Im Sommer 2020 ließ Apple die Bombe platzen: Macs sollen in Zukunft nicht mehr CPUs aus dem Hause Intel einsetzen, sondern auf Apple-Chips auf ARM-basis wechseln. Noch Ende 2020 startete Apple die Umstellung mit der Vorstellung des M1-Chips, welcher zuerst im MacBook Air, MacBook Pro 13" und Mac mini zum Einsatz kam. Im Frühjahr 2021 stellte Apple einen neu gestalteten iMac mit 24"-Bildschirm vor, in welchem ebenfalls der M1-Chip werkelt. Ende 2021 kündigte Apple schließlich auf dem "Unleashed"-Event die nächste Generation des MacBook Pro an – samt beeindruckenden M1-Pro- und M1-Max-Prozessoren.
Doch die Umstellung ist noch lange nicht abgeschlossen: Apple bietet weiterhin den iMac mit 27"-Bildschirm und den Mac Pro mit Intel-Chips zum Kauf an. Die Verkaufszahlen dürften bei diesen Baureihen eingebrochen sein, da sich kaum noch Käufer für die älteren Intel-Modelle finden.
In diesem Jahr ist mit keinerlei Neuvorstellungen von Apple mehr zu rechnen – Zeit für einen Ausblick, was das Mac-Jahr 2022 so bringen könnte.
M2 – zuerst im MacBook Air und Mac mini?Aus vielen Quellen ist zu hören, dass Apple im Sommer bis Herbst die nächste Generation der M-Chips vorstellt – welche dann wahrscheinlich auf dem kommenden A16 basieren. Gerüchten nach greift Apple hier auf einen verbesserten 5-nm-Prozess des Chipfertigers TSMC zurück, um zusammen mit Architekturverbesserungen die Energieeffizienz weiter zu steigern.
Den Anfang machen soll hier das MacBook Air und unter Umständen ein neuer Mac mini. Da besonders beim MacBook Air geringe Hitzeentwicklung wie auch hohe Effizienz im Vordergrund stehen, macht es für Apple Sinn, hier zuerst auf die neuste Chipgeneration zu setzen. Schon öfters war aus der Gerüchteküche zu hören, dass Apple das kommende MacBook Air auch vom Design her komplett überarbeitet – samt
Notch und weißem Rand um das Display, wie folgendes Konzeptbild zeigt:
Quelle: Front Page Tech / RendersByIan
Mit einer Vorstellung des M2 ist entweder im Sommer anlässlich der Worldwide Developers Conference oder im Herbst 2022 zu rechnen.
Der Nachfolger des iMac 27"Apple verkauft aktuell neben dem iMac 24" mit M1-Chip auch noch den 27" iMac mit Intel-Prozessor. Viele hofften bereits 2021 auf einen größeren, leistungsstärkeren iMac – doch auf dem "Unleashed"-Event im Herbst stellte Apple nur neue MacBook-Pro-Modelle vor. Aus der Gerüchteküche ist zu hören, dass Apple auch der kommenden, großen iMac-Generation ein komplett neues Design samt 30-32"-Bildschirm spendiert – und natürlich neue Prozessoren. Möglicherweise setzt Apple den M1 Pro und M1 Max unverändert im größeren iMac ein – doch es kursieren einige Berichte, dass Apple hier auf mehr CPU- und GPU-Kerne setzt. Da es sich nicht um ein Mobilgerät handelt, steht hier die Leistungsaufnahme nicht so sehr im Vordergrund.
Mit einer Vorstellung des großen iMac-Modells ist bereits ab Frühjahr 2022 zu rechnen. Den kleinen Bruder präsentierte Apple im April 2021.
Last, but not least: Der Mac ProAuf dem Unleashed-Event im Oktober 2021 sagte Tim Cook nochmals, dass die Umstellung der Mac-Linie insgesamt zwei Jahre in Anspruch nimmt. Dies bedeutet, dass sich Apple sehr sicher ist, Ende 2022 einen Nachfolger des aktuellen Mac Pro vorzustellen.
Bislang gelang es Apple mit den eigenen M-Chips recht einfach, die Intel-Modelle bezüglich Geschwindigkeit und Energieeffizienz in den Schatten zu stellen – doch der Mac Pro könnte eine größere Hürde sein. Mit bis zu 28-Kern-Intel-Xeon-Chip und zwei Radeon Pro W6800X-GPUs mit 64 GB VRAM bietet der Mac Pro in der Maximalausbaustufe viel Performance (für natürlich auch viel Geld).
Der Mac Pro wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der letzte Mac sein, welchen Apple auf eigene Chips umstellt. Daher ist erst mit einer Ankündigung im Herbst 2022 zu rechnen. Bloomberg berichtete bezüglich des Mac Pro, dass Apple hier auf bis zu 32 CPU-Performance-Kerne setzt (und wahrscheinlich zusätzlich 2-4 Effizienz-Kerne). Auf der GPU-Seite sollen bis zu 128 Kerne zum Einsatz kommen, um konkurrenzfähige Grafikleistung zu bieten.
Bezüglich der Erweiterbarkeit sind viele widersprüchliche Angaben im Umlauf: Manche Quellen rechnen damit, dass Apple auch beim Mac Pro auf sehr eingeschränkte Erweiterbarkeit setzt. Der Einbau von zusätzlichen SSDs und Festplatten wie auch PCIe-Karten (abgesehen von Grafikkarten) sei möglich, aber der Arbeitsspeicher sei fest auf dem Prozessor verlötet. Zusätzliche GPUs mit dediziertem VRAM seien nicht vorgesehen, da Apple auch beim kommenden Mac Pro nur auf Unified Memory setzt. Wieder andere Quellen spekulieren, dass Apple beim kommenden Mac Pro nicht (nur) Unified Memory verwendet, sondern das Nachrüsten von Apple-GPUs mit dediziertem VRAM erlaubt.
Auf jeden Fall spannendApple hat mit den eigenen M-Chips Leben in einen Markt gebracht, auf welchem man seit Jahren keine echten Innovationen mehr erlebte. Presse wie auch Kunden sind von Apples aktuellem Mac-Angebot begeistert – und 2022 könnte sich Apples Erfolgsgeschichte bezüglich des Macs fortsetzen. Spannend bleibt besonders, wie Apple den Mac Pro als aktuell leistungsfähigsten Mac ablöst – und ob dieser den Ansprüchen von Pro-Anwendern genügt. Der Ausblick könnte aber positiv sein: Mit dem 2021er MacBook Pro 14" und 16" setzte Apple viele Wünsche der Pro-Kundschaft um.