MacBook Pro 2021 mit M1 Max unter Dauerlast: Wärmeentwicklung, Lüfter – und die Throttling-Frage
Seit dem MacBook Pro des Jahres 2018 lautet bei neuen Apple-Notebooks die Frage stets, wie die Geräte auf anhaltende Last und Hitzeentwicklung reagieren. Man erinnere sich: Die Performance des 2018er Modells brach extrem ein, sobald die Temperatur zunahm. Die Prozessoren wurden recht schnell so stark nach unten gefahren, dass die tatsächliche Leistung noch unter den Vorgängermodellen lag. Apple korrigierte das Verhalten zwar, allerdings machte die Angelegenheit auf ein generelles Problem aufmerksam. Auch frühere Generationen des MacBook Pro mussten auf "Throttling" zurückgreifen und die Taktrate drosseln, wenngleich nicht so stark wie es zunächst beim MacBook Pro 2018 der Fall war.
M1, M1 Max und Intel-Chips unter DauerlastAls wir
vor einem Jahr das lüfterlose MacBook Air M1 gegen den Mac mini M1 antreten ließen, war ebenfalls zu erkennen, welche Bedeutung die Kühlung hat. Nach einer halben Stunde unter maximaler Last kam der M1 des MacBook Air auf etwa 25 Prozent weniger Leistung als der aktiv mit Luft versorgte Mac mini. Im Laufe des letzten Jahres nahm Apple aber anscheinend weitere Anpassungen vor, denn unser neuerlicher Throttling-Test offenbarte andere Werte. Folgendermaßen sieht es in unserem aktuellen Test aus:
Im Diagramm zu erkennen ist, wie lange die verschiedenen Geräte benötigen, ihre Testaufgaben unter voller Belastung von CPU und GPU auszuführen. Auffällig beim MacBook Air M1 (gelber Balken): Dieses hält zwar die Leistung relativ konstant, geht aber nach 30 Minuten in eine Art Notfallmodus und schraubt daher die Leistung massiv nach unten. Der Mac mini M1 muss zu derlei Maßnahmen nicht greifen, das MacBook Pro 2021 mit M1 Max ebenfalls nicht.
Das MacBook Pro mit Intel-Prozessor (rote Linie) zeigt ein anderes Verhalten. Sehr schnell geht die Performance deutlich zurück, um anschließend dann 20 Minuten lang auf konstantem Niveau zu liegen. Anschließend kommt es aber zu einem weiteren Leistungsabfall, da der Chip heruntergetaktet wird.
Wärmeentwicklung des MacBook Pro M1 MaxApple erwähnte, das Kühlungssystem des neuen MacBook Pro sei 50 Prozent leistungsfähiger. Dies sagte allerdings nichts darüber aus, wie stark denn die Lüfter zum Einsatz kommen müssen. Im Folgenden finden Sie unsere Beobachtungen des Wärme- und Lüfterverhaltens:
- Nach 20 Minuten Vollgas arbeitet das MacBook Pro weiterhin nahezu komplett geräuschlos – nur mit dem Ohr auf dem Gehäuse ist leises Säuseln zu vernehmen. Die Gehäusetemperatur an der Oberseite liegt zu diesem Zeitpunkt bei ungefähr 45 Grad. Ganz anders das Intel-basierte Gerät (MacBook Pro 2017), denn dieses lärmte schon nach drei Minuten mit voller Lautstärke. Gleichzeitig wurde es auf der Unterseite so heiß, dass man es kaum noch auf den Oberschenkeln abstellen kann.
- Nach 30 Minuten ist die Temperatur der Alupartie oberhalb der Tastatur auf 50 Grad angestiegen, die Unterseite liegt bei 35 Grad. Noch immer lässt es sich, im wahrsten Sinne des Wortes, als Laptop verwenden.
- Nach 40 Minuten zeigte sich die Situation genau wie zuvor: Keine Lüfter, keine unangenehme Abwärme und schon gar kein Throttling aufgrund zu starker Hitzeentwicklung. An dieser Stelle haben wir den Test beendet, denn es gab keinerlei Veränderungen mehr.
Fazit des TestsWaren die reinen Benchmark-Ergebnisse bereits erstaunlich, so sorgt der Lasttest für noch mehr Begeisterung. Seit Beginn der M1-Ära wusste man bereits, dass (plakativ gesprochen...) Scrollen im Browserfenster keinen Lüfternotstand mehr auslösen muss. Was der M1 Max an Performance erzielt, allerdings weiterhin vergleichsweise kühl bleibt, ist sagenhaft. Im Alltag dürfte es nie gelingen, den Lüftern Aktivität abzutrotzen, nur bei stundenlanger hoher Last in warmen Räumen ist von lauterer Arbeitsverrichtung auszugehen. In jedem Fall scheint das Kühlungssystem mehr als ausreichend, um Throttling zu verhindern – man kann sich daher fragen, wozu es des "High Power Mode" eigentlich noch bedarf.