MacBook Pro: Nahezu keine Produktion – Lieferprobleme dürften noch schlimmer werden
Apple kämpft bekanntlich seit einiger Zeit mit erheblichen Lieferproblemen beim MacBook Pro mit 14- und 16-Zoll-Display. Wer aktuell ein solches Notebook bestellt, erhält es den Angaben im
Apple Online Store zufolge erst Mitte Juli, also in zwei Monaten. Hauptgrund für die Schwierigkeiten sind Lockdowns in China, vor allem in der Metropole Shanghai. Dort befindet sich nämlich das für den kalifornischen Konzern äußerst wichtige Werk des Auftragsfertigers Quanta, in welchem diese beiden Varianten des MacBook Pro vom Band laufen. Dort kam es wegen der coronabedingten Einschränkungen jüngst sogar zu einer Arbeiter-Revolte (siehe
), was die Situation zusätzlich verschärfte.
Fertigung nur bei 10 bis 20 Prozent der Maximal-KapazitätDie Produktion von 14“ MacBook Pro und 16“ MacBook Pro ist zwar vor etwas mehr als einer Woche wieder angelaufen, hat aber noch längst nicht das normale Niveau erreicht. Einem aktuellen Bericht von
DigiTimes (Bezahlschranke) zufolge arbeiten das Quanta-Werk sowie Fertigungsstätten anderer Hersteller in Shanghai derzeit lediglich mit 10 bis 20 Prozent ihrer Maximal-Kapazitäten. Das ist noch einmal erheblich weniger als vor einigen Tagen gemeldet, als die Rede von rund 30 Prozent war. Am Montag dieser Woche war Apples Fertigungspartner zudem zuversichtlich, die Produktion in allernächster Zeit auf 50 Prozent auszuweiten. Daraus dürfte allerdings laut der taiwanischen Tageszeitung auf absehbare Zeit nichts werden. Ganz im Gegenteil: Mit einer weitgehenden Normalisierung der Lage rechnet DigiTimes nicht vor Juli.
Massiver Stau vor Shanghaier Hafen führt zu EngpässenDie anhaltenden Produktions-Engpässe, von denen nicht nur Apple betroffen ist, haben gleich mehrere Ursachen. Zum einen kämpfen Quanta und andere Auftragsfertiger nach wie vor mit personellen Problemen, weil die Werke immer noch nach außen abgeschottet sind. Die Arbeiter dürfen sie nicht verlassen, sondern müssen dort während ihrer mehrwöchigen Arbeitsperioden auch wohnen. Das behindert naturgemäß die Abläufe erheblich. Hinzu kommt ein massiver Stau vor dem Hafen von Shanghai. Dort liegen Hunderte von Containerschiffen, welche ihre Ladung wegen der verhängten Corona-Maßnahmen nicht löschen können. Das führt dazu, dass erforderliche Komponenten für die MacBook-Herstellung fehlen und nur eine gedrosselte Produktion möglich ist. Gleichzeitig können nicht alle der ohnehin wenigen fertigen Notebooks zeitnah verschifft werden, weil Abfertigung und Beladung der Schiffe in Shanghai ebenfalls beeinträchtigt sind. Zudem sind Schiffscontainer bereits seit Monaten Mangelware. Potenzielle Käufer eines MacBook Pro müssen sich daher vermutlich bis weit in den Sommer hinein auf erhebliche Wartezeiten einstellen. Immerhin ist im einen oder anderen stationären Apple Store ein Gerät vorhanden, derzeit ist das etwa in Hamburg der Fall.