Mac und iPhone auf Hacker-Wettbewerb Pwn2Own 2010 innerhalb kürzester Zeit gehackt
Vincenzo Iozzo und Ralf Philipp Weinmann haben auf dem Hacker-Wettbewerb Pwn2Own 2010 erfolgreich ein iPhone innerhalb von 20 Sekunden gehackt. Sie nutzten dafür eine bisher nicht bekannte Sicherheitslücke in Safari Mobile aus, um
anschließend an alle Kurznachrichten zu gelangen. Dabei zeigt sich, dass das iPhone auch bereits gelöschte Kurznachrichten noch im Speicher behält, so dass diese bei einem Hack ebenfalls abgerufen werden können. Auch wenn das iPhone im Wettbewerb innerhalb von 20 Sekunden gehackt wurde, erforderte dies dennoch einige Vorbereitungszeit. Insgesamt 2 Wochen hatten Iozzo von Zynamics und Weinmann von der Universität Luxemburg benötigt, um ihre Angriffsstrategie zu entwickeln. Nach eigenen Angaben hätten sie mit etwas mehr Zeit den Angriff noch soweit verfeinern können, dass Safari Mobile dabei nicht mehr abstürzt und der Anwender vom Angriff nichts mitbekommt.
Neben Safari Mobile wurde auch Safari unter Mac OS X über eine noch nicht gemeldete Sicherheitslücke erfolgreich gehackt. Hier war Charlie Miller bereits im dritten Jahr in Folge am schnellsten und nutzte dafür eine Sicherheitslücke aus, die ihm
schließlich einen Terminalzugang mit systemweiten Zugriffsrechten verschaffte. In beiden Angriffsszenarien brauchen Anwender lediglich mit Safari eine manipulierte Webseite aufrufen. Details zu den Sicherheitslücken will man daher erst bekannt geben, wenn Apple diese mit einer Sicherheitsaktualisierung geschlossen hat.
Neben Safari wurden auch Firefox sowie der Internet Explorer 8 in kürzester Zeit gehackt. Dabei wurde deutlich, dass in
Windows 7 sowohl ASLR (Address Space Layout Randomization) zur Verschleierung von Programmbereichen im RAM als auch DEP (Data Execution Prevention) noch Verbesserungspotenzial haben. Selbst mit diesen Sicherheitstechniken konnte der niederländische Experte Peter Vreugdenhil mittels Fuzzing, der Fütterung des Programms mit unsinnigen Daten, mehrere Lücken aufdecken, um schließlich die Kontrolle über das 64-Bit-Windows zu erlangen. Alle Gewinner erhielten für ihre erfolgreichen Hack-Angriffe jeweils 10.000 US-Dollar Preisgeld.
Weiterführende Links: