MacBook Pro 2018: Apples Lüftersteuerung schuld an der thermischen Problematik?
In den letzten zwei Tagen tauchten
vermehrt Berichte auf, dass das neue MacBook Pro 13" und 15" bereits nach kurzer Zeit die Taktrate des Prozessors reduzieren muss, um einen Hitze-Kollaps zu verhindern. Deshalb schnitten manche älteren Modelle in Benchmarks, zum Beispiel der Export eines Final Cut-Projekts, besser ab als die neuen Top-Modelle.
Gestern
durchleuchteten wir, dass auch ältere portable Macs nicht auf längere Zeit im "Turbo-Modus", einer Art von temporärer Übertaktung des Prozessors, verweilen konnten. Doch in einem Test von 9to5Mac hielt ein 2018er MacBook Pro noch nicht einmal den Basistakt des Prozessors über eine längere Zeit und versetzte sich in den Hitzeschutzmodus.
Nun ist ein Video auf YouTube aufgetaucht, in dem ein MacBook Pro 2018 mit Core i9 mittels eines Primzahlengenerators stark ausgelastet wird - alle Kerne arbeiten mit fast immer 100 Prozent. Dabei verwendete der YouTuber das Tool
"Macs Fan Control", um die Lüfter im neusten Apple-Laptop zu konfigurieren.
Im ersten Test liefen alle Lüfter von Anfang an mit Maximaldrehzahl - die Prozessorkerne konnten durchweg mit der Basistaktfrequenz von 2,9 GHz betrieben werden und die Temperatur stieg nicht annähernd auf die kritischen 100 Grad. Im zweiten Durchlauf überließ der Nutzer die Lüftersteuerung dem System - macOS erhöhte die Lüfterdrehzahl recht zaghaft, obwohl die Temperaturkurve steil bergauf zeigte. Als sich der Prozessor auf schließlich deutlich über 95 Grad erhitzte, liefen die automatisch gesteuerten Lüfter noch nicht einmal auf voller Drehzahl. Nachdem für eine gewisse Zeit die 95-Grad-Marke überschritten war, scheint ein Hitzeschutz-Modus zu greifen: Der Prozessor taktet sich temporär auf nur 800 MHz herunter, um Schäden zu verhindern und die CPU zu kühlen. Alle Kerne waren trotzdem durch den Benchmark voll ausgelastet, so dass es sich nicht um die normale Heruntertaktung bei einem nicht ausgelasteten Prozessor handeln kann.
Das YouTube-Video lässt hoffen, dass Apple durch ein Software-Update die Problematik in den Griff bekommen kann - eine aggressivere softwareseitige Lüftersteuerung könnte die Lösung darstellen. Suggeriert die Temperaturkurve und Last der CPU, dass in Kürze die 90-Grad-Marke überschritten wird, müsste Apple die Lüfter bereits mit der vollen Umdrehungszahl betreiben, um den Basistakt von 2,9 Ghz über alle Kerne des i9-Chips zu halten.
Momentan kann die Authentizität des Videos sowie die Testbedingungen nicht festgestellt werden - daher sind die Aussagen mit Vorsicht zu genießen. Sollten die Tests aber bei gängiger Raumtemperatur auf einem unmodifizierten MacBook Pro durchgeführt worden sein, ist eine Lösung seitens Apple durch Software denkbar.