MacBook Air M1: Praxiserfahrungen und Beobachtungen
Über die Performance der neuen M1-Macs wurde bereits so ziemlich alles gesagt. In unserem Intensivtest zeigte sich beispielsweise, dass selbst das passiv gekühlte MacBook Air keinen Vergleich mit den zehn Xeon-Kernen eines iMac Pro scheuen muss. Unter Dauerlast geht die Performance allerdings zurück, wenngleich die absoluten Leistungsdaten selbst dann noch beeindruckend sind (siehe Lasttest:
). In dieser Meldung widmen wir uns nicht Spezifikationen und Messdaten, sondern allgemeinem Beobachtungen und Praxiserfahrungen.
QualitätseindruckDie Zeiten, in denen man beim günstigsten Modell im Sortiment mit Qualitätsabstrichen rechnen musste, sind schon länger vorbei. Auch das neue MacBook Air überzeugt mit exzellenter Fertigungsqualität – kein Wunder, denn Apple nahm keine Änderungen an der Optik bzw. Gehäusegestaltung vor. Wie Apples Marketingchef erst kürzlich ausführte, sollten Kunden nur an Performance sowie viel längeren Akkulaufzeiten bemerken, wie viel sich durch den Umstieg auf Apples eigene Chips änderte. Natürlich hätte Apple das Design überarbeiten können, allerdings war es eine bewusste Entscheidung, zunächst einmal das bekannte Gewand zu verwenden.
Wärme und AkkuGenauso wie das 12"-MacBook kommt das MacBook Air ohne Lüfter aus. Allerdings gibt es zwei maßgebliche Unterschiede. Einerseits glückt dies trotz eines Vielfachen an Rechenleistung, andererseits muss man das M1-basierte Notebook schon sehr beschäftigen, damit es warm wird. Wohlgemerkt: handwarm, nicht heiß. Auch wenn das MacBook Air auf einer Bettdecke liegt, was für die Wärmeabgabe über das Gehäuse ein sehr ungünstiger Fall ist, bleibt das Gehäuse bei normaler Nutzung kalt. Zum Vergleich: Ein MacBook 12" kommt ohne Last auf 40 Grad an der heißesten Stelle, das MacBook Air selbst nach einer halben Stunde Volllast nur auf 37 Grad. Bei aktiver Verwendung erreichte das Intel-basierte MacBook hingegen zwischen 50 und 65 Grad.
AkkulaufzeitEs ist fast unwirklich, wie langsam die Akkuanzeige nach unten zählt. Das komplette Systemupdate von macOS 11 auf 11.0.1 kostete beispielsweise nur einen Prozentpunkt (100 auf 99 %). Mehr als eine Stunde YouTube (inklusive 4K-Videos) reduzierte den Ladestand um 11 Prozentpunkte. Auch wenn Apple schon bei anderen Notebooks mit zehn Stunden Akkulaufzeit warb, diesmal sind derlei Werte ohne Einschränkungen machbar. Als mobile Schreibmaschine eingesetzt, rücken selbst mehr als 15 Stunden in den Bereich des Möglichen.
FazitApple gestaltete den Umstieg von Intel hin zu eigenen Chips so unkompliziert und reibungslos, dass man sich schon aktiv immer wieder ins Gedächtnis rufen muss, vor einem komplett neuartigen Mac zu sitzen. Noch viel mehr als vor 15 Jahren beim Intel-Switch maskiert Apple diesen Umstand, denn Rosetta 2 arbeitet ohne spürbare Performance-Einbußen – und für Drittanbieter ist die Migration ebenfalls in den meisten Fällen unkompliziert. Im Pro-Lager sieht dies noch ein bisschen anders aus, denn umfangreiche, über viele Jahre gewachsene Suites lassen sich nicht ganz so einfach anpassen. Der Großteil der Alltags-Software funktioniert hingegen einfach – ob nun nativ oder nicht. Wer vor der Frage steht, ob jetzt schon die Zeit für den Umstieg auf einen M1-Mac gekommen ist: Im Falle des MacBook Air kann dies eindeutig mit "ja!" beantwortet werden.