Mac Pro und Co: Keine Unterstützung von Grafikkarten – Apples Hardware-Chef zerstreut Hoffnungen
Wer sich einen Mac mit M-Chip kauft, erhält selbst im Falle passiv gekühlter Modelle wie dem MacBook Air, CPU-Performance auf Niveau leistungsstarker Desktop-Rechner. Dieser Umstand hatte nach Vorstellung des M1 in der Branche für besondere Begeisterung gesorgt, immerhin arbeiten die Chips mit maßgeblich geringerem Energiebedarf. Hinsichtlich der Grafik-Performance muss man die Lage etwas differenzierter betrachten, denn Apple erzielt zwar vor allem im Notebook-Bereich hervorragende Werte – doch spätestens beim Mac Studio oder Mac Pro könnte man mit dedizierten Grafikkarten eben doch in einer noch anderen Liga mitspielen. Diese werden jedoch bekanntlich nicht unterstützt, eGPUs sind ebenfalls nicht vorgesehen.
Eine bewusste Entscheidung: Unified MemoryApples Chef der Hardware-Entwicklung, John Ternus, hat sich in einem Gespräch mit Daring Fireball noch einmal zu dieser Entscheidung geäußert. Seine Erklärung, warum Apple keine Grafikkarten von Drittanbietern ermöglicht, entspricht genau den bisherigen Einschätzungen. Ternus führt aus, Apple habe gar nicht erst versucht, Unterstützung für derlei Erweiterungen herzustellen. Die gesamte Architektur der M-Chips basiere vollständig auf dem Konzept geteilten Speichers. Damit gemeint ist natürlich Unified Memory, nicht Shared Memory wie bei früheren Intel-Chips mit integriertem Grafikchip. Als einer der wichtigen Aspekte, warum die Apple-Chips überhaupt so erstaunliche Gesamtleistung auf die Beine stellen, gilt die Entscheidung zugunsten von Unified Memory – das Argument von John Ternus ist daher nachvollziehbar.
Ternus zerstreut Hoffnungen auf GrafikkartenDas aktuelle Chip-Design entspreche genau dem, wofür man sich entschieden habe und welche Richtung man verfolgen wolle. Wie man in ein solches Konzept externe GPUs einbinden könne, sei nicht klar – denn dies müsste in einer Art erfolgen, die genau für Apples Hardware-System optimiert sei. Damit zerstreut Ternus also vorerst jede Hoffnung, doch irgendwann einmal Grafikkarten nachrüsten oder zumindest eine eGPU anschließen zu können. Apple leistet aber zumindest Forschungsarbeit auf diesem Gebiet, denn im Februar war ein interessanter Patentantrag aufgetaucht.
Dieser schilderte, wie sich unterschiedliche Architekturen mischen lassen, was allerdings ein technisch enorm anspruchsvolles Unterfangen darstellt.