MacBook Air: Keine Mikrofon-Spionage dank T2 mehr möglich
Apple verfolgt seit rund einem Jahr eine erweiterte Sicherheitsstrategie. Mit dem iMac Pro kam erstmals der T2-Chip zum Einsatz, welcher als zentraler Türsteher- und Verwaltungs-Chip fungiert. Der T2 untersteht nicht dem Betriebssystem, stattdessen erhält er weitreichende Entscheidungsvollmacht. Dies ist eine sehr wichtige konzeptuelle Entscheidung, denn selbst bei einem kompromittierten Betriebssystem, über das sich ein Angreifer weitgehende Kontrolle gesichert hat, ist der T2 nicht zu umgehen. Gleichzeitig erlaubt der Chip, Daten wie beispielsweise Fingerabdrücke sicher zu speichern. Das Prinzip der "Secure Enklave" ist dabei bereits seit Jahren von den A-Chips der iPhones und iPads bekannt.
T2 – volle MikrofonkontrolleMit der zusätzlichen Sicherheitsmaßnahme durch den T2 macht Apples es beispielsweise unmöglich, Nutzer über das integrierte Mikrofon im Mac auszuspionieren. Wie aus einem aktualisierten
Sicherheitsdokument hervorgeht, deaktiviert der T2 das Mikrofon des MacBook Pro sowie des neuen MacBook Air vollständig, sobald der Nutzer den Displaydeckel zuklappt. Selbst wenn nun jemand das Gerät hackt, ist das Mikro dennoch nicht mehr abzugreifen.
macOS machtlos gegen den T2Das Betriebssystem selbst hat nämlich keinen Zugriff auf das Mikrofon und kann dem T2 auch nicht befehlen, das Mikrofon wieder zu aktivieren. Apple betont, jene Mikrofon-Deaktivierung sei eine reine Hardware-Implementierung und damit weder mit Root-Rechten noch vollständigem Kernel-Zugriff zu umgehen. Die Kamera wäre theoretisch zwar noch von Angreifern anzuzapfen, allerdings bringt dies im zugeklappten Zustand denkbar wenig. Eine generelle Stilllegung des Mikrofons ist derzeit aber noch nicht möglich, weswegen der iMac Pro theoretisch weiterhin angreifbar wäre.
Die vielfältigen Aufgaben des T2Welche Schlüsselrolle der T2-Chip im gesamten Sicherheitskonzept des Macs einnimmt, hatten wir in
diesem Artikel anlässlich der Markteinführung des iMac Pro beleuchtet. Allerdings stellte die zusätzliche Sicherheit zunächst sogar Apple vor das Problem, keine Datenrettung defekter MacBook Pro mit T2-Chip mehr durchführen zu können. Erst seit Ende September ist dies wieder möglich – allerdings nur dann, wenn der Board-Defekt nicht auch den T2 in Mitleidenschaft gezogen hat (siehe
).