Nachdem uns Apple freundlicherweise das neue MacBook Pro 13" sowie 15" zur Verfügung gestellt hat, werfen wir einen Blick auf die neuen Modelle. Neben allgemeiner Qualitätsanmutung sind auch Bildschirmqualität, Akkkulaufzeit, Bechmarktests und weitere Erfahrungen von Interesse.
Materialanmutung
Wie schon bei den ebenfalls in Unibody-Fertigungsweise hergestellten MacBooks sowie dem Vorgängermodell des jetzt aktuellen MacBook 15" ist die Materialanmutung hervorragend. Wie schon in den letzten beiden Testberichten erwähnt ist es jedes Mal aufs Neue faszinierend zu sehen, wie filigran die Geräte gefertigt wurde. Vor allem die winzigen Lichter zur Anzeige des Akkuladestand sind ein echter Hingucker. Auch ansonsten gibt es keinen Grund zur Beanstandung. Das Gehäuse wirkt ausgesprochen stabil und robust. Anstatt auf Kunststoffgehäuse, das gerne einmal Geräusche von sich gab, wenn man das Material etwas belastete setzt Apple bekanntermaßen inzwischen auf Aluminium. Nirgends lassen sich störende Spalten oder mangelnde Verarbeitung feststellen, was auch damit zusammenhängt, dass die Fertigung nun aus einem Stück Aluminium geschieht und nicht mehr viele Teile beim Gehäuse kombiniert werden müssen.
Wärmeentwicklung
Während das MacBook Pro 13" nur mit Nvidias Chipsatzgrafik ausgestattet ist, verfügt unser Testgerät des MacBook Pro 15" zusätzlich noch über eine Nvidia 9600 GT. Wer rechenintensive und grafisch anspruchsvolle Software ausführt, sollte aber sofort Abstand davon nehmen, das MacBook Pro 15" auf den Schoß zu legen. Die Temperatur der Unterseite übersteigt dann in jedem Fall das erträgliche Maß und sorgt für rote Oberschenkel. Diese Beobachtung trifft natürlich nur dann zu, wenn man dem Gerät Höchstleistung abfordert. Beim alltäglichen Gebrach wird die Unterseite zwar auch recht warm - und dies schon seit dem ersten MacBook Pro - allerdings wird man sich daran kaum verbrennen. Das MacBook Pro 13" ist im Betrieb weitaus kühler, eben auch auf Grund der fehlenden Grafikkarte. Deaktiviert man beim MacBook Pro 15" die Grafikkarte und arbeitet nur mit Chipsatzgrafik, so kommt es ebenfalls nicht zur immensen Wärmeentwicklung. Schon alleine aus diesem Grund ist es sehr praktisch, zwischen zwei Grafikchips in einem Gerät wählen zu können.
Bildschirm
Beim Bildschirm können wir wiederholen, was auch schon beim Test des MacBook Pro 17" auffiel. Noch immer empören sich einige Anwender über die Verspiegelung, bei der es im Gegensatz zum MacBook Pro 17" keine Option zur Entspiegelung gibt. Doch ebenso wie beim ersten MacBook lässt sich auch jetzt sagen, dass die satten Farben und die hohe Helligkeit für die Spiegelung entschädigen. Sowohl das MacBook Pro 13" als auch das MacBook Pro 15" überzeugen mit den verbauten Displays. Blickt man von der Seite auf den Bildschirminhalt, so werden selbst bei abenteuerlichen Blickwinkeln Farben noch unverfälscht dargestellt. Vergleicht man MacBook 13" (Unibody) und MacBook Pro 13", so verbaut Apple ganz offensichtlich bessere Panele. Diese Tatsache wurde ja bereits vor der Vorstellung des MacBook Pro 13" bekannt, als man erst ab 15" von "Pro" sprach.
Akkulaufzeit
Als Begründung für den fest verbauten Akku führt Apple zwei Argumente an. Zum Einen möchte man so erheblich längere Akkulaufzeiten ermöglichen, zum Anderen setzt man angeblich Akkus ein, die auch über längere Lebensdauer als andere Produkte verfügen. Erste Tests zeigen, dass der Unterschied zwischen den Vorgängermodellen und dem MacBook Pro mit nicht mehr vom Benutzer zu wechselnden Akkus erheblich ist. Wenn in einer Produktbeschreibung zu lesen ist, wie viele Stunden angeblich erreicht werden können, so ist dies häufig ein theoretischer Maximalwert. Allerdings weichen die Praxiserfahrungen nicht allzu stark von den Produktinformationen ab. Laut Apples Informationsseiten sollen 7 Stunden Akkulaufzeit möglich sein, also eine Stunde weniger, als es beim MacBook Pro 17" der Fall ist. Im alltäglichen Einsatz sind sowohl beim MacBook Pro 13" als auch 15" ungefähr fünf bis sechs Stunden Laufzeit realistisch. Dieser Wert sinkt natürlich, sobald im MacBook Pro 15" die 9600 GT aktiviert und auch beansprucht wird. In diesem Fall sollte man von ca. 4 Stunden ausgehen.
Fotos
Vergleich zwischen neuem MacBook Pro 15 Zoll und erster Generation des MacBook Pro 15 Zoll
Benchmarks
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MacBook Pro 13 Zoll [1]
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MacBook Pro 15 Zoll [2]
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MacBook Pro 15 Zoll [3]
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iMac 20 Zoll[4]
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Mac Pro [5]
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CINEBENCH R10 OpenGL
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4876 (4702*)
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6285 (5736*)
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2883*
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5570
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5138
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CINEBENCH R10 CPU
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2869 (2869*)
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3230 (3223*)
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1988*
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3057
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2868
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CINEBENCH R10 Multi CPU
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5513 (5492*) Faktor 1,92 (1,91*)
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6196 (6172*) Faktor 1,92 (1,92*)
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3293* Faktor 1,66*
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5793 Faktor 1,89
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9756 Faktor 3,4
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Geekbench 2.1.2 (32 Bit)
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3479 (3466*) I:2829 FP:5065 Mem:2625 Str:1914
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3798 (3786*) I:3165 FP:5608 Mem:2726 Str:1824
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2350* I:1899* FP:3621* Mem:1473* Str:1236*
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3685 I:2996 FP:5265 Mem:2899 Str:2146
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5383 I:4822 FP:8768 Mem:2138 Str:1995
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iTunes-Konvertierung (Video, 1:34)
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0:45 (0:46*)
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0:40 (0:41*)
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1:27*
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0:42
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0:31
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Unreal Tournament 2004
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102 (77*) Bilder/Sekunde
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139 (115*) Bilder/Sekunde
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-
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112 Bilder/Sekunde
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-
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[1] MacBookPro5,5; Intel Core 2 Duo 2,53 GHz; 1066 MHz Bus; 4 GB RAM; NVIDIA GeForce 9400M 256 MB
[2] MacBookPro5,3; Intel Core 2 Duo 2,8 GHz; 1066 MHz Bus; 4 GB RAM; NVIDIA GeForce 9600M GT 512 MB
[3] MacBookPro1,1; Intel Core Duo 2 GHz; 667 MHz Bus; 2 GB RAM; ATI Radeon X1600 256 MB
[4] iMac8,1; Intel Core 2 Duo 2,66 GHz; 1066 MHz Bus; 4 GB RAM; ATI Radeon HD 2600 Pro 256 MB
[5] MacPro1,1; 2x Dual-Core Intel Xeon 2,66 GHz; 1333 MHz Bus; 3 GB RAM; NVIDIA GeForce 8800 GT 512 MB
* Wert im Akku-Betrieb
Serial-ATA
Berichte, wonach Apple die Geschwindigkeit des SATA-Bus für Festplatte und DVD-Laufwerk von bisher 3,0 Gbit/s wieder auf 1,5 Gbit/s gesenkt hat, konnten wir bestätigen. Der verwendete MCP79 Chip beherrscht aber eigentlich auch SATA mit 3,0 Gbit/s. Vermutlich wird es sich daher um eine Einschränkung in der EFI-Firmware handeln.
Spiele-Performance
In Spielen zeigen sich beide MacBooks mit einer ordentlichen Leistung. Allerdings darf man insbesondere von dem 9400M-Grafikchip keine Wunder erwarten. Für gelegentliches Spielen und Klassiker wie World of Warcraft ist aber die Leistung auch für volle Details ausreichend. Anders sieht es bei den Leistungshungrigen Titeln auf Cider-Basis aus, wie beispielsweise Die Sims 3. Hier bietet der 9400M-Grafikchip nur für mittlere Grafik-Details ausreichend Leistung. Der 9600M-Grafikchip kann dagegen auch hohe Grafik-Details in flüssiger Bilderfolge darstellen. Einen Nachteil hat allerdings der 9600M-Grafikchip. Er lässt das MacBook Pro 15 Zoll so heiß werden, dass mobiles Spielen auf dem Schoß aufgrund der Abwärme nur für sehr kurze Zeit möglich ist.
Weitere Beobachtungen zur Akkulaufzeit
Nach mehr als einem Tag im Einsatz bietet sich inzwischen ein recht eindeutiges Bild. Das MacBook Pro 13" hält mit einer Akkuladung 4,5 Stunden, wenn permanent ein QuickTime-Stream aktiv war, die Beleuchtung auf maximale Helligkeit gestellt wurde und zwischendurch ca 45 Minuten lang ein Spiel ausgeführt wurde. Diese Werte können bislang also durchaus überzeugen.
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