MacBook Pro: Apple denkt über einen Nachfolger der Touch Bar nach – mit dem Apple Pencil
Die Touch Bar ist bekanntlich weitgehend Geschichte. Lediglich im MacBook Pro 13" mit M1-Chip, welches vom Design her seinem Intel-Vorgänger entspricht, ist die berührungsempfindliche Display-Leiste noch zu finden. Bei den größeren Notebooks mit 14- und 16-Zoll-Bildschirm kehrte Apple zu einem Keyboard mit klassischen Funktionstasten zurück, worüber sich nicht wenige Kunden freuten. Ganz verabschiedet von flexiblen Eingabe- und Steuerungsmöglichkeiten bei den hauseigenen tragbaren Computern hat sich das kalifornische Unternehmen allerdings gedanklich offensichtlich noch nicht.
Touch-Leiste für die Bedienung mit dem Apple PencilApples Entwicklungsabteilung beschäftigt sich mit der Möglichkeit, den Apple Pencil oder ein ähnliches Gerät auch bei MacBooks einzusetzen. Dabei denkt man in Cupertino allerdings nicht an die Nutzung mit einem Touchscreen wie bei den iPads, sondern an eine innovative Eingabevariante. Diese beschreibt das kalifornische Unternehmen in einem
Patentantrag mit dem Titel "Mountable tool computer input", der jetzt vom US Patent & Trademark Office veröffentlicht wurde. Grundlage ist ein berührungsempfindliches Panel oberhalb des Keyboards, das gleichzeitig als Aufnahme für den Stift dient. Es kann – wie die Touch Bar – wechselnde Inhalte, Icons und Buttons anzeigen, welche sich dann mit dem Pencil bedienen lassen. Dieser soll zudem in der Lage sein, selbst bestimmte Elemente anzuzeigen, wenn er in der Display-Leiste abgelegt ist. Befehle lassen sich dann sowohl durch Berührungen als auch mithilfe von Wisch- und Klopfgesten ausführen. Je nachdem, ob der Stift in der Hand gehalten wird oder auf dem Notebook liegt, ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten.
Quelle: Apple
Apple: Touch Bar hat etliche NachteileApples Beschreibung des neuen Verfahrens ist in dem Patentantrag wie üblich eher allgemein gehalten. Details zu neuartigen Steuerungs- und Bedienmöglichkeiten nennt das Unternehmen nicht. Bemerkenswert sind allerdings die von Apple in der Schutzschrift-Einleitung genannten Gründe dafür, dass die Touch Bar keine gute Idee war. Derartige berührungsempfindliche Display-Leisten seien zuweilen nur schwer zu bedienen, heißt es, zudem vermissten viele Nutzer das bei einer mechanischen Tastatur erwartete haptische Feedback. Darüber hinaus könne die Anordnung dazu führen, dass wesentliche Inhalte von der Hand verdeckt würden. Da anders als beim Tippen eine "blinde" Bedienung kaum möglich sei, belaste eine Touch Bar die Augen, weil durch die Distanz zum eigentlichen Display eine Neufokussierung erforderlich sei, um die angezeigten Elemente erfassen zu können.
Wischgesten auf dem Apple PencilDiese Nachteile ließen sich durch die Kombination eines Touch Panels mit dem Apple Pencil vermeiden, so Apple. Die Bedienung sei unter anderem dadurch natürlicher und flüssiger, dass man auf dem abgelegten Stift Wischgesten ausführen könne. Zudem sei es komfortabler, eine berührungsempfindliche Leiste sowie auch andere Bereiche des Gehäuses mit einem Stift zu nutzen, auch wenn dieser dazu erst in die Hand genommen werden muss. Ob Apple bereits an einem Gerät arbeitet, welches über die in dem Patentantrag beschriebenen Eingabemöglichkeiten verfügt, ist nicht bekannt. Das Unternehmen reicht regelmäßig eine Vielzahl von Schutzschriften ein, ohne dass die darin genannten Verfahren unmittelbar in neue Produkte einfließen.