Der Corona-Pandemie führte dazu, dass viele Besprechungen auf Zoom oder ähnliche Lösungen verlagert wurden – und nicht immer sind im Home-Office gute Lichtverhältnisse vorzufinden. Dies zeigte eindrucksvoll, dass die bisher verbauten FaceTime-Kameras der Mac-Laptops nicht von sonderlich hoher Qualität sind – besonders vor den M1-Modellen. Oftmals kauften sich Nutzer für das Home-Office externe, bessere Kameras, die weniger Rauschen und ein besseres Bild liefern.
Mit dem 2021er MacBook Pro 14" und 16" verbaut Apple erstmals eine 1080p-FaceTime-Kamera in einem Laptop. Im MacBook Air M1 und MacBook Pro M1 kommen noch immer eine 720p-FaceTime-Kamera zum Einsatz, deren Bild aber zumindest durch die Neural Engine aufgewertet werden soll. Auf dem "Unleashed"-Event versprach Apple eine bessere Qualität bei den 2021er-Modellen – doch stimmt das?
Der TestWir vergleichen die Kameras eines älteren MacBook Pro 15" aus dem Jahr 2016 mit dem 2020er MacBook Pro 13" mit M1 und dem neuen 2021er MacBook Pro 16" mit M1 Max. Ein kurzer Test mit einem MacBook Pro 13" aus dem Jahr 2019 ergab, dass die Bildqualität identisch zum 2016er-Modell ist – daher haben wir uns auf diese drei Modelle konzentriert. Ferner haben wir als Referenz die Szenerie mittels der rückseitigen Kamera eines iPhone 12 Pro Max abgelichtet.
Getestet haben wir die Web-Cams unter diversen Bedingungen mit einem einfachen Setup an einem bewölkten Tag – bei heruntergezogenen Jalousien, bei offnen Jalousien, bei fast völliger Dunkelheit, bei Beleuchtung mittels Decken-Leuchtstoffröhren und mit Ringlicht:
TageslichtIm ersten Test ist der Raum an einem wolkigen Tag mit Tageslicht durch eine Fensterfront durchflutet. Alle Kameras liefern passable Ergebnisse – einzig beim MacBook Pro 2016 ist die deutlich geringere Qualität auszumachen. Zwischen dem 2020er und 2021er MacBook Pro sind die Auflösungsunterschiede (720p vs. 1080p) zu erkennen:
2021er MacBook Pro 16" M1 Max:
2020er MacBook Pro 13" M1:
2016er MacBook Pro 15" Intel:
2020er iPhone 12 Pro Max:
Geschlossene JalousienReduziert man jedoch das verfügbare Licht, treten die Qualitätsunterschied weiter zu Tage. Während das 2021er und 2020er MacBook Pro hier noch akzeptable Bilder liefern, ist das Rauschen des 2016er-Modells deutlichst zu erkennen:
2021er MacBook Pro 16" M1 Max:
2020er MacBook Pro 13" M1:
2016er MacBook Pro 15" Intel:
2020er iPhone 12 Pro Max:
Fast völlige DunkelheitDunkelt man den Raum noch weiter ab, ist auch auf dem 2021er-Modell deutliches Rauschen zu erkennen – aber für eine Videokonferenz wäre das Bild vielleicht noch ausreichend. Das 2020er MacBook Pro hellt das Bild nicht so sehr auf wie das 2021er-Modell (der Bildschirm ist auch bei 13"-Modell auf voller Helligkeit bei gleichem Desktop-Hintergrund). Beim MacBook Pro 2016 ist fast nur noch Rauschen zu sehen:
2021er MacBook Pro 16" M1 Max:
2020er MacBook Pro 13" M1:
2016er MacBook Pro 15" Intel:
2020er iPhone 12 Pro Max:
InnenraumbeleuchtungBei Innenraumbeleuchtung mit Leuchtstoffröhren liefert das 2021er und 2020er MacBook Pro gute Bilder – einzig der Auflösungsunterschied ist hier zu erkennen. Das Bild des 2016er MacBook Pro wirkt hier sehr milchig und im Hintergrund unscharf:
2021er MacBook Pro 16" M1 Max:
2020er MacBook Pro 13" M1:
2016er MacBook Pro 15" Intel:
2020er iPhone 12 Pro Max:
RinglichtAuch mit einem Ringlicht bei ansonsten dunklen Lichtverhältnissen liefert das 2020er- und 2021er-Modell gute Resultate – das 2016er MacBook Pro rauscht aber auch hier deutlich und erzeugt Blooming-Effekte:
2021er MacBook Pro 16" M1 Max:
2020er MacBook Pro 13" M1:
2016er MacBook Pro 15" Intel:
2020er iPhone 12 Pro Max:
FazitApple hat beim MacBook Pro 2021 tatsächlich Fortschritte bezüglich der FaceTime-Kamera gemacht. Selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen wird zumindest noch ein akzeptables Bild abgeliefert. Apple-Laptops vor dem 2020er MacBook Pro und MacBook Air sind aber kaum für FaceTime-Anrufe oder Videokonferenzen zu gebrauchen, wenn keine optimalen Lichtverhältnisse vorherrschen – die Bildverbesserung über die M1-Chips sorgt hier für ein deutliches besseres Bild. Es bleibt zu hoffen, dass Apple die FaceTime-Kamera aus dem 2021er MacBook Pro auch bei kommenden MacBooks verbaut und sich nicht erneut mit einer 720p-Frontkamera begnügt.