Mac Pro 2023: Wie man die PCIe-Slots für Karten nutzt
Anfang letzte Woche schloss Apple mit dem 2023er Mac Pro die Umstellung auf Apple-eigene Prozessoren ab, denn beim 2019er Mac Pro handelte es sich um das letzte Modell, welches das Unternehmen noch mit Intel-Chips auslieferte. Für manche war der Mac Pro aus zwei Gründen eine Enttäuschung: Der Mac Pro bringt nämlich keinen M-Chip oberhalb des M2 Ultras mit und ist somit nicht schneller als ein Mac Studio mit M2 Ultra. Ferner ist es nicht möglich, eine zusätzliche GPU von beispielsweise AMD oder Nvidia in den Erweiterungssteckplätzen unterzubringen.
Nichtsdestotrotz ist der Mac Pro der einzige aktuelle Mac, welcher überhaupt über PCI-Express-Steckplätze verfügt. Apple veröffentlichte nun Support-Artikel, in denen der Konzern erklärt, wie man diese effektiv nutzt.
Steckplatz-ÜbersichtInsgesamt bringt der Mac Pro sieben PCI-Express-Slots in folgender Konfiguration mit:
Steckplatz | PCIe-Generation | Lanes | Größe |
Slot 1 | Gen 4 | x16 | Doppelte Breite |
Slot 2 | Gen 4 | x16 | Doppelte Breite |
Slot 3 | Gen 4 | x8 | Doppelte Breite |
Slot 4 | Gen 4 | x8 | Doppelte Breite |
Slot 5 | Gen 4 | x8 | Einfache Breite |
Slot 6 | Gen 4 | x8 | Einfache Breite |
Slot 7 | Gen 3 | x4 | Einfache Breite |
Expansion Slot UtilityStandardmäßig wählt der Mac Pro automatisch die optimale Bandbreiteneinstellungen. Will man jedoch manuell eingreifen, kann man hierzu das bereits vom 2019er Mac Pro bekannte "
Expansion Slot Utility" nutzen:
Hat man PCIe-Karten eingebaut und nutzt für diese Karte nicht den optimalen Steckplatz, warnt macOS und gibt Vorschläge, in welchem freien Steckplatz der Karte mehr Bandbreite zur Verfügung steht:
Verfügbare KartenApple gibt in einem
Support-Dokument Ratschläge, welche Karten kompatibel sind. Grundsätzlich können Fibre-Channel-Netzwerkkarten, Ethernet-Karten, Video- und Audio-I/O-Karten, PCIe-Karten mit SSDs oder anderen Speicherlösungen auf PCIe-Basis eingebaut werden. Der Konzern weist jedoch darauf hin, dass man sich zuerst beim Hersteller informieren sollte, ob diese mit dem Mac kompatibel sind. Ältere PCI-Karten mit 32-Bit-ROMs funktionieren auf keinen Fall mit dem neuen Pro-Mac.
Keine GrafikkartenWie bereits bekannt, ist es nicht möglich, zusätzliche Grafikkarten in den Mac Pro einzubauen. Apple schreibt, dass der Mac Pro bereits eine im M2 Ultra integrierte Grafiklösung mit maximal 76 GPU-Cores mitbringt – weitere GPUs als PCIe- oder MPX-Karte sind nicht vorgesehen.
Apples I/O-KarteObwohl der Mac Pro insgesamt sieben Steckplätze mitbringt, ist Slot 7 standardmäßig mit der Apple-eigenen I/O-Karte belegt. Diese bringt zwei HDMI-Anschlüsse, zwei USB-A-Ports sowie einen Kopfhöreranschluss mit. Benötigt man tatsächlich alle sieben Steckplätze, kann man die Karte ausbauen – der Mac Pro funktioniert dann trotzdem. Nicht möglich ist es jedoch, die I/O-Karte einen anderen Slot als Slot Nr. 7 einzubauen.
StromversorgungJede PCIe-Karte kann mit 75 Watt versorgt werden. Manche Karten benötigen jedoch mehr Strom – doch Apple nennt hier eine Lösung: Über interne Anschlüsse ist es möglich, eine Karte mit zusätzlich 300 Watt zu versorgen. Hier ist jedoch das 85 Euro teure Kabel-Kit von Belkin notwendig, welches bereits im Apple Online Store
eingepflegt, jedoch aktuell nicht bestellbar ist.