MacBook-Pro M4: Quantenpunkt-TFT sorgt für hellere Displays
Als Apple Pro-Laptops mit M4-Chips vorstellte, war der integrierte Bildschirm eher ein Nebenschauplatz. Kurz wurde auf eine erhöhte Helligkeit angesprochen: „1600 Nits Spitzenhelligkeit bei HDR-Inhalten und 1000 Nits bei SDR-Inhalten“ umschreibt die
Produkt-Website das aktuelle Display. Allerdings spricht Apple weiterhin von „Liquid Retina XDR“ – eine großartige Weiterentwicklung lässt diese Sprache nicht vermuten. Doch Display-Spezialist Ross Young hat eine bedeutende Veränderung entdeckt, über die sich Apple ausschweigt: Erstmals verwendet Apple Bildschirme, die auf Quantenpunkte zur Lichtumwandlung setzen.
Diese Form des Bildschirmaufbaus verwendet eine Hintergrundbeleuchtung auf Basis blauer LEDs. Spezielle Halbleiter-Nanokristalle wandeln das Licht in reine Primärfarben um, also rot, grün oder blau. Bisher setzte Apple auf Phosphorfilm, um Licht zu filtern. Quantenpunkt-Lichtumwandlung lässt nicht nur mehr Licht hindurch, sondern sorgt auch für eine einheitlichere Verteilung über das Lichtspektrum: Traditionelle Displays haben im Rotbereich eine deutlich unregelmäßigere Helligkeitsverteilung mit einer besonders hohen Spitze bei 630 Nanometern Wellenlänge.
Verzicht wegen CadmiumQuantenpunkt-Displays (oft als QLED bezeichnet) sind bereits seit vielen Jahren auf dem Markt. Trotz vieler Vorteile dieser Technologie verzichtete Apple absichtlich darauf – aus gutem Grund. In einem
Interview mit Steven Levy erklärte John Ternus im Jahr 2015, warum sich der Konzern gegen Quantenpunkt-LEDs entschied: Bisher erforderte diese Displayform die Verwendung von Cadmium. Inzwischen gebe es jedoch QLED-Displays, die ohne das toxische Metall auskämen, so Young.
Forschung an verschiedensten DisplaysTrotz der recht ähnlichen Benennung hat QLED nichts mit OLED zu tun. Quantenpunkt-Displays gehören zu den TFTs, bei denen das großflächig leuchtende Hintergrundlicht in mehreren Dünnfilmtransistor-Schichten punktuell gefiltert oder blockiert wird. Bei OLED-Displays, wie sie Apple bei Apple Watch, iPhone und neuerdings iPad Pro einsetzt, leuchtet jeder einzelne Pixel, was einen größeren Helligkeitsraum ermöglicht. Obendrein experimentiert Apple mit MicroLED-Panels, allerdings legte der Konzern
ursprüngliche Pläne, derlei Technologie bei der Apple Watch einzusetzen, vorerst auf Eis.