Mac-Malware breitete sich 2020 massiv aus – dennoch ein Bruchteil im Vergleich zu Windows
Sicherheit ist eines jener Themen, die sich Apple immer wieder auf die Fahne schreibt. Das gilt selbstverständlich auch für den Mac: So nimmt das Unternehmen immer mehr Sicherheitsvorkehrungen vor und schließt seit macOS 11.2 auch hauseigene Apps nicht von einer Drittanbieter-Firewall aus (siehe
). Wenn es um Malware für den Mac geht, zeigen sich viele Anwender oft unbesorgt: Windows sei nach wie vor das primäre Angriffsziel von Schadsoftware. Eine neue Studie legt aktuelle Zahlen zu Angriffen auf macOS vor – und weist einen massiven Anstieg von Malware im vergangenen Jahr nach.
Massiver Anstieg im Jahr 2020Eine Untersuchung von
Atlas VPN wirft einen genauen Blick auf die Bedrohungslage für Macs. Diese wirkt erst einmal alles andere als beruhigend: Im Vergleich zum Vorjahr wurde 2020 um 1.092 Prozent mehr Malware gefunden. In absoluten Zahlen ausgedrückt: Atlas VPN verzeichnete 2020 insgesamt 674.273 Fälle von Schadsoftware, in den Jahren davor galt 2018 noch als Ausreißer – mit gerade einmal knapp 93.000 Fällen. Die Studienautoren gehen von durchschnittlich 1.874 Bedrohungen täglich im Jahr 2020 aus. Der Anstieg ist tatsächlich immens, allerdings bietet sich als Vergleichskategorie nach wie vor Windows an, um das reale Gefährdungspotenzial besser einordnen zu können.
Windows bleibt Angriffsziel Nummer einsTatsächlich verblassen die oben genannten Zahlen im direkten Vergleich zu Malware-Fällen bei Windows. 2020 war auch auch das Betriebssystem von Microsoft ein so beliebtes Angriffszahl wie in den Jahren davor nicht: VPN Atlas verzeichnet über 91 Millionen Fälle. Windows wurde also weit häufiger als Angriffsziel ausgewählt – und zwar um den Faktor 135. Wieso auf dem Mac trotzdem ein solcher Zuwachs zu sehen ist, erklärt die Untersuchung mit den neuen Möglichkeiten für Hackern: Es werde immer einfacher, Schadsoftware auch ohne allzu fortgeschrittene Programmierkenntnisse zu entwickeln. Übrigens sind die für 2021 bislang eingetretenen Fallzahlen überaus gering: Zwar gab es einige spektakuläre Formen von Malware wie „
Silver Sparrow“, die auch M1-Macs im Visier hat. Bis dato liegen allerdings nur knapp 2.500 Fälle von Malware in diesem Jahr vor.