Mac mini mit A12Z: Apples "Developer Transition Kit" im Überblick
Vieles erinnert momentan an die Situation der Apple-Szene vor 15 Jahren, denn erneut erfolgte gerade erst die Ankündigung, dass Apple den Mac auf eine komplett neue Hardware-Plattform umstellt. In mehrfacher Hinsicht folgt Apple dem damaligen Vorgehen, da dieses weitgehend als reibungsloser und geglückter Übergang gilt. Sowohl die Zeitangabe ("innerhalb von zwei Jahren") als auch andere Hilfsmittel sind ähnlich gewählt. Rosetta sorgt erneut dafür, Software auf der neuen Plattform auszuführen, die nur für die vorherige Architektur verfügbar ist. Entwickler können ihre Apps als Universal Binary direkt für beide Plattformen kompilieren – und um direkt auf der bis dato noch nicht verfügbaren Hardware zu testen, gibt es das Developer Transition Kit.
Der Mac mini mit A12Z-ChipAuch wenn besagtes Transition Kit niemals als fertiges Produkt in den Handel kommen wird, kann es dennoch als inoffizieller erster ARM-Mac gelten. Apple entschied sich diesmal dafür, die Test-Hardware im Gewand des Mac mini unterzubringen. Das Gerät arbeitet mit einem A12Z-Prozessor wie beim aktuellen iPad Pro, außerdem gibt es 16 GB Arbeitsspeicher und 512 GB SSD-Speicher. Ausgeliefert wird das Kit mit macOS Big Sur – System 11 ist die Mindestvoraussetzung für ARM-Macs.
Kauf nur nach Bewerbung bei AppleEs gibt keine Möglichkeit, das Transition Kit einfach zu kaufen. Erforderlich ist nicht nur ein Entwickler-Account, sondern zusätzlich noch eine Art Bewerbung. Apple bittet nämlich um eine genaue Begründung, warum man es für wichtig ansehe, den Mac mini mit A-Prozessor zu erhalten. Nur wenn die Prüfer dieser Bewerbung stattgeben, darf man die 539 Euro auch tatsächlich ausgeben und das Gerät in Empfang nehmen. Ins Eigentum geht das Kit dennoch nicht über, denn der Entwickler verpflichtet sich zur Rückgabe.
Erste Bewerbungen akzeptiert, aber strenge NDAInzwischen haben sich erste Entwickler zu Wort gemeldet und freudig verkündet, dass dem Antrag stattgegeben wurde – innerhalb der nächsten Tage können sie also das Kit in Empfang nehmen. Unbekannt bleibt, wie hoch die Stückzahl der von Apple eingeplanten Geräte ist. Vermutlich handelt es sich aber um eine eher überschaubare Anzahl. Eingehende Testberichte zum Transition Kit werden wohl ausbleiben. Einerseits ist die Aussagekraft eher gering, andererseits verpflichtet man sich auch zur Geheimhaltung: Es ist explizit untersagt, öffentlich über das Developer Transition Kit zu schreiben. Zwar sagt Apple dies auch über iOS- und macOS-Betas, im Falle des Kits hat man aber tatsächlich mit Konsequenzen zu rechnen.