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Mac-Trojaner lernt neue Tricks: Atomic Stealer immer schwerer aufzuspüren

Seit Anfang 2023 macht auf Macs eine Malware die Runde, die es auf sensitive Daten abgesehen hat. Sie erstellt ein umfangreiches Datenpaket an persönlichen Informationen und individuellen Zugangsdaten. Obendrein will sie Kryptowährungen extrahieren. Dafür sucht sie nach Daten der Kryptowallet-App der Firma "Binance" sowie mehrerer Erweiterungen des Chrome-Browsers. Aktuell ist eine neue Variante im Umlauf, die ihre Existenz besser zu verbergen gelernt hat.


Sicherheitsforscher von Bitdefender bemerkten bei der Analyse der neu entdeckten Version große Ähnlichkeiten mit dem Trojaner "RustDoor". Die neuartige Methodik kombiniert ein Python-Skript, das wiederum ein AppleScript ausführt. Darüber werden Daten aus dem Cookie-Speicher von Safari gesammelt, die keychain-db-Datei der macOS Schlüsselbundverwaltung kopiert, spezifische Chrome-Extension-Daten verbreiteter Krypto-Wallets sowie Dateien vom Schreibtisch- und Dokumente-Ordner mit spezifischen Endungen zusammengetragen. Dazu gesellt sich noch das Systemprofil des kompromittierten Macs. Die gesammelten Informationen machen sich schließlich übers Netz auf den Weg zu den Entwicklern der Malware.

Mac-Anwender muss Software selbstständig installieren
Sicherheitsbewussten Anwendern wird der mit dem "Atomic Stealer" ausgestattete Software-Installer höchstwahrscheinlich suspekt vorkommen: Das Installationspaket ist eingebettet in Hinweise, wie Anwender die systemeigenen Schutzmaßnahmen von macOS außer Gefecht setzt. Zudem erscheint eine gefälschte Eingabeaufforderung für das Admin-Kennwort des Rechners. Das so abgegriffene Passwort erlaubt dem Trojaner weitreichenden Systemzugriff, den er für seinen Beutezug durch die macOS-Ordnerstruktur einsetzt.

Ein solches Eingabefeld sollte man nicht mit dem eigenen Kennwort füttern. Quelle: BitDefender

Versteckt in illegitimen Softwareangeboten
Das Datenpaket umfasst gerade mal 1,3 MByte und kann somit huckepack in allen möglichen tatsächlichen oder scheinbaren Raubkopie-Angeboten reisen. Im November tauchten Varianten auf, die sich als Safari-Update ausgaben. Wer lediglich signierte Apple-Software sowie aus dem Mac App Store installiert, ist auf der sicheren Seite. Die in macOS vorgesehenen Sicherheitsvorrichtungen sollte man nur für Open-Source-Software aus vertrauenswürdigen Originalquellen umgehen. Systemsoftware (wie zum Beispiel Safari) sollten Mac-Anwender in Ventura und Sonoma nur über den Dialog "Allgemein/Softwareupdate" der Einstellungen-App installieren.

Mac-Anwender wiegen sich in falscher Sicherheit
Zunehmend wird auch die Mac-Plattform zum lukrativen Ziel für Malware-Entwickler. Dabei wähnen sich zu viele weiterhin auf der sicheren Seite: Eine vor kurzem erschienene Studie offenbarte, welch laxen Umgang viele Unternehmen mit Sicherheitsmaßnahmen auf der Mac-Plattform pflegen.

Kommentare

Peter Eckel28.02.24 16:57
"Sicherheitsforscher von Bitdefender" ... laßt mich raten: Bitdefender hat ein tolles Schlangenöl im Angebot, das man da drauftut und dann gehen die bösen Viren ganz schnell alle weg!
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+20
Macmissionar29.02.24 10:58
"Zudem erscheint eine gefälschte Eingabeaufforderung für das Admin-Kennwort …". Man braucht sich nur das krude Installationsbildchen anschauen mit dieser ungelenken, häßlichen Zweitastenmaus und man weiß bescheid. Man sollte wirklich Leute, die auf so einen Fakeversuch reinfallen, ins Gewissen reden. Normale bis versierte Mac-Anwender werden nicht nur darauf nicht reinfallen, sondern sich so einen Mist erst gar nicht herunterladen und spätestens bei dieser Meldung in die Tonne kloppen.
Kleiner Tipp: Bei jedem Installationsprogramm (sowieso Unding, daß das noch bei jedem kleinen Tool gebraucht wird – dann ist die Software immer schon Mist Stufe 1) einfach mal Apfel+I drücken; dann erscheint eine Auflistung aller Dateien, die installiert werden (wollen).
Wenn da mehr als ./ auftaucht (also Programm selbst), ist schon Vorsicht geboten.

Das heißt nicht, daß der Mac vor allen Gefahren gefeit ist. Und auch einmal installierte Software kann sicher Schaden nachträglich anrichten – ja.

Aber diese Lächerlichkeit kann sich jeder selbst einfach mit einem Einzeiler erzeugen (Skripteditor und ausführen):

display dialog "Rekweierd Süstemm Abgräit. Pließ enter passfraäß vor inßeit. Watt auch immer datt sein soll." with title "Applikäschion wonts tu instoal helper" buttons {"Kontinju"} default button 1 default answer "" with icon 2 giving up after 600
A Mac is like a Wigwam: No Windows, no Gates, no Backdoors, Peace, Harmony – and an Apache inside.
+1
Sindbad01.03.24 15:20
Das ist noch gut erkennbar...

Aber auch Malware entwickelt sich weiter.
Und das Schadenspotential ist in der Tat erheblich.


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Cyman03.03.24 12:40
Das Wort “sensitive” heißt im Deutschen immer noch sensibel. Sensitiv hat im Deutschen eine andere Bedeutung, genau wie “sensible” im Englischen etwas anderes bedeutet als das deutsche Pendant sensibel.
+2
Peter Eckel03.03.24 16:40
Cyman
Das Wort “sensitive” heißt im Deutschen immer noch sensibel. Sensitiv hat im Deutschen eine andere Bedeutung, genau wie “sensible” im Englischen etwas anderes bedeutet als das deutsche Pendant sensibel.
Ach was, das falsch zu benutzen ist doch Standart, realisiere das doch mal!
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+2

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