Mac-Praxis: perfekte Bildschirmfotos für jeden Zweck
Einbettung in KurzbefehlDie App "Kurzbefehle" bietet vielfältige Möglichkeiten, um die Bildschirmaufnahme in einen individuellen Arbeitsablauf einzubetten. Dafür legen Sie einen neuen Kurzbefehl an und fügen die Aktion "Bildschirmfoto aufnehmen" hinzu. Im Platzhalter wählen Sie entweder "Vollbild" oder "Interaktiv". Bei letzterem können Sie dann in den Aktionsdetails zwischen "Fenster" (Fensterauswahl, siehe oben) und "Eigene" (Fadenkreuz) wählen. Mit zusätzlichen Aktionen wie "Bildgröße ändern", "Markieren", "Überlagerungsbild", "Text überlagern", "Datei sichern" und/oder "Datei umbenennen" entsteht dann ein auf die eigenen Bedürfnisse optimierter Screenshot mit Zusatzinfos, individuellem Logo und passendem Dateinamen. Wenn Sie in den Kurzbefehl-Details bei "Als Schnellaktion verwenden" den Haken bei "Menü 'Dienste'" setzen, dürfen Sie Ihrem Kurzbefehl eine Tastenkombination zuweisen.
Die Kurzbefehle-App erleichtert das Gestalten individueller Screenshot-Workflows – inklusive eigenem Kürzel.
Flache Screenshots per KommandozeileFenster, Dock und Menüelemente weisen unter macOS stets einen recht weit auslaufenden Schatten auf. Mit einem Kommandozeilenbefehl wechselt man in einen Modus, in dem Bildschirmfotos stets ohne Schatten angelegt werden. Dafür öffnen Sie das Dienstprogramm "Terminal" und geben folgenden Befehl ein:
defaults write com.apple.screencapture disable-shadow -bool true; killall Finder
Dabei startet der Finder neu. Anschließend sind sämtliche Screenshots von Schatten befreit. Das gilt allerdings auch für Dialogboxen, die innerhalb eines Programms erscheinen, etwa Druckdialoge oder Warnungen. Wollen Sie doch wieder mit Schatten fotografieren, reaktivieren Sie diese mit dem Befehl
defaults write com.apple.screencapture disable-shadow -bool false; killall Finder
Kontextmenü ohne Schatten – solche Aufnahmen entstehen nach Setzen der Option "disable-shadow" via Kommandozeilenbefehl.
Aufnahme per TerminalAnstatt einen Screenshot per Tastenkürzel auszulösen, lässt sich auch ein Kommandozeilenbefehl verwenden. Der Befehl "screencapture" bietet alle Optionen der grafischen Bedienoberfläche und zusätzlich noch einige mehr. Das ist praktisch, wenn Sie beispielsweise per SSH übers Netz auf einen Mac zugreifen. Im Allgemeinen folgt dem Befehl der gewünschte Dateiname inklusive Zielpfad. Wer bereits Erfahrung mit der Kommandozeile sammeln konnte, findet sich hier recht schnell zurecht. Auf diese Weise schreibt man sich individuelle Befehle, setzt sie sich als Alias in die .profile-Datei, verknüpft sie zum regelmäßigen Aufzeichnen in einen launchd-Befehl oder baut den Kommandozeilenbefehl wiederum mittels der Aktion "Shell-Skript-Aktion ausführen" in einen Kurzbefehl. Das Kommando
screencapture -R 200,200,1200,800 -C -t jpg -x ~/Desktop/Testbild.jpg
nimmt beispielsweise einen 1200 mal 800 Pixel großen Bildschirmbereich auf, der 200 Pixel von der oberen linken Ecke entfernt ist, und legt diesen als JPEG-Datei namens "Testbild.jpg" auf dem Schreibtisch ab. Beim ersten Ausführen fordert macOS Sie auf, unter Einstellungen/Datenschutz & Sicherheit/Aufnahme von Bildschirm & Systemaudio dem Programm "Terminal" zu gestatten, Aufzeichnungen anzufertigen. Solange Sie das nicht tun, fotografiert das Terminal-Programm "screencapture" lediglich einen leeren Bildschirmhintergrund.
Screencapture-Optionen per TerminalOption | Auswirkung |
-t | Format auswählen (Parameter: pdf, jpg, tiff u.a.) |
-M | Neue Mail-Nachricht mit Bildschirmfoto |
-I | Neue iMessage mit Bildschirmfoto |
-o | Nimmt Fenster und Menüelemente ohne Schatten auf |
-C | Mauszeiger wird mit erfasst |
-R | Nimmt definierten Bereich auf (Parameter: x, y, Breite, Höhe) |
-r | Verzögerung (Parameter: Zahl in Sekunden) |
-x | Foto-Geräusch unterdrücken |
-b | nimmt Touch Bar auf |