Mac App Store: Das Interesse schwindet schlagartig – sagen neue Zahlen
Im Januar 2011 öffnete der Mac App Store seine Software-Pforten und Nutzer konnten erstmals auf das zunächst rund 1000 Apps starke Angebot zurückgreifen. Recht schnell ließ sich jedoch beobachten, dass Apple dem iOS App Store stets mehr Liebe als dem Mac-Pendant widmete. Während es unter iOS regelmäßig wichtige Verbesserung des Stores gab, hinkte der "MAS" teils Jahre hinterher. Erst mit macOS 10.14 Mojave räumte Apple den Dienst gründlich auf und setzte auf eine veränderte Bedienführung. Allerdings hat es der Mac App Store auch insofern schwerer, zum Haupt-Anlaufpunkt aller Nutzer zu werden, als es weiterhin kein exklusiver Dienst ist – ganz anders als der App Store unter iOS und iPadOS.
Wesentlich weniger neue Apps erscheinenWie aktuelle Zahlen
zeigen, schwindet das Interesse am Mac App Store anscheinend recht deutlich. Während über längere Zeit hinweg rund 350 bis 400 Apps pro Monat im Store für Mac-Software erschienen, ist seit Anfang des Jahres ein deutlicher Rückgang zu beobachten. Eigentlich lautete Apples Hoffnung, das Portfolio werde deutlich wachsen, immerhin können Entwickler ihre iOS- und iPadOS-Apps auch für M1-Macs anbieten. Genau das Gegenteil war der Fall, seit Mai liegen die Zahlen kontinuierlich bei unter 300 Apps. Selbst die Marke von 200 könnte noch fallen, denn im Sommer geht es normalerweise deutlich ruhiger als im Frühjahr zu. Konkrete Gründe für den beobachteten Abschwung nennt AppFigures nicht.
An den generellen Bedingungen hat sich im Jahresvergleich nicht viel geändert – einige frühere Kritikpunkte (fehlende Bundles, generell 30 Prozent Provision) wurden aus Entwicklersicht zudem vorteilhafter gelöst. Auch die einst langen Wartezeiten für App-Reviews gehören der Vergangenheit an. Warum es nun so einen plötzlichen Rückgang gibt, liegt daher nicht auf der Hand. Möglicherweise brachten aber die Diskussionen rund um Apples Marktmacht einige Entwickler dazu, sich wieder verstärkt auf Modelle abseits der Apple-eigenen Store-Plattform zu konzentrieren. Auch wenn es diesbezüglich keine Zahlen gibt: Dass Entwickler plötzlich generell nicht mehr an Mac-Software interessiert sind, klingt hingegen eher unwahrscheinlich.