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Mac OS X: 25 Jahre Aqua, 25 Jahre Dock

Die erste öffentlich verfügbare Version von Mac OS X war zwar erst im März 2001 erschienen, allerdings gab es schon in den beiden Jahren zuvor Betas. Zunächst ermöglichten diese nur einen Blick auf Technologien, vor genau 25 Jahren erschien dann jedoch ein bemerkenswertes Release. Mit der "DP3", also der dritten Developer Preview, hielt nämlich jene neue Benutzeroberfläche Einzug, welche für Erstaunen sorgen sollte. Mit "Aqua" lieferte Apple zwar bekannte Konzepte, dies jedoch in einer innovativen und optisch schlicht beeindruckenden Umsetzung. Rein optisch erinnerte kaum noch etwas an das klassische Mac OS 9 im "Platinum Look", bei dem die Oberfläche metallisch wirkte.


DP3: Es schwimmen die Aqua-Buttons
Die Philosophie dahinter besagt, dass man einzelnen Bestandteilen der UI das Aussehen von Flüssigkeiten verleiht. Ganz besonders stark fällt das in den ersten Versionen des Mac OS auf, bei denen die Buttons auf der Oberfläche "schwammen". Viele Elemente verhielten sich wie ein Tropfen Wasser oder Öl, der sich ganz bewusst von der Oberfläche abhebt.


Im ersten Teil der Präsentation zur Systemstrategie anlässlich der MacWorld San Francisco Anfang 2000 waren zunächst grundlegende Systemkomponenten und Technologien Teil der Präsentation, bevor Steve Jobs anschließend auf die grafische Gestaltung wesentlicher Kontrollelemente einging. Überall fanden sich plastische Elemente mit Glanzpunkten – ein echtes Novum zur damaligen Zeit (welches allerdings die Hardware so stark strapazierte, dass es viele Macs überforderte). Außerdem war nun endlich das flüssige Verschieben von Fenstern samt Inhalt möglich, vorherige Mac-OS-Versionen zeichneten nur eine Umrandung.

Ca. bei 1:10 geht es um Technologien und UI

Das ursprüngliche Aqua wurde schnell flach
Mit jeder neuen Systemversion nahm Apple Anpassungen an der Oberfläche vor. Beispielsweise wurden die Aqua-Elemente kontinuierlich flacher, das Streifenmuster des Hintergrunds stetig schwächer. Den Versuch, stattdessen Flächen wie gebürstetes Metall aussehen zu lassen, verwarf Apple ebenfalls nach wenigen Jahren. Eingeführt mit Mac OS 10.3 Panther überlebte "Brushed Metal" zwar noch 10.4 Tiger, in 10.5 Leopard stellte Apple aber von Metall auf Kunststoff um. Die Designer von OS X 10.7 Lion hämmerten nun endgültig Aqua-Elemente flach und begannen, auch Farben zu streichen.

Ebenfalls neu: Das erste Dock
Noch ein weiteres wichtiges Merkmal aus Mac OS X erschien übrigens mit der Developer Preview 3: das Dock. Wie James Thomson, einer der wichtigsten Köpfe hinter dem Konzept in seinem Blog ausführt, beruhte das von Bas Ording optisch in Szene gesetzte Dock auf einer älteren App namens DragThing. Unter dem internen Codenamen "Überbar" ausgearbeitet, gab es konkurrierende Ideen, welche schließlich in die Umsetzung als Leiste am unteren Bildschirmrand mündeten. 18 Monate Entwicklungsaufwand seien in das erste Dock geflossen – und doch entschied sich Apple, alles bis zur ersten finalen Version noch einmal neu zu entwickeln, von Thomsons Code blieb letztendlich nichts übrig. Die Gestaltung des Docks wandelte sich in den letzten 25 Jahren mehrfach, doch das Grundprinzip ist seit zweieinhalb Jahrzehnten weitgehend dasselbe.

Kommentare

re-pahi
re-pahi07.01.25 12:48
Meine jetzige Frau hat damals die kostenlose Beta auf CD bekommen und installiert.
OS9 lief ja noch drunter.

War schon cool damals irgendwie. Fühlte sich ungewohnt aber klasse an.
Klick. Bumm. Fantastisch!
+1
t.stark07.01.25 12:54
Ich weiß nicht. In 10.7 sah das so aus: Hier gab es immerhin noch Ränder. Dieses Design war sehr beständig und auch sehr klar.
So richtig flach wurde es doch erst mit dem Redesign in BigSur, aus meiner Sicht immer noch eine Katastrophe.
+6
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck07.01.25 12:55
Ich wünsche mir wieder eine UI-Design-Revolution herbei – das jetzige, oftmals minimalistische Design hat sich für mich ein wenig totgelaufen und wirkt langweilig.
+21
Der Mike
Der Mike07.01.25 13:09
re-pahi
Meine jetzige Frau hat damals die kostenlose Beta auf CD bekommen und installiert.
OS9 lief ja noch drunter.

War schon cool damals irgendwie. Fühlte sich ungewohnt aber klasse an.

Mac OS X Public Beta kostete damals AFAIR 79 Mark. War nicht kostenlos.

Außer als Sicherheitskopie natürlich.

(Oder teils auch für Entwickler.)
+1
Fleschmac07.01.25 13:39
Das coolste System fand ich war 10.6 Snowleopard. Unglaublich Performant und jeder Sch...s ließ sich ganz Intuitiv konfigurieren und Einstellen. Dieses Tech-Feeling hatte Apple weder vorher noch nachher je wieder bei mir hervorgerufen. Wäre schon cool wenn apple mal wieder was wirklich cooles hinbekommt, das einen mal wieder staunen lassen könnte.
+13
Moka´s Onkel
Moka´s Onkel07.01.25 13:44
Das Dock gab es doch auch schon bei NeXTSTEP.
Auch wenn es meist an der Seite war, war doch die Funktionalität nicht anders. Insofern kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum da noch 18 Monate Entwicklungsaufwand eingeflossen sein sollen.
+1
Huba07.01.25 14:17
DragThing hatte ich sehr lange auf meinen Macs — bis es nicht mehr ging. War eine tolle Software!
Danke für den Link zum Blog von James Thompson, es bietet interessante Einblicke in die Zeit damals.
+3
esc
esc07.01.25 15:14
Das nenne ich mal eine richtige Keynote!
+2
Dezzzl07.01.25 15:16
Da feiert man eine simple Taskleiste, schon irre. Wird definitiv Zeit für eine neue "Revolution", seit dem herrscht ja quasi Stillstand, wie an so vielen Stellen.
-3
Frank Drebin
Frank Drebin07.01.25 17:53
Da kommen ja schon gute Erinnerungen hoch, krass wie die Zeit vergeht kommt mir nicht 25 Jahre her… 😅
+3
Phil Philipp
Phil Philipp07.01.25 18:07
Frank Drebin
Da kommen ja schon gute Erinnerungen hoch, krass wie die Zeit vergeht kommt mir nicht 25 Jahre her… 😅
Stimmt, ziemlich krass, wie schnell 25 Jahre vergehen.

Ich kann mich noch erinnern, welchen WOW-Effekt dieses Look-and-Feel damals bei uns ausgelöst hat. Also so im Vergleich zu allem anderen, was es im Computer-Bereich so zu sehen gab. Zum Arbeiten war es zwar anfangs zu lahm, aber sonst echt klasse!
+2
gfhfkgfhfk07.01.25 20:17
Mendel Kucharzeck
Ich wünsche mir wieder eine UI-Design-Revolution herbei – das jetzige, oftmals minimalistische Design hat sich für mich ein wenig totgelaufen und wirkt langweilig.
Eine Revolution wird es nicht mehr geben. GUIs sind de facto ausentwickelt. Wie der Button letztlich aussieht ist einfach nur unerheblich, solange sich die Buttons nur gut unterscheiden lassen. Unter Linux kannst Du Dir „Themes“ üblicherweise frei aus einer großen Palette auswählen, das sorgt definitiv nicht für eine „Revolution“ es sieht halt etwas anders aus. Und über Geschmack lässt sich bekannterweise nicht streiten.
+3
Dirk!08.01.25 14:06
Apropos GUI-Revolution:

Es sollte mal jemand umsetzen, dass GUI-Elemente, die der Nutzer im Rahmen seiner Reaktionszeit noch gar nicht wahrgenommen haben kann wenn sie erscheinen, bei einer Interaktion nicht aktiv werden, sondern die vorherige Aktion ausgeführt wird. Das wäre mal eine Revolution
+1

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