Mac und iPad: Verkauf in Indien nur noch mit staatlicher Lizenz
Indien bemüht sich seit geraumer Zeit darum, die Importe von elektronischen Geräten zu reduzieren. Im Rahmen eines Programms namens „Made in India“ will die Regierung die Hersteller mit diversen Maßnahmen dazu bewegen, Geräte verstärkt im seit Kurzem laut Vereinten Nationen bevölkerungsreichsten Land der Erde zu fertigen. Dabei setzt man auf Zuckerbrot und Peitsche: Einerseits werden entsprechende Investitionen finanziell gefördert, andererseits operiert Indien mit hohen Zöllen, etwa auf Smartphones. Jetzt kommt eine neue Maßnahme hinzu, welche vor allem Apple, Dell und Samsung treffen dürfte, aber auch etliche weitere Hersteller.
Lizenzpflicht soll lokale Fertigung forcierenMacs und iPads sowie Notebooks, Desktops und Tablets anderer Unternehmen dürfen nur noch mit einer staatlichen Lizenz nach Indien eingeführt werden. Das Land verstärke damit seine Anstrengungen, die lokale Produktion elektronischer Geräte zu forcieren, berichtet
Reuters. Bislang gab es für die Einfuhr und den Verkauf solcher Devices keine Beschränkungen, anders als etwa bei Fernsehern, für deren Import bereits seit 2020 eine Lizenz gefordert wird. Laptops, Desktops und Tablets haben einen Anteil von 1,5 Prozent an Indiens gesamtem Einfuhrvolumen, die Hälfte aller derartigen ins Land importierten Geräte wurde in China gefertigt.
Regierung könnte Menge der importierten Geräte beschränkenBranchenexperten rechnen damit, dass die überraschend eingeführte Lizenzierungspflicht den Marktstart neuer Computer und Tablets in Indien verzögern könnte. Denkbar sei zudem, dass die Regierung die Menge der importieren Geräte beschränke. Details der Neuregelung hat die Regierung des Landes allerdings in ihrer Ankündigung noch nicht preisgegeben, eine offizielle Begründung für die Maßnahme gibt es bislang ebenfalls nicht.
Apple lässt bereits seit Jahren in Indien produzierenApple dürfte keine Probleme haben, die erforderliche Lizenz zu erhalten. Das kalifornische Unternehmen engagiert sich seit Jahren in Indien und lässt dort mittlerweile nahezu alle Modelle der hauseigenen Smartphones fertigen, kämpft allerdings noch mit Qualitätsproblemen (siehe
). Branchenbeobachter gehen jedoch davon aus, dass diese in den nächsten Jahren überwunden werden und ab 2025 die Hälfte aller iPhones in Indien produziert werden könnte. Zudem gibt es Pläne, auch iPads im bevölkerungsreichsten Land der Erde vom Band laufen zu lassen. Die Verlagerung eines Teils der Mac-Fertigung aus China nach Indien ist in Cupertino ebenfalls im Gespräch.