Mac & Apple Watch: Erpresser drohen Apple die Veröffentlichung interner Daten an
Seit vielen Jahren arbeitet Apple vor allem in der Mac-Fertigung mit dem aus Taiwan stammenden Hersteller Quanta zusammen. Es liegt daher in der Natur der Sache, dass Quanta tiefer in Apples Produktpläne eingeweiht ist, als so ziemlich jeder andere Partner des Unternehmens. Die Vorbereitungen für neue Hardware laufen viele Monate vor der Massenfertigung an, denn teilweise bedarf es auch ganz bestimmter, neuer Maschinen im Produktionsablauf. Zahlreiche Leaks stammen genau aus derlei Quellen, denn wenn Apple Schemazeichnungen zur Verfügung stellt, besteht immer das Risiko undichter Stellen. Jetzt musste sich Apple mit einem ganz anderen Problem als normalen Produktleaks befassen, Erpresser richteten nämlich
Forderungen an Cupertino.
Daten vom Mac-Fertiger Quanta gestohlenSo war es einer Hackergruppe gelungen, auf vertrauliche Daten zuzugreifen und diese zu entwenden. Es soll sich dabei um Schemata verschiedener Apple-Produkte gehandelt haben, unter anderem des MacBooks sowie der Apple Watch. Publik wurde der erfolgreiche Beutezug in einem Forum des Darknets, wo sich die Macher der Ransomware "REvil" mit dem Einbruch brüsteten. Allerdings sahen die Beteiligten guten Chancen, ihre Informationen zu Geld zu machen. Es habe "Verhandlungen" mit Apple gegeben, besagte Informationen zurückzukaufen. Als diese Gespräche jedoch nicht fruchteten, verschärften die REvil-Akteure ihre Tonlage und stellten ein Ultimatum. Entweder bezahlt Apple – oder die Unterlagen gelangen an die Öffentlichkeit bzw. in die Hände direkter Konkurrenten.
Die Frist läuft am1. Mai abVon Quanta selbst fordert man 50 Millionen Dollar, was Apple entrichten müsste, bleibt im Verborgenen. Als Frist setzte man den 1. Mai, anschließend leite man weitere Schritte in die Wege. Von Apple gab es tatsächlich auch einen kurzen Kommentar, denn wie es heißt, untersuche man den Vorfall gerade. Anscheinend handelt es sich bei den Schemazeichnungen aber nicht um Unterlagen, aus denen zukünftige Produkte hervorgehen. Da Apple keine ungewollte Frühenthüllung befürchten muss, ist das Interesse vermutlich nicht sonderlich hoch, viele Millionen Dollar auf den Tisch zu legen. Dieselbe Hackergruppe hatte übrigens schon Acer erpresst – mit identischem Vorgehen.