Mac Plus: Nachbau mit 3D-Drucker und günstiger PC-Hardware
Ein Erfolgsfaktor der ersten Macs war das handliche Gehäusedesign: Mit seinem Griff an der Oberseite war der Quader trotz Röhrenbildschirm leicht zu transportieren; abgesehen von Tastatur, Maus und Stromkabel steckte alles in einer vergleichsweise handlichen Schachtel. Der Produktdesigner Kevin Noki erwarb mit dem Mac Plus das vierte Modell von Apples ikonischen Computern auf einer Aktionsplattform. Als er feststellte, dass dem defekten Gerät das Diskettenlaufwerk fehlte, entschied er sich, das Gehäuse als Vorbild für einen kompletten Nachbau zu nutzen. Am Ende steht ein Mac-Klon, der nicht nur aussieht wie das Vorbild, sondern auch so funktioniert: Er bootet von Diskette, akzeptiert Original-Tastatur sowie -Maus und startet MacPaint.
In einem Video dokumentiert der Kölner den Entstehungsprozess: Er begann mit einem maßstabsgetreuen Nachbau des Gehäuses. Die Basiselemente aus dem 3D-Drucker behandelte er mehrfach nach, um der Originaloberfläche möglichst nahezukommen. Doch das war erst der Anfang: Den Bildschirm spendet das ausgediente 10-Zoll-Display einer Supermarktkasse, das Mainboard entstammt einem mit Linux versehenen HP-Thin-Client. Aufwendig wurden die Komponenten angepasst und in einem zweiten internen Gehäuse installiert. Für Tastatur und Maus gibt es Adapter auf Basis von günstigen Microcontroller-Boards. Doch auch USB-Anschlüsse und SD-Karten-Slot verbergen sich in dem Gehäuse. Der eine Dreiviertelstunde laufende Film offenbart die vielen kleinen und großen Modifikationen, die den Klon so beeindruckend machen.
Auswurf ohne Taste – Pflicht bei einem Mac!Besonderes Augenmerk erhielt dabei das Diskettenlaufwerk. Damit es möglichst Mac-like arbeitet, wurde ein externes Floppy-Drive von seiner Hülle befreit und so nachbearbeitet, dass das Betriebssystem Disketten selbstständig auswerfen kann. Im Notfall hilft die aufgebogene Büroklammer weiter. Bei der Beschriftung des Gehäuses ließ der Designer ebenfalls ultimative Detailverliebtheit walten: Seinem Unikat verlieh Noki den Namen "Brewintosh" und gestaltete ein regenbogenfarbenes Bierglas-Logo. Es ist nicht sein erstes Projekt, bei dem die Macintosh-Ästhetik der Achtzigerjahre Pate stand: Mit dem "Nutshell Pi" gestaltete er ein Raspberry-Pi-Gehäuse in der Ästhetik früher Macintosh-Rechner.
Detailversessen bis zur Beschriftung: Der Brewintosh. (Quelle:
YouTube)
Marchintosh – Bastelprojekte von Apple-FansDas Video, das den Entstehungsprozess dokumentiert, versah er mit dem Hashtag "marchintosh". Darunter versammeln sich auf verschiedensten Social-Media-Plattformen Bastelprojekte von Mac-Begeisterten. Sie haben den März zum Monat der Retro-Mac-Bastelprojekte erklärt. Wer ebenfalls in Erinnerungen schwelgen will, kann dem X-Account
itsMARCHintosh folgen. Für ein kurzes Hereinschnuppern in die Bedienoberfläche damaliger Macs genügt ebenfalls ein Browser: Auf
Infinite Mac kann man Mac OS bis hoch zu Version 9 ausprobieren.