Für den Fall, dass der Mac lahmt, lässt sich eine erste Diagnose stellen, indem man sich zunächst Apples Bordmitteln bedient. Erste Anhaltspunkte kann die sogenannte Aktivitätsanzeige liefern. Diese ist schnell über eine Spotlight-Suche erreichbar. Hier lassen sich sämtliche laufende Prozesse und Tasks einsehen sowie auch beliebig beenden. In verschiedenen Reitern gegliedert befinden sich ebenso die Speicherauslastung, Festplattenaktivität, Netzwerkauslastung und CPU-Nutzung. Mit letzterer wird sich im Folgenden beschäftigt (siehe
).
CPU-Auslastung über die Aktivitätsanzeige ermittelnIst die Aktivitätsanzeige geöffnet und die CPU-Ansicht ausgewählt, lassen sich die Prozesse durch Klicken in die Kopfzeile der Spalte „% CPU“ dem Auslastungsgrad nach anordnen. Ein auslastender Prozess befindet sich somit an oberster Stelle und belegt oft durchgehend 100 % oder mehr. Nicht selten geht dies mit einem
rotierenden Beachball, einer ruckelnden Benutzeroberfläche und/oder stark drehenden Lüftern einher. Im Menü Darstellung muss „Alle Prozesse“ ausgewählt sein, um Systemprozesse abzubilden. Sinnvoll ist es auch, über das „Fenster“-Menü auch den „Verlauf der CPU-Auslastung“ in einem neuen schwebenden Fenster zu aktivieren. Hier kann Einsicht auf alle Kerne der CPU genommen werden.
Quelle: Apple
Interpretation für Silicon-Macs Unter Apple Silicon sind alle Macs mit zwei Arten von Kernen ausgestattet. Dies sind zum einen die Effizienz-Kerne (E-Kerne) und zum anderen jene, die auf Leistung ausgelegt sind, die Performance-Kerne (P-Kerne). Im Generellen spielen sich System- und Hintergrundprozesse hauptsächlich in den E-Kernen und Benutzerprozesse in den P-Kernen ab. Dies steht im Sinne der effizienten Energienutzung und Reaktionsfähigkeit. Anspruchsvolle Systemaufgaben, wie große Sicherungskopien oder Wiederherstellungen von Spotlight-Indizes, können die E-Kerne für längere Zeit voll auslasten. Dies lässt für gewöhnlich nicht den Mac einfrieren, hier kommen hauptsächlich die P-Kerne infrage, welche die Hauptlast tragen.
Quelle: eclecticlight.com
Interpretation für Intel-MacsSollten Sie im Besitz eines moderneren Intel-Mac sein, nutzt dieser höchstwahrscheinlich Hyperthreading. Dies bedeutet, dass der Prozessor dem Mac vorgaukelt, er verfüge über die doppelte Anzahl an Kernen – obwohl dies im Prozessor selbst nicht der Fall ist. So will Intel die Auslastung optimieren, wenn ein Kern auf z.B. den Arbeitsspeicher warten muss, bis dieser Daten liefert. In der Aktivitätsanzeige finden sich auf solchen Macs doppelt so viele Kerne wieder, wie tatsächlich im Prozessor vorhanden sind. Die von Apple eingesetzten Intel-Chips bringen nur eine Kernart mit. Beide Architekturen bilden Systemprozesse im CPU-Verlauf in der Farbe Rot und Benutzerprozesse entsprechend in Grün ab. Für jeden Kern kann ein Gesamtprozentsatz von 100 % erreicht werden. Ein Intel-Mac liegt somit bei 800 % für normales Threading und bei weiteren 800 % im Hyperthreading-Modus, somit bei insgesamt 1600 %. Ein Apple Silicon-Mac mit beispielsweise 8 P-Kernen und 2 E-Kernen kann einen Spitzenwert von 1 000 % erreichen. Der maximale Durchsatz eines jeden E-Kerns beträgt hierbei in etwa ein Drittel eines P-Kerns. Mit diesem Wissen lässt sich eine erste Interpretation über den Zustand des Macs wagen.
Quelle: eclecticlight.com
kernel_taskLiegt die Auslastung des kernel_task permanent bei 100 %, dann wird Ihr Mac mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr heiß, jedoch bedeutet es nicht, dass ein Problem mit dem Kernel vorliegt.
Falls einer der internen Wärmesensoren eine ungewöhnlich hohe Temperatur registriert, reagiert ein interner Prozess namens Core Duet und bei Intel-Macs auch der SMC mit einer Reihe von Maßnahmen und versucht das System zu kühlen. Neben dem aktiven Kühlsystem mit den auf Hochtouren befindlichen Lüftern verlangsamt sich zusätzlich die Prozessorgeschwindigkeit. Aus dem Ruder gelaufene Prozesse werden zudem blockiert, indem kernel_task die CPU belegt (siehe
). Dieser Prozess ist also nicht die Ursache, sondern lediglich eine (notwendige) Reaktion. Sie gibt auch Anstoß zur Untersuchung, ob der Mac genug gekühlt wird – Stichwort: Blockierte Lüftungsschlitze. In seltenen Fällen ufert kernel_task ohne thermische Probleme aus. Dann hilft bei Intel Macs in der Regel das Zurücksetzen des SMC, sofern dieser oder ein Wärmesensor nicht selbst einen Defekt aufweisen. Die zumeist häufigste Ursache für Probleme liegen jedoch in Staub und Ablagerungen in den Luftkanälen.
Andere wichtige Prozesse, die es nicht zu beenden giltHandelt es sich nicht um den Übeltäter kernel_task, so müssen weitere Prozesse genauer untersucht werden. Hier empfiehlt es sich sorgfältig zu dokumentieren, um es eventuellem Software-Support später zu erleichtern. Bevor man einen unkontrollierten Prozess zum Abschuss freigibt, muss man sich Gedanken darüber machen, welche Konsequenzen das Beenden haben kann.
Prozessname | Verwendung |
mdworker, mdworker_shared processes, und andere mds | macOS-Metadatendienste, zur Zusammenstellung von Spotlight-Indizes |
distnoted | Hintergrunddienst zur Verteilung von Benachrichtigungen innerhalb von Prozessen |
WindowServer | setzt einzelne Fenster zum Anzeigebild zusammen und leitet Ereignissen wie Klicks/Taps an die richtige Anwendung weiter, ohne diesen Prozess ist die grafische Benutzeroberfläche verschwunden |
VorgehensweiseZunächst sollte die entsprechende Anwendung in den Vordergrund geladen und regulär beendet werden – nachdem Sie alle relevanten Daten optimalerweise noch einmal gespeichert haben.
Über
gelangt man in zum Sofort-Beenden-Fenster, sollte dies auf normalem Wege nicht mehr möglich sein. Verschwindet der Prozess nicht, kann dieser nach Auswahl mit
-Q terminiert werden. Hält er sich weiterhin hartnäckig, kann ein Ab- und Anmelden oder gegebenenfalls ein Neustart das Problem lösen. Wenn wider Erwarten auch dies nicht fruchtet, hilft nur noch der abgesicherte Systemstart. Hiermit werden viele Caches geleert und temporäre Dateien bereinigt. Ein Intel-Mac gelangt lässt sich durch Drücken der Umschalttaste während des Startens in diesen Modus bringen.
Silicon-Macs müssen über den Wiederherstellungsmodus durch langes Drücken der Einschalttaste dorthin verbracht werden. Wählen Sie hierzu die Partition, mit welcher Sie im abgesicherten Modus fortfahren wollen, während Sie die Umschalttaste gedrückt halten. Nach einem erneuten Start unter normalen Bedingungen sollte das Problem dann in den meisten Fällen verschwunden sein. Im Anschluss an eine derartig hartnäckige Prozedur empfiehlt es sich, einen Fehlerbericht an den Entwickler der jeweiligen App zu senden.