MacBook Pro: Wie Lieferengpässe zu verändertem M2-Design und mehr Wärme führten
Das gerade erst aktualisierte MacBook Pro 14" bzw. 16" bringt als wesentlichste Neuerung den M2-Chip mit. Zwar gibt es auch an weiteren Stellen Verbesserungen, beispielsweise HDMI 2.1, dennoch gilt der Einsatz des M2 als der wichtigste Schritt. Wie iFixit im Zerlegebericht bereits feststellte, sieht es im Inneren des MacBook Pro 2023 fast genauso aus wie im MacBook Pro 2021. Zwei wichtige Änderungen fielen jedoch auf – einerseits die Speicherbestückung im Basismodell (2 statt 4 Module), andererseits aber ein verändertes Kühlsystem. Ersten Tests zufolge werden die M2-Geräte ein gutes Stück wärmer als ihre M1-Vorfahren und heizen sich zudem schneller auf – dafür sorgen nicht nur zusätzliche Kerne, sondern wohl auch der kleinere Kühlkörper.
Materialmangel führt zur Chip-UmstellungenInteressant ist dabei, warum Apple die Chip-Kühlung schrumpfte. Dies liegt an einer veränderten Bauweise des M2-SoC, welche wiederum Lieferproblematik geschuldet sei, so die Analyse. Wie es
Vadim Yuryev von MaxTech zusammenfasst, sind die sogenannten ABF-Substrate zur Fertigung der Träger zwischen Chips und Leiterplatten einer der Hauptgründe, warum es überhaupt zu Chip-Engpässen kommt. Es herrscht akuter Mangel, weswegen Apple die Bauweise des M2 anpasste, um möglichst wenig Material zu benötigen. Setzte ein M1 auf zwei große Chips für den gemeinsamen CPU- und GPU-Speicher, so verwendet ein M2 vier kleine Module.
Mehr Speicherbandbreite, weniger KühlungDas ist eventuell auch die Erklärung, warum sich die Speicherbandbreite verdoppelte, denn mit 400 GB/s übertrifft der M2 Max des MacBook Pro die 200 GB/s des M1 im 2021er Modell. Das verkleinerte Kühlungssystem passt sich den Chip-Umstellungen an. Laut Yuryev wäre eine größere Heatsink nicht sinnvoll, denn der untere Teil würde sonst einfach nur Teile des Boards ohne Kühlungsbedarf abdecken. Dem Vorteil schnellerer Speicheranbindung steht somit gleichzeitig aber die erwähnte schwächere Kühlung des Chips gegenüber, weil mehr Hitze auf kleinerer Fläche entsteht. Nicht zu ermitteln war in Test, dass ein M2 Max stärker gedrosselt werden muss, als ein M1 Max. Nur bei längerer kompletter Auslastung kommt es zu einer leichten Absenkung der Leistung.
Grund für Verschiebung des Mac Pro?Eine Vermutung lautet, die Verzögerungen des Mac Pro sowie die angeblich gestrichenen Pläne bezüglich eines M2 Extreme seien auf den beschriebenen Substratmangel zurückzuführen. Ein M2 Ultra braucht bereits doppelt so viel Material wie ein M2 Max – und ein M2 Extreme sogar die vierfache Menge. Wenn Apple beim M2 Pro/Max des MacBook Pro bereits derlei Umstellungen durchführt, lautet die Sorge wohl, noch potentere Chips nicht in ausreichenden Stückzahlen beziehen zu können.