MacBook-Drosselung: Rückmeldungen zum Update im Überblick
Gestern Abend veröffentlichte Apple ein Update, welches die viel diskutierte Taktraten-Drosselung der gerade erst vorgestellten MacBook-Pro-Modelle beheben soll. In den Medien und der Apple-Community schlug die Problematik hohe Wellen, da die aktuellen Modelle in Performance-Tests mit hoher CPU-Last teilweise langsamer waren als die Vorgängergeneration.
Apples StellungnahmeApple erklärt, dass ein fehlender digitaler Schlüssel in der Firmware der 2018er-Modelle der Grund für die Problematik ist. Dieser Schlüssel soll Auswirkungen auf das thermische Management der Geräte haben, so dass die CPU heruntergetaktet wurde. Ob der Schlüssel für die Regulierung des
gestern diskutierten Spannungsregulators, die Lüftersteuerung oder eine weitere Komponente verantwortlich ist, verrät Apple nicht.
Größe des UpdatesViele Nutzer zeigten sich verwundert über die Größe der
Aktualisierung: Diese erfordert einen Download von 1,3 GB. Der Grund dahinter ist allerdings einfach: Das Update umfasst nicht nur den Patch für das thermische Management, sondern auch das gesamte macOS 10.13.6-Combo-Update - auch wenn 10.13.6 schon auf den Macs installiert ist.
Taktfrequenz unter LastNachdem nun viele Nutzer das Update installierten, liegen ausreichend Daten für eine Beurteilung vor. Apple scheint mit dem Patch die Probleme wohl vollständig behoben zu haben. Aus diversen Quellen ist zu hören, dass der Prozessor sich nun genau so verhält wie zu erwarten ist:
Auf der linken Seite ist ein Test zu sehen, bevor der Patch eingespielt wurde. Die rechte Seite zeigt den Taktfreqenz- und Temperaturverlauf nach Installation der Aktualisierung. Vor dem Update schwankte die Taktfrenquenz unter Vollast der CPUs dramatisch - der Prozessor taktete sich immer wieder herunter. Natürlich schwankte durch den schnellen Wechsel der Taktfrequenz die Temperatur gleichermaßen. Nach der Aktualisierung blieb die Taktfrequenz stabil und auch die Temperatur konnte von den Lüftern im grünen Bereich gehalten werden.
BenchmarksViele Nutzer führten Benchmark-Tests durch: So sank auf einem MacBook Pro 15" i9 in Adobe Premiere die benötigte Zeit zum Exportieren eines 4K-Projekts von 80 auf 72 Minuten - ein MacBook Pro 2.9 GHz i7 nahm sich 90 Minuten Zeit. Der Cinebench-Score stieg bei allen Nutzern von 800-900 Punkten auf die zu erwartenden 1000-1100 Punkte, getestet mit der i9-CPU. Wichtig ist, dass selbst bei aufeinanderfolgenden Tests die CPU nicht gedrosselt wurde - das Hitze-Management in den neuen Geräten funktionierte so wie es zu erwarten ist.
John Poole, bekannt als Entwickler von Geekbench, testete natürlich auch sofort das Update. Er konnte eine leichte Performance-Steigerung feststellen, aber keine dramatische. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Geekbench zwischen den einzelnen Tests kurze Pausen macht - daher kam der Fehler im thermischen Management nicht so stark zum Tragen. Poole merkte ferner an, dass das i9-MacBook in Multi-Core-Benchmarks genau so abschnitt wie das i7-Modell. In Tests mit einem CPU-Kern war das i9-Modell aber um ein ganzes Stück schneller.
Dave Lee, der zuerst die CPU-Drosselproblematik letzte Woche aufdeckte, steuerte auch Testergebnisse bei. Vormals war ein i9-MacBook in Tests durchgeführt mit Adobe Premiere deutlich langsamer als das i7-Vorgängermodell. Lee gibt nun bekannt, dass das MacBook Pro 15" mit i9-Chip nach Installation des Updates das i7-Modell deutlich überholt - so wie man es erwartet hatte.
Lüfterlärm?Wenige Nutzer merkten an, dass die Lüfter nach dem Update bei Last früher anspringen. Die meisten allerdings konnten keine merkliche Änderung des Lüfterverhaltens feststellen. Sicher ist, dass Apple das Lüfterverhalten nicht derart dramatisch alterierte, um das vormals leise Gerät zu einem Fön mutieren zu lassen.
Problematik für alle Modelle behoben?Bisher meldete sich nach der Aktualisierung kein Nutzer zu Wort, der auch nach dem Update mit erheblichen Taktfrequenzschwankungen zu kämpfen hat. Das Update behebt die Problematik sowohl bei den 13"- wie auch bei den 15"-Modellen erfolgreich, völlig gleich ob eine i5-, i7- oder i9-CPU verbaut ist.
FazitEs ist begrüßenswert, dass Apple das Problem durch ein Software-Update beheben konnte. Die Kommunikationspolitik ließ aber zu Wünschen übrig: Hätte Apple früher darüber aufgeklärt, dass es sich bei den Verhalten um einen Bug handelte, wären dem Konzern viele Unterstellungen bezüglich einer Fehlkonstruktion erspart geblieben.