MacBook Pro 2018 & Performance: Maßgeblichster Anstieg seit Jahren
Für Hardware-Hersteller ist es wesentlich schwieriger geworden, Nutzer zum Umstieg auf die jeweils aktuellen Computerserien zu überzeugen. Die massiv eingebrochenen Verkaufszahlen der letzten Jahre dokumentieren eindeutig, dass die Gründe für einen PC-Neukauf an Überzeugungskraft verloren. Lediglich Apple stemmte sich gegen den Trend und verkauft heute wesentlich mehr Computer als noch vor zehn Jahren. Vor allem das Argument "Die neue Serie ist viel schneller!" zieht für die meisten Anwender überhaupt nicht mehr, da sie auch bei älteren Computern kaum von Einschränkungen betroffen sind. Intel präsentierte zwar fast im Jahrestakt neue Architekturen, allerdings waren die Performance-Unterschiede eher messbar denn spürbar. In diesem Jahr sieht es aber anders aus, wie die Benchmark-Ergebnisse des neuen MacBook Pro zeigen (Store:
). Erstmals seit langer Zeit gibt es nämlich wieder maßgebliche Steigerungen.
Möglich macht dies der neue Core i9 mit sechs Prozessorkernen. Den ersten Tests zufolge liegt die Leistung eines einzelnen Prozessorkerns zwischen 12 und 15 Prozent höher als die des Vorgängers – also auf dem Niveau der alljährlichen Steigerungsraten. Da nun aber auch ein Sechskern-Prozessor in schlanken Notebooks seinen Dienst tun kann, legt die Gesamtperformance dank der beiden zusätzlichen Kerne deutlich zu. Den Werten von
Geekbench nach übertrifft das MacBook Pro 15" 2018 daher die 2017er Serie um mehr als 40 Prozent (2,9 GHz Hexa Core i9 vs. Core i7 Quad). Erzielt die Top-Konfiguration 22439 Zähler, so waren mit der vorherigen Serie nur maximal 15548 Punkte möglich.
Auch beim MacBook Pro 13" fällt der Leistungszuwachs immens aus. Erneut ist dafür die Umstellung auf mehr Prozessorkerne verantwortlich. Die vier Cores des MacBook Pro 13" 2018 verrichten bis zu 86 Prozent mehr Arbeit im Benchmark-Test als die zwei Cores der vorherigen Serie. Somit setzen sich die aktualisierten Modelle mit Touch Bar auch maßgeblich von den unveränderten Geräten ohne Touch Bar ab.
Für die Gesamtperformance der Geräte ist neben den zusätzlichen Prozessorkernen die höhere Taktrate entscheidend, die kurzzeitig bis auf 4,8 GHz ansteigt. Auch der Umstieg auf DDR4-Speicher bringt Vorteile. Für den hohen Preis der Geräte ist weiterhin verantwortlich, dass Apple extrem schnellen, aber auch sehr teuren Flash-Speicher verbaut – der allerdings handelsübliche SSDs leistungsmäßig maßgeblich übertrifft. Ein Wort noch zu den GPU-Benchmarks: Die OpenCL-Performance der dedizierten Grafikkarten legte um bis zu 32 Prozent zu – Hauptsächlich deswegen, da die Taktrate stieg. Als Fazit zieht Geekbench, dass es sich beim MacBook 2018 (Store:
) um das substanziellste Update der letzten sieben Jahre handelt. 2011 hatte Apple erstmals vier statt zwei Prozessorkernen in der 15"-Serie verbaut.