Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

MTN testet: AAA-Games auf dem Mac – Wie gut läuft Resident Evil Village?

Spiele auf dem Mac sind ein leidiges Thema: Selbst wenn man einen Mac mit dedizierter Grafikkarte besaß, gab es kaum native Spiele. Besonders Games mit großem Budget, so genannte AAA-Titel, findet man auf dem Mac kaum. Und wenn sind diese meist nicht gesondert für den Mac optimiert, sondern bedienen sich diverser Zwischenschichten, damit diese auf dem Mac lauffähig sind. Dadurch werden diese Spiele meist erheblich langsamer auf dem Mac ausgeführt, da deutlich mehr Rechenaufwand durch diese Zwischenschichten entsteht.


Das am Wochenende erschienene "Resident Evil Village" fällt aber nicht in die Kategorie der schlecht portierten Spiele, denn Capcom hat den AAA-Titel speziell für den Mac optimiert und nutzt die native Grafikschnittstelle Metal zur Darstellung des aufwändigen 3D-Horrorspiels. Doch wie gut läuft Resident Evil auf Macs mit Apple Silicon?

Testgeräte
Als Testgeräte nutzen wir einen 2020er Mac mini mit M1-Chip und 16 GB Arbeitsspeicher, ein MacBook Pro 16" mit M1 Pro (16 GPU-Kerne, 16 RAM) sowie ein MacBook Pro 16" mit M1 Max (32 GPU-Kerne, 32 GB RAM). Resident Evil setzt einen Mac mit macOS 12 oder 13 sowie einen M-Chip voraus – Intel-Macs bleiben außen vor. Auf allen unseren Testgeräten läuft macOS 13 Ventura.

Testszenario
Wir testeten insgesamt fünf verschiedene Einstellungen: Drei davon mit der maximalen Auflösung des angeschlossenen Bildschirms (im Falle der MacBook Pros 3346x2234 Pixel, beim Mac mini an einem LG-Bildschirm 3360x1890 Pixel) und zwei Tests in Full HD (1920x1200). Außerdem wechselten wir zwischen den maximal möglichen Grafikeinstellungen und der Option "Ausgeglichen" sowie dem Upscale-Algorithmus "MetalFX". Als Szene im Spiel verwenden wir den Eröffnungsdialog, um ein möglichst einheitliches Bild bezüglich der Frameraten zu erhalten.

Ergebnis
Folgende Bildraten pro Sekunde erzielten die von uns getesteten Geräte:

Einstellungen / FPSMac mini M1MacBook Pro 16" M1 ProMacBook Pro 16" M1 Max
Max. Auflösung + Max. Einstellungen15-16 25 45-55
Full HD + Max. Einstellungen27-32 60 90-100
Max. Auflösung + Max. Einstellungen + MetalFX15-16 39-40 58-60
Full HD + Ausgeg. Einstellungen29-35 63-65 100-110
Full HD + Ausgeg. Einstellungen + MetalFX20-23 41 65-70

Spektakuläre Optik…
Die grafische Qualität von Resident Evil Village überzeugt auf der ganzen Linie – das Spiel sieht, besonders bei aktiviertem HDR-Modus, beeindruckend gut aus:



…aber Bugs
Capcom selbst weist im Mac App Store darauf hin, dass von Zeit zu Zeit die Tastatureingaben nicht mehr registriert werden – und dies konnten wir im Test leider auch öfters feststellen. Manchmal genügt ein Neustart des Spiels, manchmal aber nur ein kompletter Neustart des Macs. Über Controller soll dieses Problem allerdings nicht auftreten, wie Capcom mitteilt. Es bleibt zu hoffen, dass Capcom diesen Fehler in einem zukünftigen Update ausmerzt.

Lüfterlärm und Hitze bei M-MacBooks
Bei Intel-basierenden Laptops war der Lüfter meist ein ständiger Begleiter – viele Nutzer von MacBooks mit M-Chips haben sich allerdings an die völlige Stille gewöhnt. Doch beim Ausführen von Resident Evil Village aktivieren unsere beiden getesteten MacBooks den Lüfter. Beim M1 Pro ist dieser hörbar, aber nicht wirklich störend – doch beim MacBook mit M1 Max wird der Lüfter, besonders bei maximalen Grafikeinstellungen, deutlich lauter.

Seit der Vorstellung der M-Macs auch fast in Vergessenheit geraten: Die Hitzeentwicklung. Während die MacBooks sich beim normalen Arbeiten kaum noch erwärmen, ist dies bei gleichzeitiger Belastung der GPU und CPU anders: Das M1 Pro MacBook wurde merklich warm, das M1 Max oberhalb der Tastatur fast schon heiß. Durch Begrenzen der maximalen Bildrate, die Reduzierung der Auflösung oder durch Nutzung des MetalFX-Upscalers kann dies allerdings auf ein erträgliches Niveau reduziert werden.

Nicht für unterwegs
Will man unterwegs spielen, ist es ratsam, eine geringere Grafikeinstellung zu nutzen. Denn die maximalen Grafikeinstellungen saugen in kurzer Zeit den kompletten Akku leer. Während unseres etwa 30-minütigen Tests sank beim M1 Pro MacBook der Akku auf 60 Prozent, beim M1 Max gar auf 50 Prozent.


Fazit
Resident Evil sieht klasse aus – und lässt sich auf den M-Macs flüssig spielen. Einzig beim Mac mini muss man Abstriche bei der Auflösung machen, um akzeptable Bildraten zu erreichen. Doch bei der Voreinstellung "Leistung" sind hier auch mehr als 40 Bilder pro Sekunde in Full HD möglich.

Es bleibt zu hoffen, dass sich mehr Spieleschmieden dem Beispiel von Capcom anschließen und AAA-Titel als native Metal-App auf den Mac portieren – denn das Beispiel Resident Evil Village zeigt eindrucksvoll, wozu Apple Silicon fähig ist, wenn denn nativ für die Plattform entwickelt wird.

Kommentare

MacKaltschale31.10.22 15:16
Der Vergleich zu richtigen Grafikkarten auf dem PC mit diesem Titel zeigt, dass sogar dann, wenn für Apple Silicon oltimiert wird, die wirklich leistungsfähigen (und deutlich teureren) Geräte mit M-Chips in Sachen Grafikleistung im Vergleich chancenlos sind. Man kann nur hoffen, dass der Mac Pro eine auswechselbare Grafikkarte bekommt. Oder endlich wieder eGPUs via Thunderbolt unterstützt werden.

Mobile Leistung kann doch nicht ernsthaft auf dem Desktop das Ziel sein.
0
ThorsProvoni
ThorsProvoni31.10.22 15:25
Das am Wochenende erschienene "Resident Evil Village" fällt aber nicht in die Kategorie der schlecht sortierten Spiele,

Gut sortierte Spiele sind natürlich immer willkommen, aber noch wichtiger sind gut portierte Spiele
+1
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck31.10.22 15:31
ThorsProvoni
Ausgebessert, danke!
+1
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck31.10.22 15:34
MacKaltschale
Bedenke, dass wir hauptsächlich Mobil-Macs getestet haben und keinen M1 Ultra im Mac Studio. Dem Test nach ist z.B. die GeForce RTX 3090 etwa doppelt so schnell wie ein M1 Max – allerdings bei unglaublichen 500 Watt Leistungsaufnahme nur für die GPU. Da der Sprung M1 Pro auf M1 Max (16 vs 32 GPU-Kernen) fast linear skaliert, ist davon auszugehen, dass ein M1 Ultra mit 64 GPU-Kernen mit der RTX 3090 mithalten dürfte – und einen Bruchteil der Wärme erzeugt.
+9
ThorsProvoni
ThorsProvoni31.10.22 15:42
MacKaltschale
Der Vergleich zu richtigen Grafikkarten auf dem PC mit diesem Titel zeigt, dass sogar dann, wenn für Apple Silicon oltimiert wird, die wirklich leistungsfähigen (und deutlich teureren) Geräte mit M-Chips in Sachen Grafikleistung im Vergleich chancenlos sind. [...]

(Hüstel) Wolltest Du damit sagen, dass ein Desktop PC mit dedizierter Grafikkarte schneller als ein MacBook ist? Das finde ich nicht wirklich verwunderlich, obwohl ein M1 Max anscheinend mit einer 2080 TI mithalten kann, was ja so schlecht nicht ist.

Aber was ich die Gamer hier mal fragen wollte: Ist das wirklich relevant, ob ich ein Spiel bei 1920x1080 mit 130 fps (Radeon RX 6900 XT RT maxed ,no CACAO) oder 90-100 fps (M1 Pro Max) laufen lasse? Merkt man da einen Unterschied?
+4
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck31.10.22 15:45
ThorsProvoni
Das ist mit Ray-Tracing ("RT maxed"). Ohne Raytracing ist die RX 6900 XT schneller – dort dürfte nur ein M1 Ultra mithalten können. Aber wie schon oben geschrieben: Wir haben keinen Mac Studio getestet (weil wir keinen im Büro haben) und uns daher auf Mobil-Macs konzentriert. Mal abgesehen von irre-dicken Gamer-Laptops ist die Performance des M1 Pro und M1 Max sehr beeindruckend für Laptops.
+12
Christoph_M
Christoph_M31.10.22 16:12
Ich bin ja gespannt ob dadurch dann auch andere Titel für den Mac erscheinen, zB GTA 6.
Ich spiele ja gerne von Zeit zu Zeit Cities Skyline.. wenn ich der Tim wäre würde ich denen Geld geben um eine Apple Silicon optimierte Version zu bauen
+5
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck31.10.22 16:16
Christoph_M
Ich hoffe es sehr, dass sich Resident Evil und No Man's Sky entsprechend gut verkaufen, so dass auch andere Hersteller Spiele nativ für den Mac rausbringen – ohne dabei auf zig Zwischenschichten zurückzugreifen.
+5
MacKaltschale31.10.22 17:20
Christoph_M
Ich bin ja gespannt ob dadurch dann auch andere Titel für den Mac erscheinen, zB GTA 6.
Ich spiele ja gerne von Zeit zu Zeit Cities Skyline.. wenn ich der Tim wäre würde ich denen Geld geben um eine Apple Silicon optimierte Version zu bauen

Cities Skyline ist, wie sehr viele andere bekannte Titel, ein Produkt, dass mit der Unity-Engine gemacht wurde. Entsprechend sollte es bereits automatisch für Apple Silicon „optimiert“ sein.
-1
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex31.10.22 19:19
Wenn die Grafikleistung des Pro und Max so gut sein sollen, sollen sie mal vorab machen Die 3D Render Engines Octane und Redshift warten nur auf konkurrenzfähige Mac GPU Leistung.
+1
adiga
adiga31.10.22 22:24
Wäre schon toll, wenn mehr Spiele auf Ventura und/oder M1 portiert würden.

Civilization VI (Steam) z. B. lief noch auf einem Intel-MBP (16"/2019) unter Monterey, unter Ventura ist das Spiel nicht mehr startbar. Daher habe ich den M1 mini noch nicht upgedatet.

Gibt es eigentlich noch mehr Software, welche unter Ventura nicht mehr läuft?
+2
DefConData
DefConData31.10.22 23:04
Ich bin nur Gelegenheitsspieler aber ich habe trotzdem eine grosse Auswahl an Mac Spielen.Immer wenn Spiele mit Rabatt angeboten werden lasse ich mich oft zum Kauf hinreissen.
Meinen Steam Account habe ich vor langer Zeit still gelegt. Nutze bei Spielen nur noch den Appstore und GOG. Ich habe im Moment nur Intel Rechner. Davon sind 2 Rechner mit Ventura aktualisiert. Die Appstore Version von Civilisation VI konnte ich ohne Probleme starten. Ich habe es mit einem MacBook Pro 16 Zoll (2019) getestet.
Wer keine Ahnung hat sollte besser mal die Fresse halten
+1
MacKaltschale31.10.22 23:40
DefConData
Meinen Steam Account habe ich vor langer Zeit still gelegt. Nutze bei Spielen nur noch den Appstore und GOG.

Was Spiele angeht lasse ich vom Mac App Store, zumindest was große Titel angeht, inzwischen sowas von die Finger weg. So schnell kann man gar nicht gucken und schon ist der Titel nicht mehr verfügbar, während gleichzeitig dein vorhandener Download sich nicht mehr starten lässt, weil irgendein Zertifikat abgelaufen ist. Das ist Enteignung.
+3
milk
milk01.11.22 14:12
adiga
Civilization VI (Steam) z. B. lief noch auf einem Intel-MBP (16"/2019) unter Monterey, unter Ventura ist das Spiel nicht mehr startbar.
Das kann ich auf einem iMac Late 2012 bestätigen.
Civilization V läuft zum Glück immer noch wunderbar.
+1
Schibulski
Schibulski02.11.22 11:33
Mendel Kucharzeck

Kann es sein, dass die letzten beiden Zeilen vertauscht sind? Normalerweise sollte man doch mit aktiviertem MetalFX Upscaling die besseren Bildraten haben, oder?
Mit 'nem AMIGA wäre das NICHT passiert!
0
DefConData
DefConData02.11.22 22:06
Steam ist doch noch mehr Gängelung als der Appstore. Jedenfalls läuft es bei mir ohne Probleme.Wenn ich die Wahl habe nutze ich allerdings bevorzugt GOG.
Wer keine Ahnung hat sollte besser mal die Fresse halten
0
adiga
adiga18.12.22 14:31
milk
adiga
Civilization VI (Steam) z. B. lief noch auf einem Intel-MBP (16"/2019) unter Monterey, unter Ventura ist das Spiel nicht mehr startbar.
Das kann ich auf einem iMac Late 2012 bestätigen.
Civilization V läuft zum Glück immer noch wunderbar.
Kann ich mittlerweile nicht mehr bestätigen. Egal ob Intel oder M1, Civ VI läuft wieder prima unter Ventura. Zumindest 13.1.
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.