Die MacWorld im Januar rückt näher, knapp einen Monat vor der wichtigsten Messe des Jahres stehen naturgemäß die Gerüchteküchen nicht mehr still - Zeit für einen Überblick über die Möglichkeiten Apples und mögliche Neuvorstellungen:
Apple TabletMac
Anfang des Jahres als ewig wiederkehrende, jedoch belächelte Idee gestartet,
wurde der TabletMac übers Jahr hin immer ernsthafter diskutiert. Eine Bedienung per Multitouch wurde erörtert, NAND-Flash-Käufe Apples in Asien im Herbst diesen Jahres fanden Beachtung und wiederkehrende Fragen nach einem Kompakt-Notebook bzw. Subnotebook ließen die Gerüchte in Richtung eines TabletMacs sprießen.
Die Multitouch-Bedienung, wie sie das iPhone und der iPod touch vormachen, ist sicherlich ein GUI-Konzept für die Zukunft, auch die geringeren Bauhöhen, die durch den Einsatz von Flashspeicher erreicht werden können, sind realistisch und durchaus nicht von der Hand zu weisen. Bisher sind allerdings die Komponenten eines TabletMacs im Gesamten wohl zu teuer, als das man so ein Gerät unterhalb der MacBook-Linie als "Subnotebook" für 800/900 € anbieten könnte. Ob die Einführung eines Tablets für 1500 € oder darüber Käufer findet, ist unklar.
MacPro
Der MacPro gilt als ein heißer Kandidat für die MacWorld - als generalüberholtes Flagschiff soll er den Pro-Bereich wieder stärker in den Vordergrund rücken. Seit 7. August 2006 auf dem Markt, hat sich bis auf kleinere Geschwindigkeitsverbesserungen und größere Speicherkapazitäten nicht viel getan, die allseits erwartete Vorstellung eines neuen Mac Pro zur WWDC dieses Jahr blieb aus. Man könnte also davon ausgehen, dass Apple zur MacWorld einen neuen MacPro bringt - wenn die Messe Anfang kommendes Jahres nicht explizit den Fokus auf Otto Normalverbraucher legen würde. Die Server- und Pro-Linien werden traditionell zur Entwicklermesse WWDC im Sommer neu aufgelegt.
MacBook
Da wären natürlich noch die MacBooks. Seit Frühjahr 2006 auf dem Markt, hat sich die portable "kleine" Linie zu einem Bestseller für Apple entwickelt,
das Laptopgeschäft macht inzwischen 52 % des Gesamtgeschäfts mit Computern aus. Die kleinen Weißen/Schwarzen sind für Durchschnittsbürger ausgelegt und passen daher in den Fokus der MacWorld gut hinein. Letzte Gerüchte, wie heute berichtet, sprechen hier von Flashspeicher und dem Verzicht auf optische Laufwerke - allerdings verbunden mit einem saftigen Preisaufschlag, so dass man wohl mindestens 1500 € für ein Apple-Notebook auf den Tisch legen müsste. Apple hat in der Vergangenheit schon öfter den Vorreiter bei radikalen Schnitten gespielt (Verzicht auf Parallel-Ports zugunsten von USB, Verzicht auf Diskettenlaufwerke), deshalb erscheint der Verzicht auf optische Laufwerke zumindestens nicht unmöglich. Wie dann allerdings Systeme auf dem Computer installiert werden können oder externe Software den Weg auf die Rechner findet, sei dahingestellt. Ob sich Apple darüberhinaus vom günstigen 1079€-MacBook verabschiedet, das sich hervorragend verkauft, ist ebenfalls zweifelhaft.
MacBook Pro
Bei den Notebooks für professionelle Anwender fehlt seit dem Umstieg auf die Intel-Prozessoren das kleine Geschwisterchen - sozusagen: die PowerBooks glänzten mit je einem 12", 15" und 17"-Modell, das kleinste Modell wurde im Zuge der Umstellung auf die MacBook Pros 2006 zum Missfallen vieler beerdigt.
Apple könnte auf der MacWorld ein kleines Pro-Portable vorstellen, das die Linie nach unten abrundet, preislich bei ca. 1500 € angesiedelt. Interessant: ein Tablet würde ungefähr gleich viel kosten. Einziges Gegenargument: es ist eigentlich ein Pro-Tool, also eher auf einer Messe wie der WWDC beheimatet.
Apple TV
Apple TV, als der digitale Hub fürs Wohnzimmer gestartet, konnte die Erwartungen des Mac-Herstellers wohl nicht ganz erfüllen: die Verkäufe blieben hinter den Prognosen zurück, von Kunden wurden die kleinen Festplatten, ein fehlendes DVD-Laufwerk und die eingeschränkten Möglichkeiten, Filme direkt über die Settop-Box zu erwerben, bemängelt. Oft wurde der Mac mini als der "eigentliche Digital Hub" beschrieben. Apple könnte hier nachrüsten:
größere Festplatten, u.U. flashbasiert, ein DVD/Bluray-Laufwerk, und ein iTunes-Online-Filmverleih wären vorstellbar. Desweiteren war eigentlich für 2007 der Film- und Serienvertrieb in Europa angekündigt worden - bis heute warten wir auf mehr als 7 Pixar-Kurzfilme.
iPhone UMTS
Das iPhone beherrschte letztes Jahr ohne Konkurrenz die Keynote der MacWorld. Obwohl es erst Mitte des Jahres in den (amerikanischen) Handel kam, war es wohl das Produkt, über das 2007 wohl am meisten geredet, berichtet und geschrieben wurde. Ein Jahr ist seitdem vergangen, eigentlich eine gute Gelegenheit, das iPhone mit dem neuen, schnellen Funkstandard UMTS auszurüsten. Gerüchte besagen, dass ein iPhone mit 3G-Fähigkeiten spätestens im Frühjahr im Handel sein soll und der Vertrieb dann auf weitere Länder wie Österreich und die Schweiz ausgedehnt wird. Teilweise wird sogar Vodafone als Exklusivpartner dieses iPhone 2.0 genannt. Gegen eine Vorstellung eines UMTS-iPhones spricht jedoch, dass UMTS in Amerika nur eine untergeordnete Rolle spielt - ein Event in Europa hierzu wäre sicherlich logischer. Auch fragt man sich, inwieweit eine 3G-Geschwindigkeitssteigerung beim iPhone wirklich ein abendfüllendes Keynote-Thema ist - oder ob man das in einem Special Event nicht besser präsentieren könnte. Trotzdem sind
Informationen und Updates beim iPhone wahrscheinlich: der Start des Telefons in Asien war für 2008 angekündigt worden, desweiteren steht das iPhone+iPod SDK ab Februar ins Haus.
iPods
Neue iPods sind eher unwahrscheinlich, da die Linie erst in diesem Herbst mit iPod touch, iPod classic und einem neuen Nano fast vollständig erneuert wurde. Auszuschließen ist bekanntlich nichts - aber doch eher unwahrscheinlich. Das SDK wird hier aber wahrscheinlich auch Erwähnung finden.
Software
iLife und iWork sind zwei Kandidaten, die ihr Debut auf der MacWorld vor knapp 3 Jahren feierten und naturgemäß ideal für eine consumerorientierte Messe sind. Allerdings sind beide Pakete dieses Jahr erst später in den Handel gekommen und weisen schon die Versionsnummer 08 auf - ein iLife/iWork 09 erscheint daher eher unwahrscheinlich.
Updates sind natürlich vorstellbar, ebenso wie bei Mac OS X: 10.5.2 wird zur Messe erwartet.
One more thing …
Apple hat in den letzten Jahren immer wieder überrascht - neben dem, was die berühmten Spatzen im Vorfeld von den Dächern pfiffen, gab es
immer wieder Dinge, die niemand auf der Liste hatte - vielleicht führt Apple das Apple TV und den Mac mini zu einem einzigen (flashbasierten) Gerät zusammen? Sehen wir komplett neue Software für einen Bereich, der bisher noch nicht im Fokus der Öffentlichkeit stand? Ein Apple Podcast Studio?
Die Spekulationen hier sind ein weites Feld, nahezu alles und nichts ist denkbar. Was sind Ihre Vorstellungen und Wünsche für die MacWorld? Kommentieren Sie diesen Artikel.