Mac-Zukunft, Entwicklungs-Milliarden – und weniger iPhone-Abhängigkeit
Apple verkündete gestern die Finanzzahlen für April bis Juni und konnte mit Rekordumsätzen glänzen. Diese verdankt das Unternehmen vor allem der neuen Boom-Sparte, nämlich dem Dienste-Sektor. Angesichts eines gesättigten Computer- und Smartphone-Marktes setzte Apple damit offensichtlich auf das richtige Pferd. Gäbe es im laufenden Quartal dieselben Umsätze, so wäre die Dienste-Sparte allein bereits groß genug, um in die Liste der 500 größten Unternehmen weltweit aufgenommen zu werden.
Der Quartalsbericht offenbart aber auch an anderer Stelle Apples solide Aufstellung. Der Mac ist nach iPhone und Diensten zwar "nur" die drittgrößte Sparte, mit 5,8 Milliarden Dollar Quartalsumsatz liegt der Sektor aber dennoch auf Rekordstand. Nur einmal konnte Apple in einem zweiten Jahresquartal mehr Umsatz als diesmal erzielen. Ganz offensichtlich trifft die Aufstellung des Mac-Sektors den Geschmack der Kunden besser denn je.
Vage ZukunftsausblickeAngesichts der seit vielen Jahren leidenden PC-Branche handelt es sich dabei um ein bemerkenswertes Ergebnis. Während der Pressekonferenz betonte Tim Cook noch einmal überdeutlich, wie viel man für den Mac plane. Ohne ins Detail zu gehen, deutete Cook an, es gebe "besondere" Gründe, sich auf die Zukunft zu freuen. Geschnitten mit einer anderen, überbetonten Aussage, die zum Kauf der Intel-Modemsparte fiel ("wir wollen ALLE Technologien gerne selber machen), kann dies als weiterer Hinweis auf große Umstellungen gelten. Für 2020 erwartet die Branche nämlich erste ARM-basierte Macs.
Noch mehr Milliarden in EntwicklungUm weiterhin ganz vorne mitspielen zu können und neue Trends nicht zu verpassen, investiert Apple Milliarden in Entwicklung und Forschung. Dem Quartalsbericht zufolge ist ein weiterer rasanter Anstieg der Ausgaben festzustellen. 4,25 Milliarden Dollar flossen in die Forschungseinrichtungen – 600 Millionen Dollar mehr als im Vorjahresquartal. Neben teuren Projekten wie der Automobil-Entwicklung wiesen Apples Stellenausschreibungen der letzten Monate zudem darauf hin, dass AR und KI zu immer stärkeren Schwerpunkten werden. Einen näheren Blick auf Apples Forschungsfelder wirft auch dieser Artikel:
Aufstellung: Smartphone-Hersteller mit DienstenSortiert man Apples Sparten wie eingangs erwähnt nach reinen Umsätzen, dann handelt es sich bei Apple weiterhin um einen Smartphone-Hersteller, der neben zahlreichen Dienste auch noch Computer, Tablets und Uhren verkauft. Der Anteil des iPhones am Gesamtumsatz ging allerdings deutlich zurück, von 75 Prozent auf unter 50 Prozent. Dass es dem Unternehmen gelang, trotz einer schwächelnden Sparte (iPhone) und zudem einem eingebrochenen Markt (China) weiterhin Rekordumsätze zu erzielen, sagt viel darüber auf, wie grundsolide Apple arbeitet. Frühzeitig gelang es offensichtlich, auf Trends zu reagieren und die notwendigen Umstellungen vorzunehmen. Das iPhone bleibt das wichtigste Standbein, die Abhängigkeit des Unternehmens vom iPhone sank aber.