MacBook Pro M3 Video-Teardown: iFixit untersucht neue Modelle +++ Aufwendiger „Space Black“-Feinschliff
Nach dem Erscheinen neuer Hardware lässt iFixit bekanntlich nicht lange auf sich warten, um das Innenleben der Apple-Geräte gründlich zu beleuchten. Seit Neuestem ist man hierfür mit noch professionellerem Equipment bewaffnet und erlaubt somit tiefgehende Einblicke. Die am Freitag veröffentlichten Berichte gehen zudem sehr detailliert auf die neue Farbgebung der Hochleistungslaptops aus Cupertino ein.
M3 kommt mit einem Lüfter ausZunächst hat das auf Teardowns spezialisierte Unternehmen die Unterschiede zwischen der „M3“- und der „M3 Pro“-Version im Demontagevideo herausgestellt. Hierbei war vor allem der fehlende zweite Lüfter in der Basis-Variante auffällig und auch der Kühlkörper ist dadurch etwas kürzer. An den freigewordenen Platz wandert im kleinen MacBook Pro 14" das Logicboard. Bis auf einen fehlenden Thunderbolt-Anschluss gegenüber der „M3 Pro“-Variante sind ansonsten keine Änderungen im Layout auszumachen.
Apple beseitigt Flaschenhals des M2Vergleicht man den neuen professionellen 14-Zoller mit M3-Basisplatine und das MacBook Air M2 in Grundausstattung wird dahingegen ersichtlich, dass Geschwindigkeitsengpässe aufgrund der zwei verbauten Flash-Speichermodule beseitigt sein sollten. Das MBA M2 muss in der 256-GB-Version mit nur einem NAND-Chip auskommen und büßt an Lese- und Schreibgeschwindigkeit ein. Der Aufbau des Pro-Modells ist darüber hinaus größtenteils modular und ermöglicht eine schnelle Demontage. Für den Wechsel des Displays sei allerdings ein Kalibrierungswerkzeug nötig, womit eine heimische Reparatur für gewöhnlich ausscheidet. Das mittlerweile zum Reparaturdienstleister graduierte Unternehmen vergibt daher in einem vorläufigen Urteil vier von zehn möglichen Punkten im Repairability-Score – hauptsächlich liege das an der Kopplung der einzelnen Komponenten mit dem Logicboard.
Hoher Aufwand der Ästhetik wegenZudem geht der ebenfalls in Kalifornien ansässige Betrieb in einem gesonderten
Blog-Beitrag auf die neue Farboption der aktuellen MacBook Pros ein. Wieder einmal nutzt der iPhone-Konzern verschiedene Ätz- und Anodisierungsprozesse, um die Oberfläche des Flaggschiff-Laptops widerstandsfähiger zu gestalten. Dr. David Niebuhr, Metallurge und Dozent für Maschinenbau an der Cal Poly, beschreibt gegenüber iFixit das Eloxalverfahren als einen Prozess, der sich entfernt mit der Landwirtschaft vergleichen ließe. Man versuche, eine Schutzschicht auf einem Stück Aluminium „wachsen“ zu lassen. Die schützende Oxidschicht abzuscheiden sei hierbei bereits eine Wissenschaft für sich, was Apple jedoch an Aufwand für rein ästhetische Zwecke betreibt, ist nur mit „jeder Menge Forschung und Entwicklung“ zu bewerkstelligen. Das ausgewogene Verhältnis der Prozessschritte und der richtige Farbstoffmix führe erst nach etlichen Trial-and-Error-Bemühungen zu einem einheitlichen Ergebnis, so Niebuhr.
Space Black gegenüber Space Grey
Quelle: iFixit
Grau, grauer – schwarz?Gerade beim Schwarz hat man mit besonderen Komplikationen zu kämpfen: Der erste Versuch, ein schwarzes Finish auf diese Weise zu erzeugen, dürfte wohl in der hellgrauen Version namens „Space Grey“ gemündet sein und ebenso das nun präsentierte Schwarz ist bestenfalls ein sehr dunkles Grau. Unter dem Mikroskop wird deutlich, dass vor allem der
patentierte Ätzprozess eine entscheidende Rolle spielt. Apple erhöht somit die Unebenheiten, wodurch das Licht stärker gestreut wird. Die Oberfläche reflektiert weniger und erscheint dadurch dunkler. Dies dürfte im Übrigen auch der Grund für die geringere Anfälligkeit gegenüber Fingerabdrücken sein, denn die auf den Kuppen vorhandene Fettschicht kann somit nur einen viel kleineren Teil der Oberfläche benetzen.