Mac mini: Tausendundeine Nacht ohne Aktualisierung
Als Apple am 16. Oktober 2014 die neueste Version des Mac mini auf den Markt brachte, hätte wohl kaum ein Beobachter vermutet, dass es sich dabei auch über tausend Tage später immer noch um die neueste Version des kleinsten Apple-Computers handeln würde. Nie zuvor seit der Einführung des Mac mini ließ Apple ihn so lange unbearbeitet im Portfolio liegen; nicht einmal eine Preisreduktion für die inzwischen in die Jahre gekommene Hardware gab es. Für Fans des Einsteiger-Macs ist allerdings am frustrierendsten, dass es auch keinerlei Hinweise darauf gibt, dass sich Apple in nächster Zeit des Mac mini noch einmal annehmen wird.
Apple fasst alle Macs an - außer einenNachdem Apple im letzten Jahr für ein insgesamt mangelndes Interesse am Mac kritisiert wurde, hat der Konzern in diesem Jahr die Notbremse getreten und für nahezu alle Mac-Modelle Updates gebracht oder zumindest angekündigt: Der iMac erhielt seine Aktualisierung auf der WWDC und gleichzeitig sogar eine »iMac Pro«-Variante für Herbst dieses Jahres angekündigt. MacBook, MacBook Pro und sogar MacBook Air bekamen einen besseren Prozessor spendiert. Selbst für den Mac Pro kündigte Apple im März eine umfangreiche Neuerung an, wenngleich diese noch mindestens bis 2018 auf sich warten lässt. Fehlt eigentlich nur noch ein Mitglied der Mac-Familie: der Mac mini.
»Nichts zu sagen«Anfang des Jahres wurde Phil Schiller auf den kleinen Mac angesprochen. Seine Antwort war sehr ambivalent: Einerseits sei nicht geplant, den mini aus dem Programm zu nehmen, andererseits gäbe es aktuell zu ihm »nichts zu sagen« (MTN berichtete:
). Anlass zur Zuversicht gibt das sicherlich nicht.
Die Specs des nach wie vor neuesten Mac miniWer heute einen Mac mini kaufen möchte, muss schon auf die teuerste Prozessorvariante zugreifen, um statt einer klassischen Festplatte mit 5400 Umdrehungen pro Minute wenigstens ein Fusion Drive, wenn nicht gar eine SSD zu erhalten. Das schlägt mit mindestens 1.129 Euro zu Buche. Die günstigste Version für 569 Euro hat dagegen neben der Festplatte noch weitre Flaschenhälse, wie etwa nur 4 GB Arbeitsspeicher. Für Freunde von Anschlüssen stellt der Mac mini aber noch ein wahres Eldorado dar, verglichen etwa mit dem einzelnen USB-C-Anschluss moderner 12’’-MacBooks. Der Mac mini bringt vier USB-3.0-Ports mit, zusätzlich zwei Thunderbolt-2-Anschlüsse, einen HDMI-Stecker, einen Steckplatz für SDXC-Karten, Audioeingang, Kopfhörerausgang und Gigabit-Ethernet. Es bleibt offen, wie lange dies auch in Zukunft die technischen Daten des modernsten Mac mini bleiben werden und wann, bzw. ob Apple dem praktisch kleinen Kasten noch einmal ein gründliches Update spendiert.