschriften, noch mehr Vorschriften, Gerichtsprozesse, extrem hohe Energiepreise, sehr viel höhere Umweltstandards.

Das sind die Gründe warum der Westen, besonders Europa und Deutschland nur beschränkt konkurrenzfähig sind.
+8
ssb
ssb10.11.22 10:11
awk
(snip...)
Das sind die Gründe warum der Westen, besonders Europa und Deutschland nur beschränkt konkurrenzfähig sind.
Das Problem ist aber auch, dass die Großabnehmer der Halbleiterprodukte einfach da einkaufen, wo es am billigsten ist. Wenn hohe Margen und Boni möglich sind, werden Menschen- und Arbeitsrechte unwichtig. Umweltauflagen sind auch nur ein Kostenfaktor und keine Frage der Nachhaltigkeit oder dem Schutz von zukünftigen Existenzgrundlagen. Aber die Großabnehmer setzen ja sogar weiterhin auf Just-In-Time Lieferung. Tja, wenn es da mal knirscht, gibt es halt Kurzarbeit. Solche Probleme sind selbst verursacht, konnten bisher aber immer erfolgreich sozialisiert werden.
Es ist ja nicht so, dass man in Europa nicht auch Chips mit 3nm fertigen könnte - immerhin werden Maskenschreiber dafür auch hier entwickelt - es hat nur keiner darin investiert, weil die Abnehmer um jeden Cent feilschen und daher Business-Pläne nicht aufgehen. Ist auch nicht die einzige Branche, in der es so läuft.

Mein Arbeitgeber hatte früher (vor ein paar Mergern) eine Fertigung in Kiriat Gat, Israel. Das war großen Kunden zu kritisch - was wenn da mal eine Rakete einschlägt? Also wurden Verträge mit Infineon abgeschlossen, dass sie Kapazitäten bereithalten uns innerhalb von 4 Wochen eine bestimmte Menge der Chips liefern. Nannte sich "2nd Source". Für den Bedarf innerhalb der Frist wurde ein entsprechendes Lager eingerichtet. Das hat viel Geld gekostet, obwohl meines Wissens Infineon nie Chips aus diesem Vertrag produziert hat. Auch die Vorhaltung der Kapazitäten hat viel Geld gekostet obwohl sie nie in Anspruch genommen wurde. Aber wir hatten auch nie Lieferengpässe. Es gab nicht einmal ein Order-Tracking System, weil die Ware ausgeliefert wurde, bevor sie dort drin erschienen wäre. Tja - dann wurde die Firma übernommen, Produktion nach China ausgelagert und das Order-Tracking System wurde gefeiert, obwohl es nur das Symptom eines Rückschrittes für Kunden war. Jetzt kosten die Chips, die hier nicht ankommen viel mehr Geld als man durch die Verlagerung der Produktion nach China einsparen konnte.

Es werden eben noch einige Jahre vergehen, bis man an den entscheidenden Positionen merkt, dass sich Konkurrenzfähigkeit nicht nur auf Preise beziehen sollte.
+8
HappyJever
HappyJever10.11.22 10:17
Die neuen Chips kommen dann auch zukünftig aus der Schweiz vom neuen Infineon Werk.
+2
gorgont
gorgont10.11.22 12:46
… Die neue Fab soll nördlich von Phoenix entstehen und laut der Zeitung über die Möglichkeit verfügen, Chips in 3-Nanometer …

Schreibt man jetzt anstatt Fabrik einfach „Fab“
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+1
Rad10.11.22 13:17
gorgont
… Die neue Fab soll nördlich von Phoenix entstehen und laut der Zeitung über die Möglichkeit verfügen, Chips in 3-Nanometer …

Schreibt man jetzt anstatt Fabrik einfach „Fab“

Ja, tatsächlich steht der Begriff „Fab“ speziell für eine Halbleiter-Fabrik.

LG
+4
Gedankenschweif10.11.22 14:16
Dieses: ‚alle aber Deutschland mal wieder nicht‘, wird langsam ziemlich langweilig.
Gibt es nicht das Saxon Valley?
Und will nicht Intel 2 FABs bei Magdeburg bauen?
+4
X-Jo10.11.22 15:22
Gedankenschweif
Dieses: ‚alle aber Deutschland mal wieder nicht‘, wird langsam ziemlich langweilig.
[…]
Ich frage mich, wie wir es nur geschafft haben, trotzdem hier alles nicht gut läuft (im globalen Vergleich), so einen Wohlstand zu haben (im globalen Vergleich).
+4
PinchePasta
PinchePasta14.11.22 01:16
X-Jo
Gedankenschweif
Dieses: ‚alle aber Deutschland mal wieder nicht‘, wird langsam ziemlich langweilig.
[…]
Ich frage mich, wie wir es nur geschafft haben, trotzdem hier alles nicht gut läuft (im globalen Vergleich), so einen Wohlstand zu haben (im globalen Vergleich).
Den gibts ja wohl auch so gar nicht. Der Staat greift den deutschen ziemlich schamlos so tief es geht in die taschen, und im weltweiten vergleich besitzen die deutschen kaum etwas, das sieht man auch daran wie wenige Menschen ein Haus haben.
Lieber arm als ab
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