MacBook Air M1 unter starker Dauerlast – wie sehr bricht die Performance ein?
Nachdem wir bereits den Mac mini auf Chip-Herz und Performance-Nieren testen konnten, ist nun das MacBook Air in der Variante mit 8 Grafikkernen an der Reihe. Kenner wissen: Das MacBook Air ist der einzige M1-Mac, bei dem man zwischen zwei Chipvarianten wählen kann. Während die Basisversion nur 7 Grafik-Cores mitbringt, sind es in der höheren Konfigurationsstufe 8, dies bei einem effektiven Preisunterschied von 40 Euro. Apple greift hier auf das sogenannte "Binning" zurück. Um Ausschuss bei der Produktion zu minimieren, werden auch Chips eingesetzt, die einen defekten Kern aufweisen – diese sind dann in günstigeren Geräten verbaut, als komplett in der Entsorgung zu landen.
MacBook Air M1 vs. iMac Pro vs. weitere MacsUm die Performance in einem realitätsnahen Szenario abzubilden, greifen wir wieder auf unseren eigenen Logoist-Benchmark zurück (siehe diese Meldung:
). Gemessen werden damit ganz verschiedene Aspekte. Von gleichzeitiger Belastung der CPU- und GPU-Kerne durch Triangulation sowie Berechnung der Geometrie und Zeichnen der Formen sowie Ausführen von Shader-Code reicht die Bandbreite. Zunächst einmal das offensichtliche Ergebnis: Erwartungsgemäß schlägt auch das kompakte MacBook Air alle anderen getesteten Intel-Macs. Ein passiv gekühltes Ultrabook lässt also knapp einen iMac Pro mit zehn Xeon-Kernen samt monströser Kühlung hinter sich.
Links: Gesamt-Test, rechts: CoreML-Benchmark
Doch was passiert bei starker Dauerlast?Beim MacBook Air ist der wirklich spannende Aspekt ein anderer. Von Apple selbst hieß es, dass Performance-Unterschiede durch die Art der Kühlung entstehen. MacBook Pro und Mac mini können Dauerlast kontinuierlich halten, irgendwann sorgt dann der Lüfter für zusätzliche Wärmeabfuhr. Diese Option hat das MacBook Air nicht, anders als bei den aktiv gekühlten Geräten muss der Chip gedrosselt werden. Ob und was dadurch passiert, zeigen die nächsten Werte. Zu sehen ist, wie lange das MacBook Air pro Durchlauf benötigte (der obige Test mit Vergleichswerten besteht aus zehn Durchläufen).
Bei maximaler Last regelt der Chip kontinuierlich nach unten
Wärmeentwicklung und DrosselungAuch nach 20 Minuten Intensivtest wurde das MacBook Air allenfalls handwarm – die Oberseite des Gehäuses erreicht Temperaturen von knapp 40 Grad. Das MacBook Pro 2014 schmiss schon nach zwei Minuten die Lüfter lautstark an, dennoch wird das Gehäuse an der gleichen Stelle mehr als 60 Grad heiß.
Nach einer halben Stunde unter maximaler Belastung war am kompletten Gehäuse des MacBook Air Wärmeentwicklung zu verspüren, dennoch arbeitete es weiterhin mit hoher Leistung weiter. Rund 15 Prozent Performancerückgang waren zu diesem Zeitpunkt festzustellen.
Der letzte Zwischenstand, bevor wir nach 47 Minuten den Test dann beendeten: Das Gehäuse bleibt gleichmäßig warm, aber nicht heiß. Die gebotene Rechenleistung ist für ein passiv gekühltes und damit lautloses Notebook außerordentlich gut. Mehr als 25 Prozent Drosselung scheinen nie aufzutreten – und diese treten auch eher in Situation auf, für die sich kaum jemand ein Ultrabook anschafft. Selbst dann übertrifft das MacBook Air allerdings die Performance, welche man bislang von fast allen anderen Intel-Macs kannte.
Wie die Kurve eines MacBook Pro mit Intel-Chip aussiehtZuletzt noch der Vergleich mit dem MacBook Pro 2014 mit i7 QuadCore (2,2 GHz):
Gleicher Test, MacBook Pro 2014
Zu erkennen beim Verlauf des MacBook Pro mit Intel-Chip: Der Prozessor wird sehr schnell so heiß, dass die Leistung stark zurückgeht. Auch mit maximaler Kühlung ist der anfängliche Wert nicht mehr zu erreichen – dafür bleibt die Performance nach fünf Minuten Abfall anschließend konstant.
M1 – aktive vs. passive KühlungGleichzeitig dokumentiert der Test die Unterschiede zwischen aktiv und passiv gekühlten M1-Macs. Was beim ersten Testdurchlauf nur wenig ins Gewicht fällt, wird bei länger anhaltender Last dann irgendwann zu einem nennenswerten Unterschied. Genau dies bezeichnete Hardware-Chef Craig Federighi kürzlich als "Thermal Capacity" und als Differenzierungsmöglichkeit zwischen MacBook Air (gedrosselt bei Wärmeentwicklung) und MacBook Pro (kontinuierlich volllastfähig dank Kühlung).