MacBook 12" 2023? Zweifel an angeblichen Apple-Plänen
Sehr oft sickern Apples Hardware-Pläne schon viele Monate vor der eigentlichen Präsentation durch, denn von ganz verschiedenen Stellen lassen sich Hinweise beziehen. Einerseits gibt es Marktexperten mit tatsächlichen Quellen im Unternehmen, andererseits aber auch die teils öffentlich einsehbaren Pläne von Fertigungspartnern und Zulieferern. Wenn beispielsweise ein mittelgroßes Unternehmen, welches bekanntlich Apple beliefert, für das folgende Quartal sehr hohe Umsätze prognostiziert, ist der Fall meistens klar. Auf genau solche Daten beziehen sich die namhaften Analysten, welche meist in einem bestimmten Marktsektor gut vernetzt sind.
Ross Young als sehr verlässliches OrakelEiner jener Marktbeobachter, der in der Vergangenheit sehr oft akkurate Vorhersagen machte, ist Ross Young von Display Supply Chain Consultants. Beispielsweise wusste er als einer der ersten von Apples ProMotion-Plänen, dem iPad mini mit 8,3"-Display, der Displaytechnologie vom 2021er MacBook Pro 14" und 16" oder auch der Umstellung von 13,3" auf 13,6" beim neuen MacBook Air. Young hat sich auf den Displaymarkt spezialisiert und hat daher einen guten Überblick, welche Unternehmen sich derzeit auf Großaufträge vorbereiten, also entweder überraschend viele Komponenten beziehen, liefern oder in Produktion geben.
MacBook 12": Die Branche weiß davon nichtsIm Falle des
gemunkelten Comebacks eines MacBook 12", wir berichteten vor wenigen Tagen, gebe es jedoch keinerlei Hinweise,
so Young. Apples Strategie sei ganz eindeutig auf Notebooks mit 13" bzw. größeren Displays ausgerichtet. Niemand aus seinem Netzwerk habe Kenntnis von Plänen bezüglich eines deutlich kleineren Notebooks erlangt – angesichts der langen Vorbereitungszeit hätte es nach Youngs Ansicht aber längst entsprechende Hinweise geben müssen.
Interne Prototypen, aber keine konkreten Pläne?Da die Auswahl an möglichen Partnern recht übersichtlich ist, Apple aber keine Displays in kompletter Eigenregie fertigen kann, sieht Young daher die Chancen auf Markteinführung in absehbarer Zeit als sehr gering an – womit der Zeitraum bis Ende kommenden Jahres gemeint ist. Allerdings könne man selbstverständlich nicht ausschließen, dennoch irgendwann ein solches Gerät zu sehen. Bloomberg bzw. Mark Gurman hatten sich im zitierten Bericht auf interne Prototypen berufen, Apple forscht also zumindest intensiv daran, möglicherweise wieder kleinere Notebooks anzubieten.